Die Deutsche Bank und die Commerzbank sind die beiden einzigen großen börsennotierten Banken in Deutschland. Also ziehen wir diese beiden heran, um mal zu schauen, ob sich die Zinswende der EZB, die seit Sommer 2022 läuft, auch in den Aktienkursen der Banken niedergeschlagen hat. Lag der Leitzins im Juni noch bei 0,00 %, so sind es jetzt 3,00 %. Der Einlagenzins stieg von -0,50 % auf 2,50 % (hier eine Übersicht mit historischem Verlauf für alle drei Zinssätze). Je höher der Leitzins, desto mehr Zinsmarge ist für Banken möglich.
Natürlich schlägt derzeit die Krise am Immobilienmarkt mit stark rückläufigen Baufinanzierungen auf die gute Laune der Finanzbranche. Aber die allgemeine Zinswende sorgt für eine Wiederbelebung im Zinsgeschäft? Immerhin: Die Deutsche Bank erzielte im vierten Quartal 2022 einen Netto-Zinsertrag von 3,74 Milliarden Euro – im vierten Quartal 2021 waren es 2,92 Milliarden Euro. Es tut sich also was.
Schauen wir auf den folgenden Chart, der auf den ersten Blick recht unübersichtlich wirkt. Aber die Gesamtmessage lautet: EZB-Zins, Marktzinsen und die Aktienkurse von Commerzbank und Deutsche Bank bewegen sich (grob gesagt) parallel nach oben. Die blaue Linie zeigt die Deutsche Bank-Aktie, in gelb sehen wir die Commerzbank-Aktie. In türkis sehen wir den steigenden EZB-Leitzins, und in orange die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe. Die Marktrendite stieg schon seit Anfang 2022, der EZB-Zins seit Sommer 2022. Die Commerzbank-Aktie startete ab August 2022 ihren Anstieg, die DB-Aktie ab September 2022. Seit August 2022 hat die CoBa-Aktie 49 % zugelegt, die DB-Aktie 37 %.
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