Gold

Goldpreis über 2.400 Dollar – Gold-Händler setzen auf die Fed

Der Goldpreis sprang gestern über 2.400 Dollar. Hoffnungen auf sinkende Fed-Zinsen erhöhen sich derzeit. Hier ein kurzer Überblick.

Goldbarren
Goldbarren. Foto: Zenartix-Freepik.com

In den letzten Monaten hat vor allem die massive Zuwendung asiatischer Zentralbanken hin zu immer mehr Goldkäufen einen steigenden Goldpreis verursacht. Die letzten Tage aber stand das Edelmetall unter dem Eindruck der Markthoffnungen, dass die Federal Reserve die Zinsen dieses Jahr öfters senken wird. Jüngste US-Konjunkturdaten befeuern dieses Szenario. Dieser XAUUSD Chart zeigt die Entwicklung im Goldpreis (blaue Linie) seit dem 21. Juni im Vergleich zur zehnjährigen US-Anleiherendite (orange). Man erkennt die negative Korrelation: Eine sinkende Rendite bedeutet einen steigenden Preis für Gold. Jüngste Hoffnungen auf sinkende Zinsen ließen die Renditen purzeln, zuletzt gestern nach der Meldung zur US-Inflation im Juni (-0,1 % bei Erwartungen von +0,1 %). Seit gestern 14:30 Uhr sank die Rendite von 4,28 % auf 4,21 %.

Chart vergleicht Entwicklung im Goldpreis zur US-Anleiherendite

Goldpreis-Auftrieb dank niedrigerer US-Inflation – Bloomberg-Aussagen

Bloomberg ordnet die Gemengelage am Goldmarkt aktuell wie folgt ein: Der Goldpreis stabilisierte sich, nachdem er in der vorangegangenen Sitzung die Marke von 2.400 Dollar je Unze überschritten hatte, da die kühler als erwartete US-Inflation die Wetten auf eine baldige Senkung der Zinsen durch die Federal Reserve verstärkte.

Der Goldpreis legte am Donnerstag um 1,9 % zu und verzeichnete damit den größten Anstieg seit März, nachdem die USA den langsamsten Anstieg der Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) seit 2021 gemeldet hatten. Die Daten veranlassten die Händler, zum ersten Mal seit Monaten eine Zinssenkung im September vollständig einzupreisen, wobei nun mindestens zwei Viertelpunktschritte im Jahr 2024 erwartet werden. Niedrigere Kreditkosten kommen in der Regel Gold zugute, das keine Zinsen zahlt.

Der Goldpreis, der sich nun einem im Mai erreichten Allzeithoch von 2.450,07 Dollar nähert, hat sich in diesem Jahr trotz Gegenwinds wie hoher Zinsen und hartnäckiger Inflation um 17 % erholt. Die starken Käufe der Zentralbanken, die Nachfrage nach Zufluchtsorten inmitten der geopolitischen Spannungen, und die Käufe der chinesischen Verbraucher haben den Goldpreis gestützt.

Da die Märkte nun die Aussicht auf einen Schwenk der Fed im September als sehr wahrscheinlich ansehen, waren die Anleger bestrebt, ihr Engagement in Gold zu erhöhen, so die Analysten Brian Martin und Daniel Hynes von ANZ Group Holdings in einer Notiz.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Auch bei der nächsten, großen Krise werden die Notenbanken versuchen das Problem mit der Druckerpresse zu lösen…

    Deshalb gehört Gold in jedes Depot…

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