Der Dax konnte am Donnerstag an seine Vortagsgewinne anknüpfen und die Marke von 18.500 Punkten zurückerobern. Eine überraschend deutliche Abkühlung der Inflation in den USA hat die hiesigen Anleger in Kauflaune versetzt. Die US-Inflationsdaten lieferten der Fed gute Argumente, die Zinsen schon im September zu senken. Unterstützung erhielt der deutsche Leitindex auch von der Fortsetzung der Rekordjagd an den US-Börsen. Der S&P 500 erreichte im gestrigen Handel bereits das 38. Rekordhoch in diesem Jahr, bevor deutliche Gewinnmitnahmen einsetzten. Im Anschluss an die US-Verbraucherpreise kam es zu einer Rotation von Tech in Value- und Nebenwerte, wodurch der Dow Jones und Russell 2000 an Schwung gewannen. Gold und Anleihen legten ebenfalls zu, während die US-Renditen nachgaben. Heute richtet sich der Fokus auf den Beginn der US-Berichtssaison.
Die US-Inflation kühlte sich auf breiter Front ab. Nicht nur die Headline-Inflation verlangsamte sich im Juni, sondern auch der Kern-Verbraucherpreisindex, ohne Nahrung und Energie. Die Gesamtinflation sank auf 3,0 Prozent von 3,3 Prozent im Mai (Prognose 3,1%), wie das Bureau of Labor Statistics mitteilte. Die Daten sorgten auch am deutschen Aktienmarkt für gute Stimmung. Der Dax kletterte in der Spitze bis auf 18.580 Punkte und überwand damit den für den Trend wichtigen 50-Tages-Durchschnitt. Den Handelstag beendete er schließlich mit einem Plus von 132 Punkten (0,72 %) bei 18.540 Zählern. Aus technischer Sicht hat sich die Lage mit dem Sprung über den GD50 wieder aufgehellt. Um die Höchststände von Mitte-Mai anzugreifen, muss der Dax aber noch das Verlaufshoch bei 18.650 Punkten überwinden.
Konjunkturdaten und Berichtssaison
Zum Wochenabschluss stehen einzig Daten aus den USA auf der Agenda. Das Augenmerk liegt vor allem auf den Erzeugerpreisen für Juni (14:30 Uhr). Nachdem schon die Verbraucherpreise auf der Unterseite überrascht haben, erhoffen sich die Anleger auch nachlassende Erzeugerpreise. Um 16:00 Uhr folgen dann noch die Konsumentenerwartungen sowie das Verbrauchervertrauen der Uni-Michigan.
Ansonsten dürften die Anleger auf den Start der Berichtssaison schauen. Traditionell legen die großen US-Banken zuerst ihre Quartalszahlen vor – dazu gehören: JPMorgan, Wells Fargo und Citi.
Dax über 50-Tages-Durchschnitt
Long: Bleibt der Dax zur Börseneröffnung über 18.500 Punkte, dann könnte er seinen Anstieg direkt bis 18.598 beziehungsweise 18.650 fortsetzen. An einer dieser Marken dürfte es jedoch zu einem Rücklauf bis 18.500 kommen. Verteidigen die Bullen die Marke auf Tagesschlusskurs-Basis, dürfte sich der jüngste Anstieg weiter fortsetzen. Oberhalb des Verlaufshochs bei 18.650 liegen die nächsten Anlaufpunkte bei 18.691 sowie 18.760/785.
Short: Fällt der Dax unter die Unterstützung bei 18.500, so ist mit einem Test des 50-Tages-Durchschnitts bei 18.451 zu rechnen. Auch ein Rücklauf an die Horizontale bei 18.430 ist möglich, bevor es zu einer Drehung kommt. Ein Rutsch unter 18.430 dürfte den Index wieder bis in den Bereich um 18.350 bringen.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
18.451 – SMA50 (daily)
18.409 – Tagestief 11.07.
18.365 – Horizontale
18.300 – Horizontale
18.215 – Horizontale
18.213 – Tagestief 09.07.
18.186 – SMA100 (daily)
Dax Widerstände (WS):
18.578 – Tageshoch 11.07.
18.650/651 – Tageshoch 05.07. / 12.06.
18.691 – 78,6% Fibo (18.892 – 17.951)
18.784 – Hochpunkt 06.06.
18.855 – Tageshoch 28.05.
18.892 – Allzeithoch
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