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Widerstand unter Beschuss Dax vor Ausbruch nach oben – US-Inflationsdaten als Treibstoff?

Bullisher Chart. Grafik: Irina Ruchuskina - Freepik.com
Bullisher Chart. Grafik: Irina Ruchuskina - Freepik.com

Für den Dax ging es am Dienstag wieder ein Stück weiter bergauf. Im Vorfeld der viel beachteten US-Inflationsdaten kletterte der Index bis auf 17.817 Punkte, scheiterte aber erneut an dem hartnäckigen Widerstand. Am Ende des Tages stand dennoch ein moderates Plus von 85 Punkten (0,48%) bei 17.812 Zählern zu Buche. Von den miserabel ausgefallenen ZEW-Konjunkturerwartungen haben sich die Händler nicht aus der Ruhe bringen lassen, stattdessen sorgten neue Daten aus den USA für eine gute Stimmung. Zusammen mit starken US-Börsen setzte der Dax nachbörslich seinen Anstieg fort und überwand dabei die Hürde um 17.830 Punkte.

In den USA sind die Erzeugerpreise im Juli weniger stark gestiegen als erwartet, das stützte sowohl die Kurse am deutschen Aktienmarkt als auch an den US-Börsen. Die Daten können ein Indikator für die heutigen US-Verbraucherpreise sein. Sollten die wichtigeren Inflationszahlen ebenfalls niedriger ausfallen oder eine Punktlandung hinlegen, könnten Anleger verstärkt auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed setzen. Dies könnte der Erholungsrallye weiteren Auftrieb verleihen. Eine Überraschung auf der Oberseite dürfte dagegen die Erholung ausbremsen und eine neue Abwärtsbewegung auslösen.

Konjunktur- und Inflationsdaten

Das Highlight der Woche kommt am Nachmittag aus den USA – die Verbraucherpreise für Juli. Doch bevor sich das Augenmerk auf die US-Inflationsdaten richtet, steht im Euroraum noch das Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal im Fokus. Laut den Analystenschätzungen soll das Wachstum im Vergleich zum Vorquartal bei 0,3 % liegen. Zeitgleich wird um 11:00 Uhr auch die Industrieproduktion im Euroraum veröffentlicht. Die Produktion dürfte im Juni um 0,4 % steigen, nachdem sie im Mai noch um 0,6 % gesunken war.

Um 14:30 Uhr erscheinen dann die Inflationsdaten aus den USA. Im Jahresvergleich sollen die Verbraucherpreise um 3,0 % steigen, während Ökonomen im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,2 % erwarten. Auch die Kernrate, ohne Energie und Lebensmittel, soll um 0,2 % steigen nach zuvor 0,1 %. Hierzulande legen zudem die Dax-Konzerne RWE und E.ON ihren Geschäftsbericht für das abgelaufene Quartal vor.

Dax ringt mit dem Widerstand

Long: Die Zone von 17.820/830 steht auch heute nochmal im Fokus. Der Dax versucht sich im außerbörslichen Handel erneut an der Hürde und könnte sie zum Börsenstart überspringen. Gelingt der Ausbruch, so dürfte sich die Aufwärtsbewegung bis 17.892 und 17.954 fortsetzen. Vor allem der Bereich um 17.950 könnte sich ebenfalls als hartnäckiger Widerstand erweisen. Hier könnte die Erholung schließlich eine Pause einlegen oder sogar enden. Sorgen die US-Inflationsdaten jedoch für den nächsten Schub, ergeben sich weitere Anstiegschancen bis 18.030 sowie 18.083 (Gap).

Short: Sollte der Dax erneut an dem Widerstand bei 17.830 scheitern, dann ist zunächst mit einem Rücklauf bis 17.775 zu rechnen. Greifen die Bullen hier wieder zu, stehen die Chancen gut, dass es weiter aufwärts geht. Ein Rutsch darunter könnte den Index erneut bis an die Unterstützung bei 17.670 bringen. Durchbricht er das Doppeltief, so dürfte er die Route zur 200-Tage-Linie bei 17.500 einschlagen. An dieser Stelle fällt dann die nächste Richtungsentscheidung.

Dax ringt mit Widerstand - US-Inflationsdaten als Impulsgeber
Dax steht vor dem Durchbruch des Widerstands

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

17.669/677 – Tagestief 13.08. / 12.08.

17.618 – Tagestief 09.08.

17.538 – Horizontale

17.500 – SMA200 (daily)

17.439 – Tagestief 08.08.

17.386 – Tagestief 07.08.

17.354 – Gap 06.08.

17.233 – Tagestief 06.08.

17.024 – Tagestief 05.08.

Dax Widerstände (WS):

17.813 – EMA100 (H1)

17.817 – Tageshoch 13.08.

17.829 – Tageshoch 12.08.

17.954 – Tief 14.06.

17.975 – 61,8 % Retracement (18.563 – 17.024)

18.030 – vorherige Range-Unterkante

18.083 – Gap 01.08.

18.162 – vorher US

18.220 – Horizontale

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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1 Kommentar

  1. die aktuelle entwicklung der inflationszahlen sind ein vollkommen erklärlicher vorgang bei einer abkühlung der wirtschaft. inflation ist die maßzahl wie bereit käufer sind steigende preise zu akzeptieren. preise steigen nicht weil sie verlangt werden, sondern weil sie bezahlt werden.

    wie @fugmann immer wieder in den letzten tagen richtig anmerkt ist diese tatsache im sinkflug. und somit ein indikator einer sich deutlich abkühlenden wirtschaft, weil steigende kosten der unternehmen (z.b. löhne) nicht mehr an käufer weiter gegeben werden können ohne den absatz weiter einbrechen zu lassen. und das insb. der konsument zunehmend nicht mehr mitkommt/mitkommen will zeigen die inflationsbereinigten absatzzahlen seit monaten. bereinigt um die preiskomponente sinken die absätze seit etlichen quartalen.

    dass sich hier etwas abkühlt ist aus vielen zahlen wohl unbestreitbar – die frage ist wie weit das geht und wann auch dem arbeitsmarkt durch dievon der bevölkerung in den usa besonders spürbare umlagerung in billige teilzeitjobs die schminke vom gesicht fällt. auch hier spielt der rückgang „echter“ fulltimejobs natürlich schon länger eine rolle – der durch kredite kompensiert werden.

    so wie insb. der ami(-konsument) trotz schwieriger finanzieller lage und evtl. fulltime-jobverlust einzuschätzen ist, hat der um den schein zu wahren solange weiterkonsumiert bis ihm nun das wasser bis zum hals steht. das wird bei vielen jüngeren mit einem schlag passieren, weil sie zinsen auf ihre schulden nicht gewohnt sind. selbst wenn im september eine erste zinssenkung erfolgt werden die sich über mehrere quartale hinziehen und noch immer nennswert sein. auch die kapitalmarktzinsen werden nicht so schnell sinken, dass hier nicht viele die sich verschuldet haben, bzw. 2024/25 umschulden müssen, nicht auch für (neuen) kredit finanzierungskosten um ein vielfaches höher sind als in der nullzinsphase. und die wird absehbar nicht mehr kommen. vielleicht sinken die zinsen wieder auf 2-2,5% aber sicher nicht auf null.

    der mann mit dem hammer wird neben dem konsumenten auch bei insb. unrentablen/verschuldeten unternehmen erst noch kommen – die frage ist nur wie groß der hammer sein wird.

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