BYD hängt die Konkurrenz ab BYD-Aktie: Jetzt mit 100%-Chance – JPMorgan erhöht Kursziel

Im Gegensatz zu vielen anderen Autobauern aus Europa läuft die Aktie des chinesischen Herstellers BYD nach wie vor gut. Der Aktienkurs des weltweit größten EV-Autokonzerns nach Verkäufen notiert seit Jahresbeginn rund 15 Prozent im Plus, während deutsche Hersteller wie Volkswagen (-6,4%), Porsche SE (-8,0%), BMW (-13,9%) deutlich im Minus liegen. Sollten Anleger also eher auf die BYD-Aktie setzen? Ja, sagt zumindest JPMorgan. Die US-Investmentbank sieht knapp 100%-Kurspotenzial für den Titel.

Aktien der deutschen Autobauer aus dem Dax sind zuletzt allesamt schlecht gelaufen. Die Bank of America prognostizierte erst gestern, dass die alternde Modellpalette den Absatz bei Mercedes-Benz bremsen wird. Zudem berichtete Porsche über einen sinkenden Absatz, vor allem wegen anhaltender Verkaufsflaute in China. Und gestern Abend meldete Volkswagen eine Absenkung seines Ausblicks, insbesondere das Geschäft mit Elektroautos macht Probleme. Ganz anders in China, bei BYD laufen die Geschäfte trotz des Zollstreits mit den USA und Europa weiterhin gut. Der EV-Aufstieg von BYD ist beeindruckend und scheint noch längst nicht vorbei zu sein.

JPMorgan erhöht Kursziel für BYD

Wie Bloomberg berichtet, haben die Analysten von JPMorgan Chase & Co. ihre Kursziele für BYD um mehr als 80% angehoben, da sie erwarten, dass der chinesische Automobilhersteller in den nächsten zwei Jahren weltweit 6 Millionen Fahrzeuge ausliefern wird.

Die Investmentbank, die nun die höchsten Kursziele für die BYD-Aktien in Hongkong und Shenzhen auf der Grundlage der von Bloomberg zusammengestellten Daten hat, erhöhte die Prognose auf 475 HKD bzw. 440 Yuan (umgerechnet 56,2 bzw. 55,9 Euro) und behielt gleichzeitig eine Übergewichtung bei. Aktuell notiert der Aktienkurs in Hongkong bei 236,8 HKD, hierzulande bei 28,08 Euro (Tradegate), daraus ergibt sich ein Kurspotenzial von rund 100 %. Die Analysten von JPMorgan schätzen, dass BYD bis 2026 etwa 1,5 Millionen Fahrzeuge in Übersee und dreimal so viele im Inland ausliefern wird. Im Jahr 2023 wird das Unternehmen schließlich rund 3 Millionen Fahrzeuge verkaufen.

Die Aktien stiegen am Mittwoch in Hongkong zeitweise um bis zu 2,6% auf 241,40 HKD, bevor sie leicht nachgaben.

BYD setzt auf globale Expansion

Der chinesische Autokonzern hat sich auf die Steigerung des internationalen Absatzes und Lokalisierungsbemühungen konzentriert, während es auf seinem Heimatmarkt einen brutalen Preiskampf führt. Die Aktien des Unternehmens haben in diesem Jahr in Hongkong trotz starker Verluste bei den Elektroauto-Titeln um rund 12 % zugelegt, während die Aktien der kleineren Konkurrenten Li Auto und XPeng jeweils um mehr als 45 % eingebrochen sind.

„BYD könnte in den nächsten 1 bis 2 Jahren eine Neubewertung erfahren, angetrieben durch seine globale Expansion und die potenziell steigenden Chancen für Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge“, schrieben die Analysten von JPMorgan, darunter Nick Lai, in einer Mitteilung.

Laut JPMorgan wird das Unternehmen ab Juli preislich konkurrenzfähige Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge wie den Seal U SUV nach Europa und ab Juni den Shark nach Mexiko exportieren.

Im Jahr 2026 wird BYD außerdem einen wichtigen Meilenstein für seine globalen Ambitionen erreichen, da vier seiner Übersee-Produktionsstandorte oder Montagelinien in Thailand, Indonesien, Brasilien und Ungarn fertiggestellt sein und hochgefahren werden sollen, schreiben die Analysten.

FMW/Bloomberg