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Stark gestiegener Gaspreis zeigt Wirkung Düngemittel: Absatz dramatisch eingebrochen – Preise verdoppelt

Düngemittel haben im zweiten Quartal einen dramatischen Absatzeinbruch erlebt, bei einigen Produkten sogar -52 Prozent. Hier die Details.

Traktor auf einem Feld

Die Preise für Düngemittel sind dramatisch angestiegen – gleichzeitig ist der Absatz dramatisch eingebrochen. Ist dies eine Vorschau auf bevorstehende rückläufige Ernteerträge, wenn Agrarflächen mit deutlich weniger Düngemittel versorgt werden? Die Zahlen sind dramatisch, die heute früh vom Statistischen Bundesamt präsentiert wurden. In der Grafik sieht der Absturz nicht so dramatisch aus, weil er bis zum Jahr 2019 zurückreicht.

Düngemittel-Absatz kräftig eingebrochen

Die Menge der in Deutschland in den Verkehr gebrachten Düngemittel mit Phosphaten ist im 2. Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal um 50,6 Prozent gesunken auf 14.000 Tonnen. Der Absatz von Kali-Dünger nahm um 52,3 Prozent ab auf 55.900 Tonnen. Stickstoff-Dünger wurde im Umfang von 238.000 Tonnen Stickstoff abgesetzt – das sind 18,5 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Einzig der Absatz von Kalk-Dünger blieb mit -0,1 Prozent auf 592.600 Tonnen fast unverändert. In den Absatzzahlen sind sowohl in Deutschland produzierte als auch importierte Düngemittel enthalten. Dass der mit Abstand größte Posten der Kalk-Dünger konstant bleibt, ist wohl ein Hoffnungsschimmer für die anstehenden Ernten.

Preise stark gestiegen

Wie bei vielen anderen Bereichen der Wirtschaft, so ist es auch in der Landwirtschaft erkennbar. Preise für Düngemittel steigen derart stark an, dass die Käufer sie nicht mehr bezahlen können, weswegen der Absatz sinkt. Die Statistiker erläutern hierzu: Hintergrund des Absatzrückgangs ist, dass die Herstellung der meisten Düngemittel sehr energieintensiv ist. Erdgas wird sowohl als Rohstoff wie auch als Energiequelle im Produktionsprozess benötigt. Die hohen Gaspreise und der damit verbundene Rückgang von Düngemittelproduktion- und Vertrieb schlagen sich seit diesem Frühjahr verstärkt in den Preisen für Düngemittel nieder. So haben sich die Erzeugerpreise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen im August 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat mehr als verdoppelt (+108,8 %). Bereits im März 2022, dem ersten Monat nach Beginn des Krieges in der Ukraine, lagen sie um 87,2 % höher als im März 2021.

Weniger Importe

Auch gab es weniger Importe von Dügemitteln. Von Januar bis Juli 2022 wurden Dügemittel auf Basis von Phosphaten, Stickstoff oder Kalium 11 Prozent weniger importiert als im Vorjahr (Importmenge 2,1 Millionen Tonnen). Besonders deutlich fielen die Rückgänge beim Außenhandel mit Phosphatdünger aus: Mit 15.100 Tonnen wurden 52,6 Prozent weniger Düngemittel eingeführt, der Export ging um drei Viertel (-74,5 %) zurück auf 11.400 Tonnen.



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2 Kommentare

  1. Ja, aber die Folgen wird man den Menschen in Deutschland erst offenbaren müssen, wenn es wieder Frühling wird. Also kurz davor, dass sich ausbleibende Ernteerträge auch in der Tagesschau nicht mehr schönreden lassen.
    Mal sehen was der Euro dann noch wert ist, und wieviel neues Geld dann noch gedruckt werden kann, damit den Ärmsten der Armen auf dieser Weil dann die Nahrungsmittel vor der Nase weggekauft werden können.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Ah wah, was brauchen wir Düngemittel, wir haben doch unsere westlichen Werte, die werden doch hoffentlich als Ersatznahrung dienen können. Außerdem wird dann nicht so viel gegessen, das ist im Sinne unserer Nachhaltigkeits NGOs. Wird weniger angebaut, die Böden werden auch geschont. Die Germanan hatten die Drei-Felder Wirtschaft, damit sich der Boden nach einer Ernte wieder erholen konnte.
      Dann ersparen sich die Krankenkassen die Kosten für eine Fastenkur.

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