Der Kurseinbruch des Dax hat sich zum Wochenauftakt fortgesetzt, dabei fiel das Börsenbarometer auf den niedrigsten Stand seit Februar. Zeitweise büßte der deutsche Leitindex über 600 Punkte bzw. 3,6 % ein und kratzte an der Marke von 17.000 Punkten, bevor er eine Erholung einleitete. Der Nervosität nahm deutlich zu, was sich auch im Volatilitätsindex (VDAX new) widerspiegelte, dieser sprang gestern zeitweise bis auf 34, in den USA sogar bis auf 59. Am gestrigen Nachmittag hat sich dann eine Erholung eingestellt, wodurch der Dax einen Teil seiner Verluste wettmachen konnte. Den Handelstag beendete er schließlich mit einem Minus von 322 Punkten (1,82%) auf 17.339 Zählern. Bezogen auf seinen Höchststand vom 15. Mai bei 18.892 Punkten hat der Leitindex bis gestern 8,22 Prozent an Wert eingebüßt. Von seinem bisherigen Jahresplus sind aktuell nur noch 3,5 Prozent übrig.
Damit hat der Dax die für den übergeordneten Trend wichtige 200-Tage-Linie (aktuell bei 17.400 Punkten) per Tagesschlusskurs unterschritten. Darunter bleibt der Leitindex schwer angeschlagen. Nach dem massiven Kurssturz könnte es jedoch erst einmal zu einer Erholung kommen, da der Markt im kurzen Zeitfenster überverkauft ist.
Die Talfahrt hat die Aktienmärkte rund um den Globus erfasst. Der japanische Nikkei 225 brach sogar um 12,4 % ein, der stärkste Tageseinbruch seit 1987, während die Nasdaq-Futures zwischenzeitlich um 6,5 % zurückfielen. Nach dem gestrigen Börsenbeben in Japan notiert der Nikkei 225 heute aber schon wieder fast 10 % im Plus. Damit hat er den größten Teil seiner gestrigen Verluste aufgeholt. Die guten Vorgaben aus Asien haben auch den Dax gestärkt, der am Dienstagmorgen bis 17.500 Punkte kletterte. Er dürfte daher mit einem Gap-Up in den Handel starten.
Konjunkturdaten und Quartalszahlen
Vor der Börseneröffnung stehen mit den Auftragseingängen in der deutschen Industrie interessante Konjunkturdaten auf der Agenda. Zusammen mit den morgigen Daten zur Industrieproduktion geben diese Auskunft über den Zustand der Wirtschaftsaktivität. Zwar erwarten Analysten einen Anstieg von 0,7% im Juni (vorher -1,6%), aber insgesamt dürfte die Industrie das Sorgenkind der deutschen Wirtschaft bleiben. Entscheidende Impulse sind von den Daten nicht zu erwarten, stattdessen spielen technische Faktoren im heutigen Dax-Handel eine größere Rolle. Unternehmensseitig liegt das Augenmerk auf den Quartalszahlen der Dax-Konzerne Bayer und Zalando.
Dax: Technische Erholung
Long: Der Dax handelt vorbörslich wieder über der wichtigen SMA200 (17.410). Kann er diese im heutigen Handel überwinden, dann ergeben sich Erholungschancen bis 17.560 und 17.720, wobei er das Gap bei 17.661 schließen könnte. Ein vorheriger Rücksetzer bis 17.357/330 wäre noch bullisch zu werten. An dieser Stelle sollte der Index jedoch nach oben drehen, um die Erholung auszubauen.
Short: Eine erste Unterstützung liegt heute im Bereich von 17.357/330, wo sich auch das Gap (17.339) befindet. Von dort aus könnte der Dax seine Erholungsrally fortsetzen. Sollte er hingegen unter 17.311 fallen, dürfte sich der Rücklauf bis 17.230 ausweiten. Sehen wir auch hier keine Drehung, könnte er nochmal bis 17.136 und 17.061 laufen.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
17.410 – SMA200 (daily)
17.357 – Horizontale
17.339 – Gap 05.08.
17.265 – außerbörsliches Tief
17.024 – Tagestief 05.08.
17.000 – Horizontale
16.830 – Horizontale
Dax Widerstände (WS):
17.564 – außerbörsliches Hoch
17.661 – Gap 02.08.
17.720 – Horizontale
17.876 – Horizontale
17.974 – 61,8 % Retracement (18.563 – 17.024)
18.030 – Range-Unterkante
18.083 – Gap 01.08.
18.100 – Horizontale
18.162 – vorher US
18.220 – Horizontale
18.343 – SMA50 (daily)
Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Unserer deutschen Maschinenbauindustrie fehlt zur Zeit der Absatzmarkt Iran. Der Iran wird militärisch auf den tödlichen israelischen Angriff gegen Hamas-Politbürovertreter Ismail Haniyya, der den 07.10.23 nicht zu verantworten hatte, reagieren. Die USA bieten dem Iran JCPOA-Verhandlungen an, für den Fall, daß er auf die genannte höchstwahrscheinliche Reaktion verzichten würde. Dieses vergiftete Angebot wird Teheran nicht annehmen.