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Make America great again? Zwei Mega-Pleiten in den USA – Toys r us und größtes US-Radio-Untenrehmen

"Make America great again", lautete bekanntlich der erfolgreiche Wahlslogan von Donald Trump. Für seine Wiederwahl ist bereits der neue Slogan bekannt: "Keep America great". Das impliziert: mit Trump wurde Amerika wieder "great", und nur mit Trump kann es so großartig bleiben. So furchtbar "great" ist es vielleicht aber doch nicht, wie jetzt zwei spektakuläre Mega-Pleiten zeigen, die nur die Spitze des Eisbergs sind..

FMW-Redaktion

„Make America great again“, lautete bekanntlich der erfolgreiche Wahlslogan von Donald Trump. Für seine Wiederwahl ist bereits der neue Slogan bekannt: „Keep America great“. Das impliziert: mit Trump wurde Amerika wieder „great“, und nur mit Trump kann es so großartig bleiben.

 

Doch nicht so great?

Nunja. So furchtbar great ist es vielleicht doch nicht, wie jetzt zwei spektakuläre Mega-Pleiten zeigen. Zunächst, was auch in Deutschland starke Beachtung fand, weil das Unternehmen hierzulande Filialen unterhält, die Ankündigung von Toys r us, alle 735 US-Filialen schließen wird, 33.000 Jobs sind damit in akuter Gefahr. Es fand sich kein Käufer für das Spielzeug-Unternehmen, das durch Online-Händler wie Amazon unter Druck geraten war.


„Das ist ein zutiefst trauriger Tag für uns und die Millionen von Kindern und Familien, denen wir in den letzten 70 Jahren gedient haben. Aber wir haben nicht länger die finanzielle Unterstützung, um unser US-Geschäft fortzuführen“
, so CEO David Brandon. Offenkundig hatten kurz zuvor die Lieferanten von Toys r us eine weitere Zusammenarbeit verweigert, daher jetzt der Exitus.

 

Die tickende Zeitbombe: Zombie-Unternehmen durch „levereged buyouts“

Dabei wurde Toys r us das Opfer einer unschönen Kombination: starke Verschuldung (fünf Milliarden Dollar) bei gleichzeitig rückläufigem Geschäft. Ganz ähnlich die Situation auch bei dem größten Radio-Unternehmen der USA, iHeartMedia: massive Verschuldung, nämlich 20 Milliarden Dollar.


By Jeffrey Beall – Own work, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=65352210

Wie kam eine so gigantische Verschuldung zustande? Zwar ist iHeartMedia mit 875 Radio-Stationen in den USA und 14.300 Mitarbeitern (Stand Ende 2016) nicht gerade ein sehr kleines Unternehmen, aber die Höhe der Schulden ist dennoch ungewöhnlich: sie kam zustande, weil 2008, also praktisch am Beginn der Finanzkrise, die Private Equity-Firmen Bain Capital LLC und Thomas H. Lee Partners durch einen leveraged buyout dem damals noch unter dem Namen Clear Channel Communications firmierenden Unternehmen Schulden von knapp 18 Milliarden Dollar aufbrummten.

Und das ist nicht gerade untypisch für die Exzesse der letzten Jahre durch Übernahmen, deren Kosten dem Übernommenen aufgebürdet wurden: es entstanden massenhaft Zombie-Unternehmen, deren Tod lange hinaus gezögert, aber eben doch nur eine Frage der Zeit ist. Solche Pleiten wie die von iHeartMedia sind daher nur die Spitze des Eisbergs, es trifft erst die Schwächsten, dann die weniger Schwachen..

Zunächst will iHeartMedia sein Geschäft fortführen nach der heutigen Anmeldung von Chapter 11, die unvermeidlich war, nachdem das Unternehmen am 01.Februar die Auszahlung einer fälligen Anleihe im Volumen von 106 Millionen Dollar nicht leisten konnte. Aber wie ein solcher Schuldenberg jemals zurück geführt werden kann, bleibt völlig im Dunkeln.

Toy r us und iHeartMedia sind die beginnenden Symptome einer Krise, die für das Jahr 2019 in den USA zu erwarten ist. Spätestens dann wird es die zahllosen hoch verschuldeten Zombie-Unternehmen erwischen, die von wohlmeinenden Heuschrecken den Kaufpreis als Schulden aufgebrummt bekamen!



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1 Kommentar

  1. Bain und KKR haben eine erstaunliche Expertise dafür Unternehmen erfolgreich in die Insolvenz zu schicken. Jeder Manager sollte froh sein wen ner mit den beiden PE-Investoren nichts zu tun hat !

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