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Rally wirkt überdehnt und müde Aktienmärkte stehen vor einem Verkaufssignal, sagt BofA-Stratege

Aktienmärkte stehen vor einem Verkaufssignal, sagt BofA-Stratege
Börse in New York. Foto: Bloomberg

Die US-Aktienmärkte legen derzeit eine Rally-Pause ein, nachdem sie in dieser Woche neue Rekordstände erreicht haben. Im Zuge der Rekordjagd der technologielastigen Indizes S&P 500 und Nasdaq konnte auch der breit aufgestellte MSCI All-Country World Index am Donnerstag ein neues Rekordhoch markieren, ehe eine Korrektur einsetzte. Der Index profitierte dabei von einer breiter aufgestellten Marktrally über die Tech-Aktien hinaus. Allerdings könnte die zunehmende Marktbreite ein konträres Verkaufssignal generieren, sagt Bank of America Stratege Michael Hartnett. Laut dem Aktien-Strategen ist dies ein erstes Indiz dafür, dass eine Überhitzung der globalen Aktienmärkte droht.

Aktienmärkte vor Verkaufssignal

Wie Bloomberg berichtet, sagt der BofA-Stratege, Michael Hartnett, dass die Gefahr einer Überhitzung der globalen Aktienmärkte besteht.

Die sogenannte Global-Breadth-Indikator der Bank of America zeigt, dass etwa 71 % der Aktienindizes sowohl über ihrem 50- als auch ihrem 200-Tage-Durchschnitt notieren. Ein Wert von über 88 % würde ein konträres Verkaufssignal auslösen, schrieb Hartnett in einer Notiz. Der Stratege hat in diesem Jahr eine neutrale Haltung zu Aktien eingenommen. Im vergangenen Jahr war er im Großen und Ganzen eher pessimistisch, obwohl der S&P 500 um 24 % zulegte.

Nachdem der MSCI All-Country World Index im April ins Stocken geraten war, setzte er seine Rekordjagd fort und erreichte in dieser Woche erneut Rekordhöhen. Nach einem schwachen US-Arbeitsmarktbericht waren die Anleger optimistisch, dass die Federal Reserve im September mit Zinssenkungen beginnen könnte. Nach Angaben von Bloomberg notieren etwa 68 % der Indexmitglieder über ihrem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt, da die Rally nicht nur bei den US-Technologiegiganten anhält, sondern auch andere Sektoren zulegen konnten.

BofA-Stratege: Rally der Aktienmärkte vor Verkaufssignal - S&P 500 unter Druck
BofA sagt, steigende Breite könnte ein konträres Verkaufssignal werden

Rally wirkt müde und überdehnt

In dieser Woche gaben die Aktienmärkte und der All-Country Index jedoch wieder nach, da robuste Wirtschaftsdaten neue Zweifel an den Aussichten für eine geldpolitische Lockerung schüren. Zudem signalisierte das am Mittwoch veröffentlichte Fed-Protokoll, dass die US-Notenbank die Zinsen länger auf einem hohen Niveau halten könnte. Der globale Leitindex ist auf dem Weg zu seinem ersten wöchentlichen Rückgang seit fünf Wochen.

Die Strategen von Barclays erklärten, die Rally sehe langsam „müde“ aus. Eine hohe Positionierung (ein hoher Investmentgrad) und saisonale Trends könnten die Aktien zum Ende der Berichtssaison der Unternehmen auf der Stelle treten lassen, schrieben sie in einer Notiz.

Die Notiz der Bank of America, die sich auf Daten von EPFR Global beruft, zeigte, dass alle wichtigen Anlageklassen in der Woche bis zum 22. Mai Zuflüsse verzeichneten. Globale Aktienfonds verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 10,5 Mrd. USD, während 12,5 Mrd. USD in Rentenfonds flossen. Nach den starken Zuflüssen der letzten Wochen in Aktien, könnten die Geldströme nachlassen und eine Konsolidierungsphase an den Aktienmärkten einleiten.

Die US-Indizes S&P 500 und Nasdaq sind nach ihren neuen Rekordhochs am Mittwoch bereits unter Druck geraten. Die anfängliche Freude über die boomenden Geschäfte des Chipherstellers Nvidia verpuffte völlig und konnte die Aktienmärkte nicht vor einem Rücksetzer bewahren.

FMW/Bloomberg



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