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Lufthansa senkt Gewinnziel und startet Sparprogramm

Der bereinigte operative Gewinn der Lufthansa soll im Gesamtjahr zwischen 1,4 und 1,8 Milliarden Euro liegen (bisher erwartet 2,2).

Lufthansa-Flugzeug
Lufthansa-Flugzeug. Foto: Alex Kraus/Bloomberg

Die Deutsche Lufthansa AG hat ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt und davor gewarnt, dass das Erreichen der Gewinnschwelle bei der Kernmarke angesichts steigender Stückkosten und sinkender Ticketpreise zu einer “zunehmenden Herausforderung” werde. Der bereinigte operative Gewinn werde zwischen 1,4 und 1,8 Milliarden Euro liegen, verglichen mit der bisherigen Prognose von rund 2,2 Milliarden Euro, teilte die Lufthansa heute laut Bloomberg mit. Der bereinigte Cashflow werde deutlich unter einer Milliarde Euro liegen, bisher war mindestens eine Milliarde Euro angepeilt worden. Die Airline wird nach eigenen Angaben ein “umfassendes Turnaround-Programm” einleiten.

Weltweit sehen Fluggesellschaften die Lage zunehmend düster. Delta Air Lines warnte am Donnerstag, inländische Fluggesellschaften hätten Probleme, ihre Flugzeuge zu füllen, was die Ticketpreise in einem Preiskampf nach unten drücke und sich auf die Gewinne auswirke. Der Low-Cost-Spezialist Norwegian Air Shuttle gab am Freitag bekannt, dass sich die Auslieferung von Boeing-Flugzeugen verzögere, was die Wachstumsaussichten für dieses Jahr belaste.

Die Lufthansa selbst warnte Mitte der Woche in einem Brief an ihre Mitarbeiter, dass sie ihre Kosten weiter senken müsse, da der harte Wettbewerb auf die Flugpreise drücke und sich der Geschäftsreiseverkehr noch nicht ausreichend erholt habe. Die Aktie hat in diesem Jahr rund 29% an Wert verloren und ist damit der schlechteste Wert im Bloomberg World Airlines Index mit 30 Mitgliedern.

Die Korrektur der Prognose ist die zweite Herabstufung seit April, als das Unternehmen bekannt gab, dass der bereinigte Betriebsgewinn in diesem Jahr sinken werde, da die Airline-Gruppe die finanziellen Auswirkungen der anhaltenden Streiks der letzten Monate verkraften müsse. Die Fluggesellschaft wird ihren vollständigen Geschäftsbericht am 31. Juli vorlegen.

FMW/Bloomberg



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10 Kommentare

  1. Wenn ich mir anschauen was Flüge in Europa kosten und die jedesmal bis zum geht nicht mehr voll sind also ausgebucht. Dann kann ich das nicht nachvollziehen, dass Lufthansa da nichts verdient.

    Ich hab das in Frankfurt schon erlebt, dass Flüge überbucht waren und den Reisenden 250€ angeboten wurden einen späteren Flug zu nehmen.

    Als Beispiel Frankfurt Budapest und zurück mit dem Flex Tarif 700€! Wie kann man da kein Geld verdienen? Es gab ein Wasser als Erfrischung lol.

  2. Für Lufthansa-Ceo Carsten Spohr und seinen Cheflobbyisten Dr. Kay Lindemann ist es eben einfacher, ein Sparprogramm zu starten, anstatt Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing, der für ein Luftverkehrskonzept zuständig ist, aufzufordern, festzustellen, daß die wettbewerbsverzerrende, rein entfernungsbezogene Luftverkehrssteuer am Luftverkehrsstandort Deutschland die Tatsache, daß an den Heimatmärkten der Arabische Liga-Luftfahrtallianz Arab Air Carriers Organization keine Luftverkehrssteuer berechnet wird, nicht berücksichtigt, was dazu führte, daß der Kranich-Konzern die Direktverbindung nach Doha beenden mußte.

    1. @Holger Voss
      wer würde freiwillig mit Lufthansa nach Doha fliegen, wenn er das sehr viel bequemer mit Quatar Airways machen kann?

      1. An FMW-Nutzer Horst Schlemmer: Fragen kann man alles.

      2. Wer würde freiwillig mit Lufthansa oder deren Töchtern fliegen, wenn es nicht das einzige Angebot auf der entsprechenden Strecke wäre?

        1. An FMW-Nutzer rod2001: So setzt eben jeder seine Prioritäten.

    2. Oppositionsführer Friedrich Merz stellt im Rahmen eines aktuellen Interviews mit dem ard-Journalisten Markus Preiß fest, daß Bundeskanzlerin a.D. Dr. Angela Dorothea Merkel in ihrer Amtszeit die Umweltpolitik zur Chefsache erklärt habe. In der Tat führte sie im Jahr 2011 eine wettbewerbsverzerrende, rein entfernungsbezogene Luftverkehrssteuer ein, die in ihrer Amtszeit zudem das erste mal erhöht wurde.

      1. Wenn der Phoenix-TV-Journalist Erhard Scherfer feststellt, daß die Bundeskanzler Olaf Scholz-Bundesregierung/Koalition bisher ohne Steuererhöhungen ausgekommen sei, verkennt er, daß die wettbewerbsverzerrende, rein entfernungsbezogene Luftverkehrssteuer ab Mai d.J. ein weiteres Mal erhöht wurde.

        1. Bundesminister der Finanzen Christian Lindner erklärt gegenüber dem ZDF-Journalisten Wulf Schmiese, daß der aktuelle Koalitionsvertrag der Bundeskanzler Olaf Scholz-Bundesregierung/Koalition keine Steuererhöhungen vorsehe.

          1. Bundesminister der Finanzen Christian Lindner erwägt mittlerweile auch eine Vermögenssteuer für Superreiche.

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