Von Markus Fugmann
Es waren vor allem von Hedgefonds betriebene Makro-Fonds, die auf ein weiteres Absinken der Anleiherenditen in der Euro-Zone gesetzt hatten – und eiskalt erwischt wurden von einem Abverkauf, den man getrost als Anleihe-Crash bezeichnen kann. Dieser Abverkauf ließ die Renditen nach oben schnellen – und hat nebenbei den Kreis von Anleihen, die die EZB (bzw. die einzelnen Notenbanken der Euorzone) im Rahmen ihres QE erwerben kann, deutlich erweitert.
Dass die EZZB nicht unbedingt sehr traurig war über diese Marktentwicklung, zeigen nun heute veröffentlichte Daten: so erwarb die europäische Notenbank Staatsanleihen sowie Anleihen europäischer Institutionen und Förderbanken im Volumen von 13,653 Milliarden Euro und erreichte mit 3,41 Milliarden Euro einen deutlich höheren Tagesdurchschnittswert (wegen der geringeren Zahl von Handelstagen). In der Vorwoche hatte der Tagesdurchschnittswert nur 2,01 Milliarden betragen.
Damit wird die von uns aufgestellte These, dass es die EZB war, die durch verstärkte Käufe den Crash am Anleihemarkt gestoppt hatte, zunehmend wahrscheinlich. Durch eben diesen Crash wurde dem Markt signalisiert, dass der Markt keine Einbahnstrasse ist. Die EZB schlug dabei zwei Fliegen mit einer Klappe: sie stoppte den bedrohlichen Abverkauf und konnte sich gleichzeitig deutlich günstiger eindecken.
Daran kann man sehen: die EZB ist dein Freund und Helfer – zumindest solange du auf der richtigen Seite des Marktes stehst. Also auf derselben Seite, auf der sich auch die EZB befindet..
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M.a.W.: don’t fight the EZB!