FMW-Redaktion
Nach gutem Start gestern hat der Dax es ruhig angehen lassen und sich schließlich nur wenig bewegt – allerdings konnte sich der deutsche Leitindex über der 12400er-Marke halten. Das Bild an der Wall Street uneinheitlich, der Dow deutlich im Minus, der Nasdaq wieder einmal im Plus, der S&P 500 in der Sandwich-Position. Faktisch ist also die Entscheidung, ob die Bullen ihre Geländegewinne ausweiten können und damit den Sieg davon tragen, erst einmal verschoben worden.
Heute steht mit den US-Verbraucherpreisen auch wieder Wichtiges an – es geht um nicht weniger als um die Frage, ob die impulsive Rally am Freitag aufgrund der geringer als erwartet ausgefallenen US-Stundenlöhne berechtigt war – oder eben nicht. Faktisch haben wir ja derzeit zwei zentrale Treiber an den Märkten: die Infationssorgen (in den USA), deren Nachlassen bullisch ist und deren Aufflammen wiederum bärisch wäre, sowie das Thema Handelskrieg, an dessen Front derzeit eine Art (trügerischer) Waffenstillstand herrscht, solange in der Schwebe ist, wer der Nachfolger von Gary Cohn werden wird. In der letzten Woche dominierte die Hoffnung, dass die Inflation nicht so stark ansteigen und der Handelskrieg schon nicht losbrechen werde – und fertig war die Rally an den Aktienmärkten.
Aber diese Hoffnungen müssen sich nun auch materialisieren, aus Hoffnungen müssen also Fakten werden. Und genau das ist jetzt die Lage der Märkte: die Hoffnung ist schon eingepreist, weil man dazu neigt, sie als Fakten anzusehen. Wenn sich allerdings herausstellen sollte, dass die Hoffnung verfrüht war, weil erstens die Inflation doch stärker ansteigt, und zweitens Trump einen Hardliner als Nachfolger Cohns beruft – dann würde es noch einmal sehr ungemütlich für die Aktienmärkte!
Und der Dax: handelt im Niemandsland nch Überschreiten des 12270er-Widerstands – gestern erfolgte punktgenau der Anlauf auf den nächsten Widerstand bei 12480 Punkten, von wo der Index erst einmal abgeprallt ist. Aber es warten nun sehr viele Hindernisse auf dem Weg nach oben:
(Chart durch anklicken vergrößern)
Da ist neben der 12480 der weniger wuchtige Widerstand bei 12545 Punkten, schon härter ist dagegen die Zone 12590/12600 – und knüppeldick kommt es dann im Bereich des alten Doppel-Tops bei 12650 Punkten. In weiter Ferne dagegen das Doppel-Top bei 12750 Punkten, und schließlich die Widerstandszone im Bereich 12860 Punkte.
Solange der Dax die 12270er-Zone verteidigen kann, ist die Welt für die Bullen noch in Ordnung. Der Fokus liegt heute auf den US-Verbraucherpreisen (13.30Uhr, wir berichten hier bei FMW), die der erste große Trigger für die Märkte sein werden..
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