Anleihen

Griechenland: Risikoprämien steigen weiter

Von Markus Fugmann

Nach dem gestrigen Kursmassaker in Athen, das den Banken den größten Tagesverlust in der Geschichte bescherte, setzen sich die Stresssymptome heute fort: zwar ist der Aktienmarkt nur moderat im Minus, doch steigen die Renditen für griechische Staatsanleihen ungebremst weiter. So steigen die Renditen für dreijährige Anleihen um 129 Basispunkte (1,29%) auf nun 17,82%, die Renditen der fünjährigen um 102 Basispunkte auf 14,27%, und die zehnjährige um 40 Basispunkte auf 10,86%.

Die Annäherung Griechenlands an Russland ist dabei – neben der Frage, wie sich Hellas und die Eurozone einigen wollen – ein neuer Risikofaktor. Historisch verbindet Griechenland und Russland vor allem der orthodoxe Glaube, zudem erhofft sich die Syriza-Regierung offenkundig wirtschaftliche Unterstsützung durch Russland – etwa durch den Bau einer Pipeline. Sollte Griechenland die NATO verlassen, wäre das ein fatales Signal – möglich ist etwa, dass Griechenland den Russen einen Marinestützpunkt anbietet. Damit wären die geopolitischen Karten völlig neu gemischt.

Heute veröffentlichte Daten der griechischen Zentralbank zeigen, dass die Privathaushalte 4,7 Milliarden Euro von ihren Konten abgehoben haben. Das erklärt zumindest teilweise die gestrige Panik bei den griechischen Bankaktien.

Inzwischen ist bekannt geworden, dass die Samaras-Vorgängerregierung den Regierungssitz Maximos Mansion in desaströsem Zustand hinterlassen hat. So ist der Strom abgeschaltet, selbst die Seife inden Toiletten war entwendet. Entgegen der Tradition war Samaras abwesend, als Tsipras nach seiner Vereidigung zur Regierungsübergabe erschien.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Die momentane Situation zeigt wieder einmal wie vorrausschauend,clever&abgezockt die EZB sowie Schäuble&Co.agieren.Die Renditen der griechischen Staatsanleihen,welche in nicht unerheblicher Menge in ihren Portfolios vorhanden sein dürften,erfüllen die leierhaft vorgetragenenStatements,dass wir Steuerzzahler noch daran verdienen würden.Also,Verkauf jetzt!Wie,es braucht auch Käufer?Davon war damals nie die Rede.Seht mal zu,wie ihr unsere Kohle heimholt!

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage

Exit mobile version
Capital.com CFD Handels App
Kostenfrei
Jetzt handeln Jetzt handeln

75,0% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld.