Geldmenge

Als Geldmenge bezeichnet man laut Definition der Deutschen Bundesbank im Allgemeinen den Geldbestand der Nichtbanken. Die Geldmenge ist eine wichtige ökonomische Größe, die Hinweise auf die zukünftige Preisentwicklung liefert. Die Bundesbank schreibt zur Geldmenge, dass der Übergang zwischen Geld als Zahlungsmittel und Geld als Wertaufbewahrungsmittel fließend ist. Daher werden je nach zugrunde liegender Fragestellung verschiedene Geldmengen definiert.

Vermehrung der Geldmenge

Die Vermehrung der Geldmenge wird als Geldschöpfung bezeichnet. In der Eurozone schaffen nur die Zentralbanken das Zentralbankgeld, zum Beispiel durch die Kreditgewährung an eine Bank. Dafür schreibt die Zentralbank der Geschäftsbank einen Geldbetrag auf ihrem Zentralbankkonto gut.

Die Geschäftsbanken können hingegen „nur“ Buchgeld schaffen. Es entsteht, wenn eine Bank einem Unternehmen oder Privatpersonen (Nichtbanken) einen Kredit gewährt oder ihr einen Vermögenswert abkauft und der Nichtbank im Gegenzug den entsprechenden Betrag als Sichteinlage gutschreibt.

Geldmengenaggregate

Im Eurosystem gibt es drei Geldmengenaggregate, nämlich M1, M2 und M3.

M1 als das eng gefasste Geldmengenaggregat des Eurosystems umfasst den Bargeldumlauf außerhalb des Bankensystems und täglich fällige Einlagen von Nichtbanken bei monetären Finanzinstituten im Euro-Währungsgebiet.

M2 als das mittlere Geldmengenaggregat des Eurosystems umfasst neben M1 auch Einlagen mit vereinbarter Laufzeit bis zu zwei Jahren und Einlagen mit einer Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten.

M3 als das weit gefasste Geldmengenaggregat des Eurosystems umfasst neben M2 auch Repogeschäfte, Geldmarktfondsanteile und Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren. Die Geldmenge M3 ist laut Bundesbank ein wichtiger Indikator für die monetäre Analyse, die den geldpolitischen Entscheidungen des Eurosystems zugrunde liegt.