Gold

Goldpreis steigt auf neues Rekordhoch – die aktuelle Lage

Mit 2.492 Dollar hat der Goldpreis vor wenigen Minuten ein neues Rekordhoch erreicht. Ein Blick auf die aktuelle Gemengelage für Gold.

Gold-Barren
Grafik: Rashevskymedia-Freepik.com

Der Goldpreis steigt aktuell auf ein neues Rekordhoch. War es bisher die Marke von 2.483 Dollar, so sehen wir in den letzten Minuten den neuen Höchstpreis bei 2.492 Dollar. Heute früh lagen die Kursniveaus noch um die 2.455 Dollar.

Dieser bis März zurückreichende XAUUSD Chart zeigt den Verlauf im Goldpreis (blaue Linie) im Vergleich zur Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen. Die seit drei Wochen von 4,26 % sinkende Rendite (jetzt 3,90 %) unterstützte jüngst den Auftrieb im Goldpreis. Denn je geringer die Anleiherendite, desto attraktiver ist das zinslose Gold für Anleger im Vergleich zu Anleihen.

Der Schub der letzten Stunde setzte um 14:30 Uhr ein bei 2.473 Dollar. Diese aktuelle Bewegung im Goldpreis fällt exakt zusammen mit der Meldung aus den USA um 14:30 Uhr, dass dort die Baugenehmigungen für den Monat Juli annualisiert um 4,0 % gesunken sind nach +3,9 % im Vormonat. Die Baubeginne sanken sogar um 6,8 % nach +1,1 % im Vormonat. Das ist der stärkste Rückgang seit mehr als zwei Jahren. Was das mit dem aktuellen Goldpreis-Anstieg zu tun hat? Nach gestrigen Konjunkturdaten aus den USA, die Konjunktur-Robustheit zeigten, sind diese heutigen Daten ziemlich schwach. Die Aussicht auf eine schwächere Konjunktur öffnet den Weg zu fallenden Zinsen bei der Federal Reserve, was wie gesagt grundsätzlich positiv für Gold zu werten wäre.

Chart zeigt Goldpreis-Entwicklung im Vergleich zur US-Anleiherendite

Abgesehen von aktuellen Konjunkturdaten darf man annehmen: Der Kaufdrang zahlreicher Zentralbanken dürfte weiterhin dazu beitragen, für Auftrieb im Goldpreis zu sorgen, selbst wenn die chinesische Zentralbank seit drei Monaten kein Gold mehr gekauft hat. Auch gibt es ein grundsätzliches Szenario in den letzten Wochen: Bei noch zu hoher Inflation in westlichen Ländern dürften dortige Zentralbanken versucht sein, zwecks Konjunkturstützung die Zinsen zu senken. Eine dann immer noch zu hohe Inflation entwertet das Papiergeld, da ist Gold der ideale Inflations-Hedge für Anleger.

Expertenaussagen

Die Rohstoffexperten der Commerzbank sagten erst heute Mittag zum Aufwind bei Gold, kurz bevor das neue Rekordhoch erreicht wurde: Der Goldpreis notiert auf Schlagdistanz zu seinem Allzeithoch von Mitte Juli. Ein neues Rekordhoch dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Denn zum einen zeichnen sich fast allerorten (weitere) Zinssenkungen ab, so dass die Opportunitätskosten der Goldhaltung sinken. Neue Signale dafür könnte Fed-Chef Powell beim alljährlichen Fed-Symposium in Jackson Hole Ende kommender Woche geben. Zum anderen dürfte Gold in der angespannten geopolitischen Lage als „sicherer Hafen“ gesucht bleiben.

Wegen der sich abzeichnenden deutlichen Fed-Zinssenkungen haben wir unsere Prognose für den Goldpreis am Jahresende auf 2.500 USD je Feinunze angehoben (bislang 2.300 USD). Den von uns bis zum Jahresende erwarteten drei Zinsschritten dürften im ersten Halbjahr 2025 drei weitere folgen. Das sind insgesamt zwei Zinsschritte mehr als wir bislang erwartet hatten. Entsprechend rechnen wir mit einem weiteren Goldpreis-Anstieg auf 2.600 USD bis Mitte nächsten Jahres.



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2 Kommentare

  1. Um den Preis zu drücken, werden Morgennachmittag oder Montagmorgen, wieder große Goldverkäufe angekündigt, die dann kurz vorher wieder zurückgezogen werden.
    Für den langfristigen physischen Goldhorter ist das egal, der Papiergold-Besitzer kann Kasse machen, und den Menschen kann man sagen, dass sie nicht in Gold investieren sollten, da zu volatil.
    Ja- macht auch Sinn. Alle haben was davon, denn hinterher steigt der Goldpreis um so kräftiger.
    Und es gibt auch nur etwa 1 Unze Gold pro Erdenbürger auf der Welt.
    Wegen Goldmanipulation sind auch schon einige Banker zu Haftstrafen verurteilt worden, aber sie lassen es nicht.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. VP Kamala Harris verlässt sich in Sachen Staatsschulden übermäßig auf das Swift-Dollar-System, ohne dabei die BRICS-Staaten, die von Fall zu Fall ihre internen Ölgeschäfte in Gold abrechnen, entsprechend im Blick zu haben.

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