Gold

Goldpreis-Absturz – die Korrelation zur China-Zentralbank

China kauft Gold, China kauft kein Gold. Die langfristige und ganz kurzfristige Entwicklung im Goldpreis zeigt eine Korrelation.

Gold-Barren
Grafik: Oselotemai-Freepik.com

Am Freitag rutschte der Goldpreis schnell ab. Dies lag an der Nachricht, dass die chinesische Zentralbank im Mai kein Gold mehr gekauft hat. Damit fällt zumindest kurzfristig ein wichtiger Nachfrager aus. Dann ebenfalls am Freitag sorgten starke US-Arbeitsmarktdaten, und damit steigende US-Anleiherenditen und ein steigender Dollar für einen Doppelschlag für Gold. Der Goldpreis fällt von Freitag früh bis heute früh um insgesamt 81 Dollar auf 2.292 Dollar.

Goldpreis-Rally dank Notenbanken-Nachfrage

Die Aussagen eines Handelsexperten aus letzter Woche haben den Blick auf das große Bild gerichtet. Woher kommt die seit einiger Zeit laufende massive Hausse bei Gold? Notenbanken gerade in Asien lassen durch ihre massiven Aufkäufe den Goldpreis kräftig ansteigen, weil man aus Dollar-Anlagen wie Staatsanleihen flieht. Denn die westlichen Sanktionen gegen Russland haben ihr Vertrauen in westliche Institutionen massiv beschädigt, insbesondere die Einfrierung von Vermögenswerten der russischen Zentralbank. Dieser Vertrauensverlust soll noch jahrelang anhalten und daher noch für lange Zeit für weitere Gold-Käufe sorgen.

Gold-Rally: Langfristchart

Ist die aktuelle Pause chinesischer Käufe wirklich nur eine Pause, vielleicht weil der Goldpreis zu kräftig angestiegen ist? Im Chart sehen wir den Kursverlauf seit dem Jahr 2020. Der erste rote Kreis zeigt den Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine. Der zweite Kreis zeit den November 2022, als der Goldpreis auf Niveaus um die 1.670 Dollar notierte. Seitdem sehen wir klare Preisanstiege bei Gold, bis jetzt auf Niveaus um die 2.300 Dollar. Warum ist der November 2022 als Zeitpunkt so interessant?

Chart zeigt Goldpreis-Verlauf der letzten vier Jahre

Käufe der chinesischen Zentralbank – Korrelation

Gerade im November 2022, als die große Hausse bei Gold begann, startete die chinesische Zentralbank ihre lang anhaltende Phase von Gold-Käufen, siehe dazu folgende Bloomberg-Grafik. Die chinesische Zentralbank hat ihre Reserven ab November 2022 aufgestockt von damals ca 63 Millionen Feinunzen auf jetzt knapp 73 Millionen Feinunzen Gold. Vorher hat sie ihre Reserven jahrelang gar nicht aufgestockt. Mit ihren Aufkäufen seit November 2022 steht sie an der Spitze einer Reihe von Käufen durch zahlreiche Zentralbanken. Werden nachfolgende Daten für den Monat Juni zeigen, dass China bei einem gesunkenen Goldpreis seine Käufe wieder aufgenommen hat, kann die Rally dann wieder an Fahrt aufnehmen? Springen dann wieder reihenweise Spekulanten auf den Zug auf? Dies ist ein mögliches Szenario.

Grafik zeigt die Entwicklung der Gold-Beständer der chinesischen Zentralbank seit 2018

FMW/Bloomberg



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5 Kommentare

  1. Wenn man als arbeitender Bürger Vertrauen in das Papiergeldsystem haben könnte, würde niemand
    auf die Idee kommen Gold zu kaufen. Die Geschichte zeigt jedoch ein anderes Bild. Aus den Aufzeichnungen
    meines Großvaters konnte ich ersehen, dass er zweimal bei Währungsreformen fast sein gesamtes
    Sparguthaben unwiederbringlich verloren hat. Faktisch hat er sein ganzes Leben umsonst gespart….
    Nur in der aufgefundenen „MOTTENKISTE“ sind ein paar Goldmünzen noch vorhanden, die heute
    zu Marktpreise verkauft werden können.

    Aber auch ohne Währungsreform verlieren alle Papierwährungen permanent ihren Wert!

    Fazit: Streuen und nicht auf die Politik in Geldfragen vertrauen. Aktien sind auch gut !

    1. Hallo Pluto,
      mein Großvater hat das Erbe seiner Eltern (bzw. die Goldmünzen davon) über 2 Weltkriege gerettet, und 1951 mit den Goldmünzen 3/4 des Kaufpreises für das Haus bezahlt, in dem ich 1952 geboren wurde.

      Viele Grüße aus Andalusien
      Helmut

  2. Heute am Tag, steht des Goldpreis so hoch, wie ich ihn für 2030 geschätzt hatte.
    Nämlich in Dollar 820 Prozent über das Jahresmittel 2000. Etwa wie von 1971 bis 2000.
    Wenn der Goldpreis jetzt die nächsten Jahre (ohne große Inflation) auf diesem Niveau seitwärts läuft, dann sind meine Erwartungen bis 2030 erfüllt.
    Mal sehen was im Oktober die BRICS in Russland beschließen werden.
    Ich glaube nicht, dass es dem Goldpreis schaden wird.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Was Peter Schiff korrekterweise dazu bemerkt hat ist, daß der Goldpreis im Mai ohne Hilfe der chinesischen Notenbank ein neues Allzeithoch geschafft hat.

    Und es handelt sich vermutlich auch nur um eine kurze, taktische Pause bei den Goldkäufen der Chinesen. Der Grund für die Käufe ist ja nicht verschwunden.

  4. @Helmut
    unser Fehler ist, wir denken nicht wie Zocker!
    Rückkauf am 20.04.2024 70,96€/g
    Rückkauf am 08.06.2024 67,17€/g
    EK 04.05.2014 30.42/g
    Ich finde das recht nett.

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