Gold

Blick auf Barrik Gold Wie teuer ist Gold? Ein alternativer Ansatz

Margen der großen Minen als Wegweiser

Gold richtig bewertet
Foto: Gold richtig bewertet

Ist Gold derzeit nachvollziehbar bewertet, trotzdem das Edelmetall auf Allzeithoch notiert? Physisches Gold ist eine Versicherung gegen soziale, politische, finanzielle und monetäre Risiken, deren Kombination aus Gegenparteilosigkeit, Verfügbarkeit, Beständigkeit und Wertdichte einzigartig ist. Eine etwaige Kaufentscheidung beruht allerdings nicht nur auf der subjektiven Einschätzung der Risiken gegen die das Metall Sie schützen soll, sondern deren Verhältnis zum aktuellen Preis der Versicherung.

Um die mögliche Preisentwicklung des Edelmetalls zu prognostizieren, werden häufig historische Verhältnisse von Geldmenge zu Notenbankbeständen oder gar ein direkter Vergleich des Goldpreises zu diversen Geldmengen herangezogen. Ich persönlich kann diesen fundamentalen Herangehensweisen einiges abgewinnen, doch muss man auch gestehen, dass eine solche Beurteilung auf äußert komplexen Prozessen basiert, die im Endeffekt wohl nicht wirklich zu begreifen sind. Daher möchte ich in diesem Artikel einen anderen, nachvollziehbareren Weg zur Beurteilung der Kostspieligkeit von Gold in Erinnerung rufen.

Gold und die Margen der Minen

Ein erfolgreiches Unternehmen wird sprichwörtlich gerne als „Goldgrube“ bezeichnet, doch auch eine echte Mine kann in einem freien Markt nicht ewig überdurchschnittlich profitabel sein. Im nachfolgenden Chart sehen Sie die EBIT-Marge von Barrick Gold (NYSE: GOLD), einem der größten „Goldhersteller“ der Welt, sowie den Goldpreis in Dollar.

Gold und ebit Marge von Barrik Gold

Grafik: Goldpreis und Ebit-Marge von Barrik Gold

Die vergangenen beiden Gold-Runs bis 2013 und 2021 endeten jeweils kurz nachdem Barrick Gold eine rückblickende, zwölfmonatliche EBIT-Marge von rund 50% bzw. 65% erreicht hatte. Derzeit liegt dieser Profitabilitätsparameter bei lediglich 27% – somit könnte das Edelmetall noch Luft nach oben haben. Freilich produziert Barrick nicht nur Gold und ist als alleiniger Vertreter seiner Branche in diesem Beispiel nicht überzubewerten, doch lohnt es sich diese Beurteilungstechnik im Hinterkopf zu behalten.

Im Gegensatz zur Schätzung des Werts von Gold anhand von monetären Überlegungen, muss man mit dieser Methode keine komplexen, makroökonomischen oder philosophischen Thesen aufstellen, um die relative Bewertung des Metalls ungefähr einzuordnen. Die übergeordnete Ermittlung einer Bewertung ist wohl immer ein Phänomen der Kultur, doch sollten uns die Margen der großen Minen ein nützlicher Wegweiser sein.



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25 Kommentare

  1. Alleine das Gold kein Drittparteienrisiko hat, anonym gekauft werden kann, Kurssteigerungen nicht der Kapitalertragssteuer unterliegen, auf fasst der ganzen Welt in die dort herrschende Währung eingetauscht werden kann, anonym vererbbar ist, nicht verrotten kann, und seit tausenden von Jahren
    (mit Schwankungen) seinen Wert behalten hat macht es gerade für den kleinen Sparer attraktiv.
    Z. B. für die private Altersabsicherung.
    Allerdings gibt es aber pro Erdenbürger theroretisch nur etwa 30 Gramm Gold auf der Welt.
    Praktisch schätze ich 10 bis 15 Gramm.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. „…anonym gekauft werden kann…anonym vererbbar ist…“

      Irreführende Behauptungen! Man muß ja auch an den möglichen Verkauf denken.
      Gold kann ab einer relevanten Menge nicht mehr anonym VERKAUFT werden. Man kann es es nicht mehr anonym in den Geldkreislauf zurückbringen.
      Wäre zwar nicht schwer zu verstehen, aber nicht alle schaffen das.

      1. „… Kurssteigerungen nicht der Kapitalertragssteuer unterliegen…“

        Auch diese Behauptung ist falsch.
        In vielen Ländern zahlt man sehr wohl Kapitalertragssteuer beim Goldverkauf.
        In Italien beispielsweise 26%.

        1. Ja Columbo, wenn Sie sich so ein Land aussuchen, wo Sie das versteuern müssen was in anderen Ländern nicht versteuert werden muss, dann ist das Ihre Sache.
          Dolomiten, Schmuddelwetter und Kapitalertragssteuer auch Gold.
          Das verdirbt ja auch die gute Laune.

          Viele Grüße aus Andalusien Helmut

          1. @Helmut, ich bin nicht, wie Sie, auf Gold angewiesen.
            Das ist lediglich eine schöne Nebensache, so wie beispielsweise eine Rolex.
            Genausowenig muß ich nicht zwischen dürren Olivenbäumen umgeben von einer ausgetrockneten Pampa den ganzen Tag am Pool sitzen und zwanghaft mein Heimatland niedermachen, weil ich mich unbewußt danach zurücksehne.
            Ich lebe in einer der schönsten Ecken der Welt, wo andere Urlaub machen, wo ich geboren bin und wo meine schönsten Kindheitserinnerungen sind. Und das macht mich zufrieden.
            Sie hingegen sind weit, weit weg…in meinen Augen irgendwie traurig.

      2. soo iss es. Eine unze und schon bitteschön den Ausweis.
        Beim Verkauf, grundsätzlich den Ausweis bitteschön.
        Der Ankäufer will ja wissen mit wem er sie es zu tun hat.
        Hinweis…praktische Übungen bei degussa, heubach, landesbanken

  2. Wie?
    Columbo.
    Kann Gold nicht anonym gekauft werden und anonym vererbt werden?
    Es kann sogar bis zur Steuerfreigenze steuerfrei verschenkt werden.
    An Kinder und an die Ehefrau z. B. bis zu etwa 400 Tsd. Euro alle 10 Jahre.
    Beim Goldverkauf an Goldhändler geht es natürlich nur per Quittungen/Rechnung.
    Wo ist denn da das Problem?
    Es gibt eine Menge Leute die gerne anonymes Gold gegen bar kaufen, und dafür sogar deutlich höhere Preise zahlen. Und das in sehr großem Umfang.
    Sollte man allerdings nicht auf deutschem Boden machen. Aber wer hat sein physisches Gold auch schon in Deutschland.
    Versuchen Sie das mal alles mit anderen Sachwerten.
    Sie möchten immer gerne den Eindruck erwecken, dass alles was sich um Gold dreht illegal und kriminell ist.
    Warum?
    Fallen Ihnen keine wirklichen Nachteile ein die Gold hat?
    Müssen Sie da welche erfinden?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Ich hab Ihnen das schon hundertmal erklärt @Helmut, denken müssen Sie schon selber, da kann ich Ihnen nicht helfen.
      Mehr kann ich jetzt leider nicht schreiben, die Enkelkinder sind da…🤭🤭🤭

  3. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Das Geld drucken im ungedecktem Papiergeldsystem ist und bleibt der größte Treiber für die Märkte…

    Gold kommt von 35 Dollar die Feinunze in 71….

    Zum Anfang hat die US- Notenbank noch versucht mit höheren Zinsen die Sache zu kompensieren…

    Vergleichen Sie bitte hierzu die die Unterschiede in der amerikanischen Umlaufrendite von damals bis heute…

    Aber spätestens mit der Finanzkrise ist’s damit vorbei…

    Das beweist uns die FED Bilanz…The Trend is Your Friend…

    1. @ Schaarschmidt und alle anderen Goldpreisentwicklungsfans:
      1971 gab es noch die Dollarbindung ans Gold und damit keine Marktpreise. Erst als die Dollarbindung 1973 gefallen war, konnte sich ein Marktpreis bilden. Ende 1974 hatte der sich bei ungefähr 175$ eingependelt. Ab dann kann man Renditen rechnen – etwa 5,5% p.a. bis heute.

      1. Am 15. August 1971 legte der damalige US-Präsident Richard Nixon den Grundstein für das heutige Wirtschaftssystem, indem er die Goldbindung des Dollar aufhob und das seit 1944 in Bretton Woods festgesetzte Weltwährungssystem beendete.
        Damals betrug der Goldpreis 35 Dollar.
        Bis heute etwas über 8% Kurssteigerung im Jahr.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        1. Richtig, Helmut. Die Goldbindung des Dollar hat den Goldpreis künstlich auf 35$ festgehalten. Diese Bindung wurde im August ’71 aufgehoben. Aber ein Weltmarktpreis konnte sich erst nach dem endgültigen Ende von Bretton Woods einstellen und das war mit der Freigabe der Wechselkurse 1973.
          Infolge dieser Freigabe hatte sich der Goldpreis bis zum Winter ’74/’75 schlapp ver 5-facht (bevor der Kurs bis zum September ’75 wieder 25% nachgegeben hat). Aber das ist ein einmaliger, unwiederholbarer Sondereffekt. Für eine realistische Betrachtung der langfristigen Marktpreisentwicklung würde ich den lieber außen vor lassen.

          1. Artie, der Weltmarktpreis ist immer der aktuelle Preis, selbst wenn er manipuliert ist.
            Als ich z. B. 2000 Gold für 280 Dollar oder Euro gekauft habe, war er auch manipuliert.

            Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  4. „Das Geld drucken im ungedecktem Papiergeldsystem ist und bleibt der größte Treiber für die Märkte…“

    So ein Quatsch, der grösste Treiber sind die Gewinne der Unternehmen.

    1. @Permanix, das ist bestenfalls die halbe Wahrheit!

      1. @Markus Fugmann. Langfristig gesehen schon. Zwischenzeitliche Über- und Untertreibungen werden natürlich durch eine Vielzahl von Faktoren getrieben: Daten, Geopolitik, Sentiment, Psychologie, Geldpolitik, Innovationen, Angebot & Nachfrage, usw..

    2. @Permanix: „So ein Quatsch“ Ich denke ähnlich, manchmal kann man nur den Kopf schütteln bei dem, was die Leute für volkswirtschaftliche Vorstellungen haben.

      Also: Es gibt schon lange kein Papiergeldsystem mehr, sondern wir leben in einem Kreditgeldsystem. Dies ist sehr wohl gedeckt, wenn es vernünftig aufgezogen wird: Mit Produktivvermögen. Das ist nicht ideal aber allemal besser als Kaurimuscheln oder andere unproduktives Material wie Gold oder Silber. Natürlich sind die Gewinne der Unternehmen (und der Privatleute) der dominante Treiber, weil diese eine Abbildung der Produktivität darstellen. (Nur) Darauf kommt es an. Die Erzeugung von Geld durch Kredite hat damit indirekt etwas zu tun, wenn sie zur Produktivitätssteigerung beiträgt. Gold oder „deficit spending“ für unproduktives Arbeiten kann die Märkte nicht treiben. Ein Haus wird schließlich auch nicht grösser, wenn ich es in cm2 statt qm messe. Das Problem ist aber, dass „produktives“ Erzeugen von Geld nicht klar von „unproduktiver“ Erzeugung getrennt werden kann. Daher die Verwirrung.

      1. @AE_Conrady. Ja, der Gewinn ist die grösste Triebkraft und gibt langfristig den Ansporn eine Unternehmung zu betreiben. Allerdings kann es bisweilen, durch die bereits genannten Faktoren, zu (krassen) Über- und Unterbewertungen kommen. Die Geldmenge ist für mich mehr das Schmiermittel, um die Maschine am Laufen zu halten und weniger der initiale Treiber. Zuviel davon führt zu Überhitzungen, zu wenig endet in einem Motorschaden. Es würde prinzipiell sogar auch ganz ohne Geld gehen, aber dann müssten wir wieder Waren- und Dienstleistungen direkt tauschen, was die Sache kompliziert und träge machen würde.

  5. Da liegt aber der Sebastian richtig und der Quatscher ist der Möchtegern- Alleswisser.

    1. Eine Wirtschaft ohne Gewinn ist in der Praxis kaum umzusetzen und hätte erhebliche Konsequenzen für das Wirtschaftssystem. Hier sind einige Aspekte, die man berücksichtigen müsste:

      1. Anreize für Unternehmen und Investitionen
      Fehlende Motivation: Der Gewinn ist ein wesentlicher Anreiz für Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen anzubieten, Innovationen zu entwickeln und Risiken einzugehen. Ohne Gewinnanreize könnten viele Unternehmer und Investoren ihre Aktivitäten reduzieren oder einstellen.
      Kapitalallokation: Gewinne dienen als Signal für Investoren, wohin Kapital am effizientesten fließen sollte. In einem gewinnlosen System könnte es schwierig sein, Ressourcen effizient zu verteilen.

      2. Wachstum und Innovation
      Langsameres Wachstum: Gewinne werden oft reinvestiert, um das Unternehmen zu expandieren und neue Märkte zu erschließen. Ohne diese Gewinne könnte das wirtschaftliche Wachstum ins Stocken geraten.
      Weniger Innovation: Viele Innovationen werden durch die Aussicht auf zukünftige Gewinne getrieben. Ein System ohne Gewinne könnte die Anreize für Forschung und Entwicklung erheblich verringern.

      3. Staatliche Eingriffe
      Regulierung und Planung: Eine Wirtschaft ohne Gewinne würde wahrscheinlich eine starke staatliche Kontrolle und Planung erfordern, um sicherzustellen, dass alle Bedürfnisse der Gesellschaft abgedeckt werden. Dies könnte zu einem zentralisierten Wirtschaftssystem führen, was in der Vergangenheit oft ineffizient war.
      Verteilung von Ressourcen: Der Staat müsste möglicherweise die Verteilung von Ressourcen und die Preisbildung vollständig übernehmen, was sehr komplex und anfällig für Fehler und Korruption sein könnte.

      4. Soziale und ethische Aspekte
      Ungleichheit: In einer gewinnorientierten Wirtschaft gibt es oft erhebliche Ungleichheiten, aber Gewinne ermöglichen auch soziale Mobilität. In einem System ohne Gewinne könnte es schwierig sein, eine faire Verteilung des Wohlstands sicherzustellen, da die Anreize zur Produktivitätssteigerung fehlen könnten.
      Arbeitsmotivation: Menschen arbeiten oft härter, wenn sie die Aussicht auf eine Belohnung, wie z. B. höhere Löhne oder Boni, haben. Ohne diese Anreize könnte die Arbeitsmoral und Produktivität leiden.

      5. Alternative Wirtschaftssysteme
      Gemeinwohl-Ökonomie: Es gibt Ansätze wie die Gemeinwohl-Ökonomie, die versuchen, die Wirtschaft auf das Wohl der Gesellschaft anstatt auf Gewinnmaximierung auszurichten. Diese Systeme sind jedoch noch experimentell und wurden bisher nur in kleinerem Maßstab umgesetzt.
      Kooperative Modelle: Einige kooperative Wirtschaftsmodelle, bei denen der Gewinn reinvestiert oder fair verteilt wird, haben gezeigt, dass es alternative Wege geben könnte. Diese Modelle sind jedoch meist auf kleine oder mittlere Unternehmen beschränkt und funktionieren nicht unbedingt auf nationaler oder globaler Ebene.

      1. @Premanix
        Das hast Du schön zusammengefasst. Danke!

  6. Junge, Junge Columbo, bei Ihnen scheint der Frust aber ganz schön tief zu sitzen.
    Wenn Sie Ihre Umgebung nicht schönreden können, dann müssen Sie ja schon die Umgebung, die sich andere Menschen ausgesucht haben, schlecht reden.
    Wenn ich unter der Regierung in Deutschland sitzen würde, dann würde sich mir der Magen umdrehen.
    Aber das ist ja auch wohl nur vorübergehend.
    Nach den Bundestagswahlen kann sicher einiges von den Murksgesetzen wieder rückgängig gemacht werden. Am Ende des Geldes werden sich einige Dinge schon leichter wieder zurückdrehen lassen.
    Bis dahin wird es aber wohl noch viel Kino geben.

    1. @Helmut
      „…dann müssen Sie ja schon die Umgebung, die sich andere Menschen ausgesucht haben, schlecht reden.“
      Das sagt ausgerechnet jemand, der exponiert im Glashaus sitzt, die ganze Zeit nichts anderes tut, als Deutschland madig zu reden und schon im nächsten Satz zum Besten gibt: „Wenn ich unter der Regierung in Deutschland sitzen würde, dann würde sich mir der Magen umdrehen.“

      Junge, Junge, Helmut, es wird immer skurriler und abenteuerlicher 😂🍌

    2. Helmut, wünsche der Magentorsion gute Besserung😷.

    3. „Wenn Sie Ihre Umgebung nicht schönreden können, dann müssen Sie ja schon die Umgebung, die sich andere Menschen ausgesucht haben, schlecht reden.“

      @Helmut, dass ist doch ganz eindeutig Ihr eigenes Credo, Ihre einzige Motivation jeden Morgen aufzustehen und in der sengenden Sonne am Pool zu braten, um sich die eigene Umgebung schön und die Anderer schlecht zu reden. Ich finde es nicht gut, wenn Sie weitere Personen dazu motivieren es gleich zu tun. Noch so ein Quatscher verträgt dieses Forum nicht mehr!

      „Wenn ich unter der Regierung in Deutschland sitzen würde,…“

      Sitzen Sie momentan über der Regierung in Deutschland?

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