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Ölpreis steigt an – Risk On-Modus schwappt über

Parallel zum US-Aktienmarkt steigt der Ölpreis seit Tagen kräftig an. Nur Risk On-Modus? Das scheint eine wacklige Rally zu sein.

Öltanker
Foto: A_Mededkov-Freepik.com

Seit Tagen laufen die US-Aktienmärkte wie geschnitten Brot, jüngst gab es erst neue Rekordhochs bei S&P 500 und Nasdaq 100. Diese optimistische Stimmung scheint ansteckend zu sein, zumindest für den Moment! Wenn Anleger optimistisch sind für die US-Konjunktur, bedeutet das vermeintlich auch viel Ölnachfrage, und der Ölpreis kann steigen. Der Chart vergleicht den Verlauf im WTI-Ölpreis mit dem S&P 500 auf CFD-Basis. Wir sehen einen parallelen Verlauf. Seit dem 4. Juni stiegt WTI-Öl von 72,50 auf aktuell 80,34 Dollar. Gleichzeitig stieg der S&P 500 von 5.253 auf 5.474 Punkte.

Chart zeigt Anstieg im Ölpreis im Vergleich zum S&P 500

Ölpreis steigt dank Risk On – aber ist da noch mehr?

Es ist gefährlich, wenn tagelang vor allem eine so enge Korrelation zwischen Aktienkursen und Ölpreis besteht. Denn so ein stimmungsgetriebener Anstieg im Ölpreis, der auf Risk On (Risikofreudigkeit) am Aktienmarkt basiert, kann sehr schnell verfliegen, und dann schauen Anleger ganz plötzlich wieder auf andere Faktoren, die tagelang aufgeblendet wurden.

Bloomberg schreibt aktuell: Die Rohölpreise sind in diesem Monat gestiegen und haben einen vierteljährlichen Rückgang ausgeglichen, nachdem die OPEC+ klargestellt hatte, dass eine Produktionssteigerung von den Marktbedingungen abhängen würde. Die Nachfrage in Asien zeigte Anzeichen einer Abschwächung, mit Hinweisen auf einen geringeren Benzinverbrauch in Indien und eine langsamere chinesische Raffinerietätigkeit.

„Für das dritte Quartal bin ich nach wie vor optimistisch“, sagte Aldo Spanjer, Senior Commodities Strategist bei BNP Paribas SA. „Der Juni sieht zwar schwach aus, aber ich denke, dass die Nachfrage nach Diesel, Benzin und vor allem Flugzeugtreibstoff steigen wird. Das ist ein ziemlich starker Nachfrageanstieg in den nächsten zwei bis drei Monaten.“

In den letzten Sitzungen sind die wichtigsten Zeitspannen sprunghaft angestiegen, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die jüngste Schwäche des Marktes zum Teil umkehren könnte. Der Prompt-Spread für den Brent-Ölpreis, der die kurzfristige Stärke auf den physischen Märkten anzeigt, schloss am Montag auf dem höchsten Stand seit April.

FMW: Vielleicht gibt es heute Abend einen neuen Impuls für den Ölpreis von den privat ermittelten API-Öl-Lagerdaten aus den USA, und dann morgen Nachmittag von den staatlichen Öl-Lagerdaten.

FMW/Bloomberg



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6 Kommentare

  1. warum berichtet niemand über das ende des 50 jahre gültigen us-saudischen petrodollar abkommens?
    dieses abkommen zwischen der usa und saudi-arabien ist am 09.06.2024 ausgelaufen und wurde von
    saudi-arabien nicht mehr verlängert.

    1. @1150, dafür gibt es aber bisher keine belastbare Belege!

    2. @1150
      um damit zu beginnen: Diesen sagenumwobenen Vertrag gab es nie. Irgendwer hat sich das aus den Fingern gesogen und die ganze alternative Ecke blubbert es nach.

      1. @……

        siehe unter nasdag.com, tipranks vom 14. juni 2024

        ebendort wird dieser petrodollar-pakt angeführt und dessen aufkündigung……

        1. die Seite existiert nicht @….

  2. Dies bekräftigt zum einen, daß der aktuelle Europa-Virus die Wall Street Stand aktuell nicht ansteckt. Ansonsten spricht aktuell vieles für einen stabilen Ölmarkt im Zusammenhang mit der Nachfrage nach Erdöl. Vielleicht nutzen Ölanbieter aktuell ein Rohstoffsicherungsgeschäft im Zusammenhang mit Hedgefonds. Die Öl-Allianz OPEC+ behält die Situation auf dem Ölmarkt weiterhin im Zusammenhang mit OPEC+-Monatsberichten im Blick.

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