FOMO – Fear Of Missing Out

Händler vor Bildschirmen mit Börsenkursen

Die Abkürzung FOMO bedeutet „Fear Of Missing Out“. Damit ist die Angst gemeint, etwas zu verpassen. Gerade bei Börsianern ist so eine Angst desöfteren ausgeprägt. Oft steigen Aktienkurse aus unerklärlichen Gründen. Man kann nicht wirklich einschätzen warum. Man schaut dann beispielsweise auf die vorherrschende Meinung von Anlaysten, Fondsmanagern und Bankstrategen. Haben die Verwalter großer Vermögen zum Beispiel den Aktienmarkt schwach eingeschätzt, und haben sich mit Käufen zurückgehalten, kann es zu FOMO-Käufen kommen.

FOMO – die Fear Of Missing Out als große Angst bei Börsianern

Bei der Fear Of Missing Out wollen Anleger steigende Kurse nicht verpassen. War man zu pessimistisch eingestellt, und hat in seinem Portfolio eine zu geringe Aktienquote, und sieht man schnell steigende Aktienkurse, setzt die FOMO oft massiv ein. In Angst Gewinne zu verpassen, kauft man nun auch vermehrt Aktien, was die Kurse noch weiter nach oben treibt. Andere Anleger, die ebenfalls zu pessimistisch waren, sehen diese stärker steigenden Aktienkurse, und erleben womöglich eine noch stärkere FOMO. Man will sich Gewinne nicht entgehen lassen und steigt auch mit ein, was die Kurse noch weiter steigen lässt.

FOMO ist also vor allem eine psychologische Bewegung. Es geht vor allem um den menschlichen „Herdentrieb“. Wenn man sieht, dass alle mit Aktien gerade Geld verdienen, und dass die Kurse immer weiter steigen, will man nicht als derjenige an der Außenlinie stehen, der keine Gewinne erwirtschaftet. Besonders prekär ist dieses Problem bei Fondsmanagern, die durch die Erwartungshaltung ihrer Anleger unter Erfolgsdruck stehen. Wenn die breite Masse der Anleger satte Gewinne macht in einem steigenden Markt, und man selbst hat basierend auf einer rationalen Analyse nicht an dieser Bewegung teilgenommen, steht man unter wachsendem Druck, seine logischen Argumente aufzugeben, und dank FOMO nun doch verstärkt Aktien zu kaufen, eben weil man sich die Gewinne in einem steigenden Markt nicht entgehen lassen will.

Lange Phasen ansteigender Börsenkurse

Je länger eine Phase steigender Aktien anhält, und je irrationaler diese Phase aus fundamentaler Sicht wirken mag, desto mehr Anleger können auf diesen fahrenden Zug noch aufspringen. Bei einigen ist FOMO die pure Gier, weil sie endlich auch was von den Gewinnen abbekommen wollen. Bei anderen ist es wie gesagt eine berufliche Notwendigkeit, im Sinne der Erwartungen der Kundschaft in einer großen langen Aufwärtsbewegung auch investiert zu sein, um eine gute Performance zu erzielen. So können Aktienmärkte lange Zeit und viel zu stark ansteigen, nur basierend auf der FOMO. Je größer so eine irrationale Aufwärtsbewegung wird, desto größer ist natürlich auch das Risiko eines plötzlichen Crash. Es genügt nur eine plötzliche Panik, und auf einmal merken die Anleger, dass sie keine rationalen Gründe hatten, um im Markt investiert zu sein.

Nicht greifbares Phänomen

Obwohl es an der Börse ein bekanntes Phänomen ist, wird sicherlich kein Anleger zugeben, dass er wegen FOMO nun in den Aktienmarkt eingestiegen ist. Die Fear of Missing Out ist schwer greifbar und nicht messbar. Die FOMO ist für Beobachter am Ehesten dann zu erahnen, wenn Aktienkurse ohne Grund oder sogar entgegen der Marktlogik immer weiter steigen, und steigen, und steigen. Es kann zu völlig irrationalen Kursanstiegen kommen, die tage- oder wochenlang anhalten. Oft steht am Ende aber wie gesagt die Korrektur am Markt, die durch unvorhergesehene Ereignisse oder plötzliche Gewinnmitnahmen ausgelöst werden kann, wodurch schnell eine Verkaufslawine entstehen kann.