Der Arbeitsmarkt in Deutschland zeigt keine wirkliche Anzeichen einer Krise – vor allem wenn man bedenkt, dass viele Ukraine-Flüchtlinge nach und nach im Sinne der Statistik dem Arbeitsmarkt zugerechnet werden. Von Februar auf März gab es 26.000 weniger Arbeitslose, nämlich 2,594 Millionen, so zeigt es der heutige Bericht der Bundesagentur für Arbeit für März. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 5,7 % – im März 2022 lag die Quote noch bei 5,2 %.
Robuste Zahlen vom Arbeitsmarkt für März
Die Bundesagentur für Arbeit schreibt in ihrem aktuellen Kommentar, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit mit -26.000 eher schwach ausfiel Saisonbereinigt habe die Zahl der Arbeitslosen daher um 16.000 zugenommen. „Verglichen mit dem März des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 232.000 höher. Auch ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter wäre die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich angestiegen.“
Die sogenannte „Unterbeschäftigung“, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit beinhaltet, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 23.000 gestiegen, da hier insbesondere auch die Teilnahme ukrainischer Geflüchteter an Integrationskursen berücksichtigt wird. Die Unterbeschäftigung lag im März 2023 bei 3.465.000 Personen. Das waren 357.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter hätte die Unterbeschäftigung um 7.000 über dem Vorjahreswert gelegen.
Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 27. März für 50.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Januar 2023 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten in diesem Monat für 140.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Damit hat sich die Inanspruchnahme zuletzt nicht mehr erhöht.
Einordnung
Tritt man etwas zurück und blickt auf das große Bild – man blickt also auf diese Daten im Zuge hoher Inflation, Energiekrise und den vielen Geflüchteten aus der Ukraine, dann zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt nach wie vor sehr robust. Wie stark der Demografiewandel bereits wirkt, ist statistisch nicht ausgewiesen, und kann wohl auch schwer gemessen werden. Man darf nämlich vermuten, dass neue Arbeitslose zügig an anderen Stellen neue Jobs finden, weil viele Arbeitgeber händeringend Kräfte suchen, aber kaum jemanden finden – weil einerseits immer mehr Arbeitnehmer in Rente gehen, aber wegen geringer Geburtenraten immer weniger junge Menschen in den Arbeitsmarkt nachrücken.
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