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China: Ist das Schlimmste vorbei?

FMW-Redaktion

Erst war es Griechenland, dann China – und jetzt Volkswagen. Diese drei großen Themen haben dem Dax jede nachhaltige Rally „vermasselt“ – aber zumindest der Belastungs-Faktor China könnte bald von der Bildfläche verschwinden. Das meint zumindest die Großbank HSBC.

Der Grund für die These von HSBC: die Margin Loans, also auf Kredit gekaufte und gehebelte Positionen an den Aktienmärkten Festlands-Chinas sind stark gefallen – und weiter rückläufig. So sind die Margin Loans seit dem Hochpunkt an den Aktienmärkten in Shanghai und Shenzhen um 60% gefallen auf nun noch insgesamt 147 Milliarden Dollar. Damit liegt der Anteil dieser auf Pump gekauften Werte nur noch bei 2,8% des Gesamtmarkts – vor einem Jahr waren es noch 4,5%. Mit anderen Worten: hoch gehebelte Privat-Trader, die auf Kredit gekauft hatten, sind zum großen Teil bereits aus dem Markt gespült worden. Und damit entfällt, so sieht es HSBC, ein wichtiger Faktor für die eine weitere Verkaufswelle seit dem Juni-Hoch. Denn nun sei der Prozess der Enthebelung weitgehend abgeschlossen, meint die Bank.

Da ist es vielleicht kein Zufall, dass Chinas Präsident Xi Jinping während seines Staatsbesuchs in den USA meinte, dass die Aktienmärkte Chinas nun in einer Phase der „Selbststabilisierung“ seien. Mit anderen Worten: man müsse nicht mehr eingreifen, der Markt hat die Kraft, sich selbst zu stabilisieren. Es ist anzunehmen, dass Xi Jinping die Zahlen der Margin Loans durchaus wahrnimmt – schließlich ist der Aktienmarkt zu einem wichtigen Politikum geworden im Reich der Mitte seit dem Crash.

Eine breit angelegte Rally in Shanghai und Shenzhen dürfte dennoch auf sich warten lassen: der Markt brauche noch Zeit, um sich nachhaltig zu erholen, so HSBC. Zwar sei durch die Regulierungsbehörde eingeführten Einschränkungen beim Margin-Handel 80% bis 90% der nicht-regulierten Finanzierungsvehikel aus dem Markt gespült worden – aber die Bewertungen seien an den Märkten immer noch zu hoch, als dass nun eine schnelle Rally zu erwarten sei, gibt HSBC zu bedenken.

Die Zeiten aber, als der Dax und anderer westliche Finanzmärkte jeden Morgen gebannt auf die Entwicklung vor allen in Shanghai starrten, könnten sich nun dem Ende nähern..



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