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Schlag für die deutsche Industrie Mercedes-Aktie bricht ein: Autobauer senkt Prognose wegen China

Mercedes-Aktie bricht ein: Autobauer senkt Prognose wegen China
Mercedes. Grafik: darkstoker87-Freepik.com

Eine Adhoc-Mitteilung aus Stuttgart brachte am Donnerstagabend einen weiteren Schlag für die deutsche Industrie. Aufgrund einer raschen Verschlechterung des Geschäfts in China hat die Mercedes-Benz Group ihren Finanzausblick für das laufende Jahr gesenkt. Die Aktie des Autobauers gibt die gesamten Gewinne des Vortages ab und notiert vor Börsenstart über 5 % im Minus. Seit vielen Monaten zeichnet sich ab, dass sich die Automobilindustrie in einer Abwärtsspirale befindet. Es kommt einfach keine Ruhe rein. Zuerst meldete Volkswagen Absatzprobleme und plant Werksschließungen. Dann senkte BMW die Gewinnprognose wegen Problemen bei einem zugekauften Bremssystem. Jetzt folgt auch noch Mercedes mit der nächsten Hiobsbotschaft.

Die aktuelle Lage in der deutschen Autoindustrie ist weiterhin stark eingetrübt und Besserung ist kurzfristig nicht in Sicht. So zeigten neue Daten, dass der Absatz von Elektroautos in Europa im August regelrecht kollabiert ist. In Deutschland gingen die Neuzulassungen um 69 % zurück, was sich auch auf die Bilanzen der Autobauer auswirkt und letztlich auch auf die Kurse der Aktien.

Mercedes Aktie bricht ein wegen China-Problemen - Volkswagen, BMW
Ein elektrisches G-Klasse-Fahrzeug der Mercedes-Benz AG. Foto: Qilai Shen/Bloomberg

Mercedes senkt Prognose

Laut einem Bericht von Bloomberg werden bei der bereinigten Marge nur noch 7,5% bis 8,5% in Aussicht gestellt, nach bislang bis zu 11%. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern sei nun ein Wert “deutlich unter dem Niveau des Vorjahres” zu erwarten. Bislang war der Konzern nur von einem leichten Rückgang ausgegangen.

“Auslöser war eine weitere Verschlechterung des makroökonomischen Umfelds, vor allem in China”, hieß es von Mercedes. “Das BIP-Wachstum in China verlor angesichts des schwächeren Konsums und des anhaltenden Abschwungs im Immobiliensektor weiter an Dynamik. Dies wirkte sich auf den Gesamtabsatz in China aus, einschließlich der Verkäufe im Top-End Segment.” Von dem Absatzeinbruch sind auch andere deutsche Hersteller wie Volkswagen und BMW betroffen.

Für Mercedes bedeuten die schwächelnden Verkaufszahlen im Oberklasse-Bereich einen Rückschlag für die Luxusstrategie des Konzerns, die dazu beitragen soll, den Übergang zu einer vollelektrischen Zukunft zu finanzieren. In China verkauft der Konzern einen relativ hohen Anteil seiner luxuriösesten Fahrzeuge. Jüngere Kunden im Land wenden sich indessen zunehmend einheimischen Marken wie BYD zu, die in Bezug auf digitale und Unterhaltungstechnologie im Auto als fortschrittlicher gelten als deutsche Premiummarken wie Mercedes.

Europas größter Autohersteller Volkswagen hat angesichts massiver Absatzprobleme einen Jahrzehnte alten Pakt zur Beschäftigungssicherung gekündigt und erwägt, Werke in Deutschland zu schließen. BMW hat im E-Auto-Bereich ebenfalls Nachfragesorgen und musste angesichts von Problemen bei zugelieferten Bremssystemen von Continental gerade den Ausblick zusammenstreichen.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Da hilft kein jammern.
    In Verbrennern war und ist Deutschland Weltspitze.
    Aber eben bei Autos nur in dem Bau von Verbrenner- Motoren.
    Alles andere drumher kann jede Industrienationen zusammen bauen.
    Und da ist China zumindest ebenbürtig.
    In E- Autos sogar besser und preisgünstiger.
    Dafür, dass die deutschen Verbrenner- Modelle möglichst nicht mehr verkauft werden, sorgt die EU, und in China die Regierung und der Markt.
    Wer kann (so wie ich) fährt dann erst einmal seinen betagten Verbrenner weiter, und wartet ab.
    Wer Angst haben muss seinen Arbeitsplatz zu verlieren, wird sich nun auch nicht gerade Gedanken darüber machen, ob der Kauf eines neuen Autos angesagt ist, egal ob Verbrenner oder elektrisch.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

  2. Erster bei den Rückrufen, miese Qualität bei Traumpreisen.Das kommt davon wenn man einen unfähigen Schweden als großen Chef installiert.Aber immerhin wird er dafür noch mit „Erfolgsprämien“ belohnt. Da bin ich froh das ich meine alten „Schätzchen“ mit Stern aus einer vergangenen Zeit habe .

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