Devisen

Dollar fällt deutlich – Märkte blicken auf Jackson Hole-Treffen

Wird Fed-Chef Jerome Powell Ende der Woche ein klares Signal zur Senkung der Zinsen setzen? Der Dollar jedenfalls fällt spürbar.

Dollar-Scheine
Grafik: Henry-Saint-John-Freepik.com

Der Dollar fällt spürbar. Dies liegt an den Erwartungen, dass Federal Reserve-Chef Jerome Powell Ende der Woche ein Signal für eine erste Fed-Zinssenkung bei der nächsten offiziellen Zinsentscheidung am 18. September geben wird. Sinkende Zinsen machen Anlagen im Dollar-Raum weniger attraktiv, das senkt tendenziell die Geldflüsse Richtung US-Dollar. Von daher wird der Dollar jetzt schon mal verkauft.

Vom Donnerstag den 22. August bis Samstag den 24. August veranstaltet die Kansas City Fed das jährliche Notenbanker-Treffen im ländlichen Wyoming, wo am Freitag auch Fed-Chef Jerome Powell sprechen wird. Und genau das wäre doch ein toller Anlass, um sinkende Zinsen noch konkreter anzudeuten als bei der letzten Zinssitzung?

Der Dollar-Index fällt seit Freitag früh wie an der Schnur gezogen von 103 auf aktuell 102,07 Punkte. Gleichzeitig steigt Euro gegen US-Dollar seit Freitag früh bis jetzt von 1,0974 auf 1,1048. Dieser DXY Chart zeigt das große Bild, den Verlauf des Dollar Index seit Sommer 2021 als blaue Linie, dazu in rot die Entwicklung der Fed-Zinsen. In Vorbereitung auf die erste Zinssenkung der Fed zeigt der Dollar jetzt also schon mal Schwäche.

Chart vergleich Dollar-Entwicklung mit Fed-Zinsen

Bloomberg schreibt aktuell: Die Entwicklung am Montag unterstreicht, wie sehr die Aussicht auf niedrigere Zinsen die Stimmung der Anleger aufhellt. Der wichtigste Wegweiser für die Woche wird am Freitag sein, wenn der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell auf dem jährlichen Treffen der Zentralbank in Wyoming neue Erkenntnisse über den Kurs der US-Geldpolitik geben soll.

„Die ganze Aufmerksamkeit wird in dieser Woche auf Jackson Hole gerichtet sein“, schrieb Seth Carpenter, Chief Global Economist bei Morgan Stanley. „Wir erwarten, dass Powell sich zur mittelfristigen Strategie der Fed äußern wird“, wobei der nachlassende Preisdruck es den Verantwortlichen ermöglichen wird, die wirtschaftliche Dynamik aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Inflation wieder auf das Zielniveau zu bringen.

Goldman Sachs senkte am Wochenende die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession im nächsten Jahr von 25 % auf 20 % und berief sich dabei auf die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung der vergangenen Woche. Sollte der für den 6. September erwartete Arbeitsmarktbericht für August „einigermaßen gut ausfallen, würden wir unsere Rezessionswahrscheinlichkeit wahrscheinlich wieder auf 15 % senken“, schrieben die Goldman-Ökonomen um Jan Hatzius in einem Bericht für Kunden am Samstag.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

3 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Die 6000 Punkte bleiben ein realistisches Ziel bis zum Jahresende im S& P 500…

    Die erste von vielen Zinssenkungen der FED wird schon im September erfolgen. Außerdem fährt die FED jetzt schon das QT zurück.

    In der letzten Woche hat die FED ihre Bilanz um knapp 3 Milliarden US-DOLLAR erhöht. Selbst wenn man das nur für einen Ausrutscher hält, das QT Programm wird bald wieder zum Erliegen gekommen sein…

    Perspektivisch ist mit einer FED Bilanz vor deutlich über 10 Billionen US-DOLLAR zu rechnen…

    Das ergibt sich aus dem langfristigen Chart seit 2007…

  2. @Sebastian. Erklär uns noch einmal, wie du mittels deiner 33 Jahre Börsenerfahrung auf 6000 Punkte beim S&P 500 kommst. Vielleicht kann Markus Fugmann ein Video daraus machen.
    Und du schreibst so wenig, in letzter Zeit. Du unerschöpflicher Quell der großen Börsengeschichte.

  3. Sebastian wirds auch noch lernen

    @ Sebastian, sie müssten noch sehr jung mit wenig Erfahrung sein. Ältere Anleger wissen ,dass wir in der Jahrtausendwende von einer extremen Hochzinsphase voll imAbwärtstrend der Zinsen waren.
    Im Jahre 1994 gabs im Tiefzinsland Schweiz fast 10% Hypozinsen und darum der lange Aktienboom bis zu den Nullzinsen.Jetzt muss zuerst der schnelle Zinsanstieg ,der mit Verzögerung wirkt, verdaut werden.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage