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Baugenehmigungen weiter im Absturz mit -45 % seit Hoch in 2021

Die Baugenehmigungen in Deutschland sinken weiterhin deutlich. Vom Hochpunkt vor drei Jahren sind es bis jetzt 45 % Rückgang.

Baustelle
Foto: Constiv-Freepik.com

Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland befindet sich weiter im Absturz. Heutige Daten vom Statistischen Bundesamt zeigen für Juni: Im Jahresvergleich sinken die Genehmigungen für neue Wohnungen insgesamt um 19 % auf 17.600 Einheiten. Im 1. Halbjahr 2024 wurden 106.700 Wohnungen genehmigt. Das waren 21,1 % oder 28.500 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Wichtig ist auch der Blick auf das große Bild, das man in der Grafik gut erkennt. Im Jahr 2021 wurde bei den Baugenehmigungen der Hochpunkt erreicht, also kurz vor dem Start der Zinserhöhungen durch die EZB. Nehmen wir den Vergleichsmonat Juni 2021: In diesem Monat wurden 31.800 Baugenehmigungen erteilt – im Vergleich dazu ist es bis jetzt ein Rückgang um 44,7 %.

Grafik zeigt Entwicklung der Baugenehmigungen seit dem Jahr 2010

Der große Blick für das erste Halbjahr 2024 im Jahresvergleich zeigt: Wir sehen einen Rückgang der Baugenehmigungen um 30,9 % bei Einfamilienhäusern, um 14,9 % bei Zweifamilienhäusern, und um 20,8 % bei Mehrfamilienhäusern. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 85.300 Neubauwohnungen genehmigt und damit 23,5 % oder 26.200 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum.

Man sieht: Die hohen EZB-Zinsen und auch weiterhin relativ hohen Bauzinsen wirken weiterhin negativ auf neue Projekte, was in den weiter sinkenden Baugenehmigungen erkennbar wird. Die Branche ist angeschlagen, so schnell kehrt ein neuer Bauboom nicht zurück – vor allem nach den Pleite von vielen Projektentwicklern. Die Branche müsste wohl kräftige Zinssenkungen als neuen Anreiz sehen – der jüngste Schritt um 0,25 Prozentpunkte bei der EZB war – wenn überhaupt – ein Tropfen auf den heißen Stein.



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2 Kommentare

  1. Moin, moin,

    wer sich einmal mit den Kosten eines Bauprojektes bzw. den Bestandteilen wie Baumaterialien, Handwerkern etc. beschäftigt hat, der stellt sich doch die Frage, wer überhaupt noch bauen kann oder will. Dazu die ausufernden Nebenkosten (Grundbuch, Notar, Grunderwerbsteuer, Erschließungskosten etc.). Dann die zeitlichen Dimensionen. Alleine die Zeitspanne zwischen Bauantrag und Baugenehmigung. Und wenn das Bauprojekt dann fertig ist, dann stehen hier in Schleswig-Holstein auf ca. 500-600 qm „Grundstücksfläche“ Würfelhäuser (= pseudo „Stadtvilla“) von 180 qm. Jeder kann dann vom Obergeschoss in die „Gärten“ seiner Nachbarn schauen und hören was dort so geredet wird. Und last but noch least, wessen Job ist so sicher, dass er sich für die nächsten 30 Jahre verschulden kann? Ist die BRD offiziell pleite, dann gibt es auch für unseren Oberamtsrat kein Geld mehr.

    Frage als Fazit: Wer will da noch bauen? Rien ne va plus, machen sie ihren Einsatz.

  2. Hallo asyoulike.
    Früher, als ich 1975/76 mein erstes Haus gebaut habe, war es üblich, dass der Kredit für die Baufinanzierung ausgelegt war.
    Durch die erbrachte Eigenleistungen wurden dann locker die natürlich immer entstehenden Mehrkosten finanziert und ein Auto.
    Ab etwa 1985 gib es dann bergab in Deutschland, was dann Deutschland um die Jahrtausendwende unter Rot/Gün, Hartzgesetze, Eineurojobber, zu einem Billiglohnland durchreichte und es immer weiter bergab ging.
    Jetzt ist wieder Rot/Grün an der Regierung

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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