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German Angst macht sich breit Dax-Absturz setzt sich fort – Die Alarmglocken läuten lauter

Dax-Absturz setzt sich fort - Die Alarmglocken läuten lauter
Korrektur. Grafik: Who-is-Danny-Freepik.com

Im Dax hat sich die Gemengelage zuletzt deutlich eingetrübt, ein Hauch von Panik macht sich breit. Die Probleme, die sich in den letzten Wochen schon angedeutet hatten, sind nun akut geworden. Ein toxischer Cocktail aus schwachen Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks, der Einbruch der hochbewerteten US-Tech-Aktien, geopolitischen Spannungen und eine durchwachsene Berichtssaison haben die Stimmung an den Aktienmärkten spürbar eingetrübt. Vor allem die schwachen Arbeitsmarktdaten und die schlechte Industriestimmung in den USA haben Sorgen vor einer Rezession geschürt und die Frage aufgeworfen, ob die US-Notenbank Fed bereits hinter der Kurve ist. Aus den Zinssenkungshoffnungen sind inzwischen Rezessionsängste geworden. Der Dax beschleunigte zum Ende der Vorwoche seine Talfahrt und notiert nun schon über 1.200 Punkte bzw. 6,5 % unter seinem Rekordhoch. Am Montag dürfte sich der Einbruch weiter fortsetzen – am frühen Montagmorgen fällt der Index bis auf 17.215 Punkte und handelt damit rund 450 Punkte tiefer.

Aktienmärkte: Angst macht sich breit

Die Unsicherheit unter den Anlegern sowohl hierzulande als auch in den USA ist hoch, was sich in der anziehenden Volatilität widerspiegelt. Angst macht sich breit. Der Volatilitätsindex des Dax, der VDAX new, stieg am Freitag über die Marke von 21 Punkten und liegt damit deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. In den USA sprang der Volatilitätsindex (VIX) im Anschluss an den schwachen Arbeitsmarktbericht ebenfalls hoch und erreichte dabei fast die Marke von 30. Die Daten vom Arbeitsmarkt deuten zwar auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September hin, aber das hilft den Aktienmärkten wenig, wenn die Wirtschaft auf eine harte Landung zu steuert.

Es hat sich folglich ein Sinneswandel an der Wall Street eingestellt. Von: juhu, die Konjunkturdaten sind schwächer ausgefallen, die Fed wird bald die Zinsen senken – hin zu: oh nein, die Daten sind schlechter, es droht eine harte Landung und die Fed könnte bereits hinter der Kurve liegen. Zu allem Übel kamen dann auch noch enttäuschende Quartalsbilanzen der großen US-Tech-Werte hinzu, die die Aktienmärkte zusätzlich belasten. Damit war das jüngste Debakel besiegelt und es hat ein Umdenken an den Märkten stattgefunden.

Dax: Korrekturziele

Der Dax ist nach dem Rutsch unter die 18.000-Punkte-Marke jetzt auch aus technischer Perspektive deutlich angeschlagen – und die Situation könnte sich weiter zuspitzen. Nach dem Ausbruch aus dem Dreieck bzw. der wochenlangen Seitwärtsphase besteht weiteres Abwärtspotenzial bis zur Marke von 17.400 Punkten, hier verläuft aktuell die für den langfristigen Trend wichtige 200-Tage-Linie. Bei einem Rutsch darunter könnte sich der Kursrückgang sogar bis 17.000 und 16.800 Punkte ausweiten. Am Freitag fiel der Dax bereits auf ein Tief von 17.623 Zählern, der niedrigste Stand seit März. Die Woche beendete er schließlich auf 17.661 Punkten. Damit summierte sich der Wochenverlust auf 4,1 % – der höchste seit zwei Jahren.

Konjunkturdaten und Quartalszahlen

In der kommenden Woche stehen nur wenige wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda, allerdings geht der Datenregen der Dax-Konzerne weiter, die ihre Quartalsergebnisse vorstellen. Konjunkturseitig liegt das Augenmerk hierzulande auf den am Dienstag anstehenden Daten zu den deutschen Industrieaufträgen und am Mittwoch zu der Industrieproduktion. Am Freitag folgen dann noch die endgültigen Verbraucherpreise für Juli. Unternehmensseitig stehen die Zahlen von 12 Dax-Werten im Fokus: Bayer, Infineon, Siemens Energy, Zalando, Commerzbank, Continental, Beiersdorf, Allianz, Deutsche Telekom, Munich Re, Rheinmetall sowie Siemens.

Dax: Neue Korrekturziele freigeschaltet

Der Dax ist nach weiteren außerbörslichen Kursverlusten unter die Marke von 17.300 gefallen. Damit hat er auch die wichtige 200-Tage-Linie unterschritten, die aktuell bei 17.400 Punkten verläuft. Zudem hat er die 161,8 Fibo-Extension bei 17.368 abgearbeitet. Unterhalb der Unterstützungszone bei 17.400/360 trübt sich das Chartbild weiter ein. Darunter befindet sich die nächste markante Anlaufstelle erst wieder bei 17.118, die Kurslücke vom 22. Februar. Im Bereich der psychologisch wichtigen Marke von 17.000 Punkten befindet sich dann noch eine horizontale Unterstützung. Aktuell ist der Dax im kurzen Zeitfenster schon stark überverkauft, eine Gegenbewegung wird damit immer wahrscheinlicher. Händler sollten die Zone um 17.120/17.000 im Auge behalten und auf Umkehrsignale achten. Unter 17.000 liegt die nächste Unterstützung bei 16.800 Punkten.

Aktienmärkte: German Angst macht sich im Dax breit - Fed hinter der Kurve?
Dax fällt vorbörslich unter die 200-Tage-Line (17.400 Punkte)

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

17.500 – Horizontale

17.405 – Tief 14. April

17.400 – 200-Tage-Linie (SMA)

17.368 – 161,8 Extension (18.892 – 17.951)

17.265 – außerbörsliches Tief

17.118 – Gap – 22.02.

17.000 – Horizontale

16.800 – Horizontale

Dax Widerstände (WS):

17.661 – Gap 02.08.

17.951 – vorheriges Verlaufstief

18.030 – Range-Unterkante

18.083 – Gap 01.08.

18.100 – Horizontale

18.162 – vorher US

18.220 – Horizontale

18.282 – vorher US

18.310 – SMA100 (daily)

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1 Kommentar

  1. Die japoner im Auge des Zentrum.
    Die haben auch ein paar Groschen in den USA UND EUROPA angelegt, die sie jetzt brauchen.
    Die japoner mit ihrer aufgehenden Sonne, jetzt recht Untergängig?

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