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Aktuelle Konjunkturprognose ifo: Wirtschaft stagniert in 2023 – Gipfel der Inflation ist erreicht

Die deutsche Wirtschaft wird laut ifo-Institut in 2023 stagnieren mit -0,1 %. Die Inflation habe ihren Gipfel erreicht.

Industrieproduktion

Laut aktueller Konjunkturprognose des ifo-Instituts wird die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr in etwa auf der Höhe des Vorjahres verharren mit -0,1 %. Während die Wirtschaft in den verbrauchernahen Branchen unter der hohen Inflation leidet und schrumpft, werde die Industriekonjunktur das Wachstum stützen. Im kommenden Jahr dürfte die Wirtschaft dann kräftiger zulegen mit +1,7 Prozent.

„Nach einem weiteren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent im ersten Quartal 2023 wird sich die Konjunktur im weiteren Verlauf wieder erholen. Spätestens ab Jahresmitte werden steigende Reallöhne die Binnenkonjunktur stützen“, so ifo. Neben spürbaren Tariflohnanstiegen tragen hierzu auch allmählich sinkende Inflationsraten bei. „Der Gipfel der Inflation ist erreicht. Im Durchschnitt des Jahres 2023 dürfte die Rate mit 6,2 Prozent bereits niedriger sein als im vergangenen Jahr. Im Jahr 2024 werden sich die Raten dann normalisieren und die Inflation 2,2 Prozent erreichen“. Sinkende Energiepreise und eine allmähliche Auflösung der Lieferschwierigkeiten in der Industrie sind laut ifo die Ursachen dafür.

Die konjunkturelle Schwäche wird die Erholung auf dem Arbeitsmarkt in diesem Jahr laut ifo etwas verlangsamen. Der Anstieg der Arbeitslosen um knapp 50.000 Personen geht dabei vor allem auf ukrainische Staatsbürger*innen zurück, die im Prognosezeitraum allmählich in den Arbeitsmarkt integriert werden. Bereits im kommenden Jahr dürfte die Arbeitslosenquote daher wieder auf 5,1 Prozent sinken, nach 5,4 Prozent in diesem und 5,3 Prozent im vergangenen Jahr.

Der Staatshaushalt wird in diesem und im kommenden Jahr laut ifo mit 1,3 bzw. 0,3 Prozent der Wirtschaftsleistung im Minus bleiben. Allerdings fällt das staatliche Finanzierungsdefizit deutlich geringer aus als noch im Dezember erwartet. Insbesondere wurden die Ausgaben, die für die staatlichen Energiepreisbremsen veranschlagt wurden, um insgesamt gut 35 Milliarden Euro herabgesetzt, weil aus heutiger Sicht die Beschaffungspreise für Strom und Gas im Prognosezeitraum niedriger sind als erwartet. Der Leistungsbilanzsaldo wird laut ifo bis zum Jahr 2024 wieder auf 5,9 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, nachdem er im vergangenen Jahr als Folge der kräftigen Verteuerung der Importe vorübergehend auf 3,8 Prozent gesunken war.

Aktuelle Daten der ifo-Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft



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2 Kommentare

  1. Selbst wenn der Gipfel der Inflation erreicht ist, werden die Preise weiter steigen, selbst wenn die Inflation sich abschwächt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. IFO träumt von „steigenden Reallöhnen“. Gemeint ist wohl eher, dass die Reallöhne nicht mehr so stark fallen wie bisher. Die Löhne werden wohl kaum schneller steigen als die Inflation. Daher sind die Prognosen zur Belebung der Binnenkonjunktur fraglich. Bedeutet mehr Rezession als prognostiziert. Daher weniger Zinsanhebungen der EZB möglich. Daher sind dann auch die Prognosen zum baldigen Rückgang der Inflation hinfällig.
    IFO ist dazu da, die Börsenkurse in ihrem Sinne zu beeinflussen.

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