Gold

Goldpreis fällt aktuell im Aktiencrash – Experten erklären

Der Goldpreis fällt aktuell im Aktiencrash, und das bei stark fallenden Anleiherenditen. Experten erklären und machen Anlegern Hoffnung.

Goldbarren
Grafik: Rashevskymedia - Freepik.com

Der Goldpreis fällt. Freitag Nachmittag noch bei 2.475 Dollar, sahen wir heute früh Kursniveaus um die 2.425 Dollar, jetzt sehen wir einen Abrutsch bis auf 2.365 Dollar. Warum? Der Börsencrash bei Aktien ist heute voll in Gange, die Zinssenkungsaussichten für die Federal Reserve steigen kräftig an – laut Markterwartungen könnten die Fed-Zinsen bis Jahresende um 125 Basispunkte sinken. Bei der Aussicht stark fallender Zinsen müsste Gold doch eigentlich steigen? Aber nein. Im XAUUSD Chart sehen wir seit letzter Woche Dienstag den Goldpreis-Verlauf in blau, dazu in orange die fallende Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen, die von 4,16 % auf 3,69 % gefallen ist.

Chart vergleich Goldpreis-Verlauf und Entwicklung der Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen

Goldpreis fällt – Notverkäufe

Wie bereits am Freitag, sehen wir auch heute ein seltenes Phänomen, das bei schnell und kräftig fallenden Aktienkursen machmal auftritt. Anleger, die ihre Gelder in verschiedenen Anlageklassen arbeiten lassen und gerade massiv Verluste machen bei gehebelten Aktienpositionen, lösen Positionen bei Edelmetallen wie Gold auf, was den Goldpreis fallen lässt. So schreibt Bloomberg aktuell: „Margin Calls vor der New Yorker Börseneröffnung haben Händler gezwungen, ihre Gewinnpositionen in Gold aufzulösen, um ihre Aktienverluste zu decken“, sagte Adrian Ash, Forschungsdirektor bei BullionVault, einer Handelsplattform für Edelmetalle. Bei einem Börsencrash ist es üblich, dass Gold mit dem Einbruch der Aktien fällt, „aber es fällt weniger und von einem höheren Niveau aus, bevor es seinen Boden früher findet“, fügte er hinzu.

Trotz des starken Rückgangs am Montag ist der Goldpreis in diesem Jahr bisher immer noch um etwa 15 % gestiegen. Im Juli erreichte es ein Allzeithoch, was durch die Käufe der Zentralbanken und der asiatischen Verbraucher begünstigt wurde. Auch die Erwartung von Zinssenkungen durch die US-Notenbank hat zugenommen, was sich positiv auf das unverzinsliche gelbe Metall auswirkt. Auch die zunehmenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten – Israel bereitet sich auf einen möglichen Angriff des Irans und regionaler Milizen vor – dürften dem sicheren Hafen zugute kommen.

Diese positiven Faktoren wurden jedoch heute durch den Druck auf die Positionen aufgrund des weltweiten Aktienmarkt-Ausverkaufs überschattet. „Praktisch jedes Mal, wenn es zu einer ausgeprägten Aktienschwäche kommt, liquidieren Anleger, die Gold als Risikoabsicherung halten, einen Teil ihrer Bestände, um sich Liquidität gegen mögliche Nachschussforderungen zu verschaffen„, sagte Rhona O’Connell, Analystin bei StoneX Financial. „Wenn sich die Wogen geglättet haben, kaufen sie es fast immer wieder zurück“.

Kommentar

FMW: Was darf man aus den Expertenaussagen schließen, vor allem aus der letzten Aussage? Bei einem Börsencrash wie aktuell kann man in die Kursschwäche hinein zu einem leicht fallenden Goldpreis kaufen, weil er später wieder ansteigen wird, wenn institutionelle Anleger ihre Positionen wieder aufstocken? Ein mögliches Szenario.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Die im obigen Bericht genannte aktuelle Naher und Mittlerer Osten-Ausgangslage wird nunmehr sicherlich dazu führen, daß diejenigen OPEC+-Mitgliedsländer, die auch zu den BRICS-Staaten gehören, ihre internen Ölgeschäfte in Gold, als Alternative zum Swift-Dollar-System abrechnen. Hierbei bleibt jedoch abzuwarten, wie sich das Königreich Saudi-Arabien verhält.

  2. Was soll dieses Rumgegurke?
    Jeder von uns kann SP500 und Papiergold im Langzeitchart übereinander legen und das Verhalten der Gold-Longs in Crash-Szenarien prüfen. Wenn sich das Ding auswächst, wird auch das gehebelte Papiergold (höchstwahrscheinlich) durch ein Tal gehen müssen.

  3. Wichtig war, dass der Goldpreis (am Montag) in seinem Anlauf über 2.500 Dollar zu steigen, aufgehalten wurde.
    Wenn der Goldpreis seit 1971 im Schnitt im Jahr um 8% gestiegen wäre, dann würde er heute immer noch bei „nur“ etwa 2.000 Dollar stehen.
    Also: „Es ist nichts passiert, gehen Sie weiter“.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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