Der Auftragseingang der ASML Holding übertrifft die Schätzungen, da der Boom der künstlichen Intelligenz die Nachfrage nach den fortschrittlichen Chip-Fertigungsmaschinen des niederländischen Unternehmens antreibt. Die Buchungen bei Europas wertvollstem Technologieunternehmen stiegen im zweiten Quartal im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten von 3,61 auf 5,57 Milliarden Euro , teilte ASML heute in einer Erklärung mit. Die durchschnittliche Schätzung der von Bloomberg befragten Analysten lag bei 4,41 Milliarden Euro. Die Prognosen für 2024 wurden bestätigt. Dennoch fällt die Aktie heute früh um 3,6 % – womöglich Gewinnmitnahmen, weil die Aktie in den vorigen Monaten so stark gestiegen war.
ASML, das ein Monopol auf die Herstellung von Maschinen hat, die die fortschrittlichsten Halbleiter produzieren, wird zunehmend von der Nachfrage nach leistungsstarken Chips angetrieben, die für KI-Anwendungen benötigt werden. Starke Ergebnisse von einigen der größten Kunden von ASML haben die Nachfrage nach den Anlagen des Unternehmens gestützt. Letzte Woche gab die Taiwan Semiconductor Manufacturing Co bekannt, dass der Umsatz im zweiten Quartal so schnell wie seit 2022 nicht mehr gestiegen ist, was auf den KI-Boom zurückzuführen ist, der die Investitionen in Rechenzentren weltweit ankurbelt.
Das letzte Quartal war das erste von ASML unter dem neuen CEO Christophe Fouquet, der das Unternehmen nach dem Rücktritt von Peter Wennink im April übernahm. Er hat versucht, den Spagat zwischen der von den USA angestrebten Verschärfung der Exportkontrollen für China und der Notwendigkeit, weiterhin Geräte auf dem größten Markt des Unternehmens zu verkaufen, zu schaffen.
Der Druck der USA, Pekings Fortschritte bei der Herstellung von Halbleitern zu bremsen, veranlasste die Niederlande Anfang des Jahres, die Ausfuhr der zweithöchsten Maschinenkategorie von ASML, der DUV-Tauchlithografiemaschinen, nach China zu verbieten. Die Biden-Administration hat Verbündeten mitgeteilt, dass sie erwägt, die strengsten verfügbaren Handelsbeschränkungen, die so genannte Foreign Direct Product Rule, anzuwenden, wenn Unternehmen wie ASML weiterhin fortschrittliche Anlagen in China warten, wie Bloomberg News am Mittwoch berichtete.
Das Unternehmen hat erklärt, dass bis zu 15 % der China-Verkäufe in diesem Jahr von den im Januar eingeführten Exportkontrollregeln betroffen sein werden. ASML war es nie erlaubt, seine fortschrittlichste Extrem-Ultraviolett-Technologie nach China zu verkaufen.
Dennoch haben die Verkäufe in China den Umsatz von ASML in den letzten Quartalen in die Höhe getrieben, da sich die dortigen Chiphersteller beeilten, Anlagen zu kaufen, bevor die neuen Beschränkungen in Kraft treten.ASML hat für dieses Jahr einen stagnierenden Umsatz prognostiziert, bevor das Unternehmen im Jahr 2025 zu einem starken Wachstum zurückkehrt.
FMW/Bloomberg
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