Das Unternehmen Formycon aus München ist Ihnen nicht bekannt? Nun, erstmal zum Börsenkurs. Die Formycon-Aktie (Marktkapitalisierung 775 Millionen Euro) steigt heute um 16,6 Prozent. Noch im Dezember 2020 notierte die Aktie bei 33 Euro, jetzt knapp über 70 Euro. An der Frankfurter Börse wurden in der Aktie heute bis jetzt nur 6.571 Aktien gehandelt – hier die Details. Das ist nicht gerade viel. Also ist das ein wackliger und dünner Anstieg, und ein Trade ist hier hoch riskant. Wird das die nächsten Tage ein interessanter Move für Spekulanten? Oder bleibt die Aktie nur eine Eintagsfliege? Es ist eine deftige Spekulation.
Formycon mit Corona-Meldung
Im Chart sehen wir den Kursverlauf der Formycon-Aktie seit Oktober 2020. Das Unternehmen ist Entwickler von biopharmazeutischen Nachfolgeprodukten. Nach eigener Aussage ist man ein „führender konzernunabhängiger Entwickler qualitativ hochwertiger biopharmazeutischer Arzneimittel“, insbesondere Biosimilars. Heute hat Formycon gemeldet, dass man für seinen innovativen „SARS-CoV-2-Blocker FYB207#“ die Zustimmung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) zu dem vorgeschlagenen Entwicklungskonzept erhalten habe. Hier dazu auszugsweise im Wortlaut aus der Mittelung von Formycon:
Durch den Scientific Advice unterstützt das nationale Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel die durch Formycon geplante Entwicklung von FYB207. Abgestimmt wurden vor allem die Analytik, Prozessentwicklung, Herstellung (sogenannter CMC-Teil: Chemistry-Manufacturing and Control), die präklinische Entwicklung sowie das Konzept der klinischen Prüfung Phase I und II, inklusive der damit verbundenen bioanalytischen Strategie. Die Begutachtung der Anträge für die klinischen Prüfungen soll unter einem beschleunigten Verfahren durchgeführt werden. Alle präklinischen Aktivitäten sowie die Vorbereitungen für den Eintritt in die klinische Prüfung mit FYB207 schreiten somit planmäßig voran. Zudem bereitet Formycon ein Scientific Advice Meeting mit der U.S. Food and Drug Administration (FDA) vor und hat sich GMP-Produktionskapazitäten für FYB207 bei einem erfahrenen deutschen Hersteller gesichert.
Mit FYB207 entwickelt Formycon, gemeinsam mit ihren akademischen Partnern Prof. Dr. Ulrike Protzer, Lehrstuhl für Virologie, und Prof. Dr. Johannes Buchner, Lehrstuhl für Biotechnologie der Technischen Universität München, einen effizienten antiviralen SARS-CoV-2-Blocker auf Basis eines langwirksamen ACE2-Immunglobulin Fusionsproteins. SARS-CoV-2 und andere Corona-Viren nutzen ACE2 auf der Oberfläche menschlicher Zellen als Eintrittspforte für die Infektion der Atemwege. Formycon hat daher das menschliche ACE2-Protein mittels computergestütztem Strukturdesign mit dem konstanten Teil des menschlichen Immunglobulin G4 (IgG4) verknüpft und damit einen sehr wirksamen SARS-CoV-2-Blocker geschaffen, der in-vitro die Infektion von Zellen vollständig verhindert.
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