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Hedgefonds mit 2.000 % Hebelwirkung im Visier von EU-Aufsichtsbehörde

Die EU-Aufsichtsbehörde ESMA nimmt Hedgefonds genauer unter die Lupe, die bei Hypothekenanleihen aktiv sind mit 2.000 % Hebelwirkung.

Hochhäuser in Frankfurt
Hochhäuser in Frankfurt. Foto: MianMaaz - Freepik.com

Die europäischen Aufsichtsbehörden beobachten aufmerksam eine Gruppe von Hedgefonds, die sich in Hypothekenanleihen engagieren und eine durchschnittliche Brutto-Hebelwirkung von über 2.000 % aufweisen – eine Position, die so groß ist, dass sie Auswirkungen auf die Märkte haben kann. Laut einem Bericht der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA vom Dienstag über das Risiko, das von fremdfinanzierten alternativen Investmentfonds ausgeht, sind diese Hedgefonds laut Bloomberg in steigenden Märkten überwiegend Käufer und bei einem Abschwung Verkäufer. Dieser Handelsansatz verstärkt tendenziell die Marktbewegungen und kann eine zusätzliche Quelle der Instabilität sein.

Diese Gruppe von Hedgefonds macht bis zu 15 % des Handels auf dem lokalen Markt für hypothekarisch gesicherte Schuldverschreibungen aus, so die Aufsichtsbehörde, ohne die einzelnen Länder oder spezifischen Hedgefonds zu nennen. Ihr Anteil sei während der jüngsten Stresssituationen, einschließlich der Pandemie und der russischen Invasion in der Ukraine, stabil geblieben, so der Bericht weiter.

„Die Hebelwirkung von Hedgefonds ist nach wie vor sehr hoch, was das Risiko von Marktauswirkungen mit sich bringen kann“, so die ESMA in ihrem Bericht über den gesamten Hedgefonds-Sektor. Dennoch sind die meisten Fonds in der Lage, die Gefahr zu mindern, da sie über ausreichende Barmittel für potenzielle Nachschussforderungen verfügen, um das Risiko während eines Ausverkaufs zu begrenzen, so die Aufsichtsbehörde.

Hedgefonds sind in Europa und den USA verstärkt unter die Lupe genommen worden, was zum Teil auf die beliebten fremdfinanzierten Basisgeschäfte zurückzuführen ist, die vor vier Jahren den Markt für Staatsanleihen beinahe gesprengt hätten. Auch die Marktturbulenzen in Großbritannien zwei Jahre später, die von fremdfinanzierten Pensionsfonds-Strategien herrührten, haben die Aufsichtsbehörden sehr sensibel für Liquiditätsrisiken gemacht.

Die Stichprobe der ESMA für ihre Überprüfung umfasste nur 130 Hedgefonds, da die Mehrheit von ihnen weder über eine erhebliche Hebelwirkung verfügen noch mit einem Vermögen von weniger als 500 Millionen Euro groß genug sind. Die einbezogenen Fonds gehören jedoch zu den am stärksten fremdfinanzierten alternativen Investmentfonds mit einem durchschnittlichen Engagement von mehr als 500 % Hebel. Etwa ein Zehntel der Hedgefonds hat dem Bericht zufolge eine Leverage Ratio von mehr als 2.048 %.

Unabhängig davon teilte die ESMA mit, dass sie das Engagement der Hedgefonds in der EU in Treasury-Futures überwacht, da Basis-Trades in den USA auf dem Prüfstand stehen. Bei dieser Strategie werden Preisunterschiede zwischen Anleihen und Futures, die an dieselben Wertpapiere gebunden sind, ausgenutzt.

Während die Bank of England bereits früher auf den Aufbau großer Positionen von Hedgefonds in US-Schatzfutures hingewiesen hat, erklärte die europäische Aufsichtsbehörde, sie habe keine Hinweise auf eine Zunahme des Engagements im vergangenen Jahr gefunden.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. ESMA wieder mal am heulen.
    Money maken und chillen ist die Devise.
    Fugi, All in Long?

  2. Hedgefonds sind im Zusammenhang mit der Ölindustrie für den Finanzmarkt grundsätzlich unverzichtbar, aber ihre Risiken müssen bestmöglich eingeschätzt werden.

  3. Esma / EU von nichts eine Ahnung, aber überall sich als Maker hervortun!

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