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Meta-Aktie im Rausch – Zuckerberg vermarktet seine KI-Vision

Die Meta-Aktie läuft zuletzt deutlich besser als die großen Konkurrenten. Mark Zuckerberg vermarkt das Thema KI richtig gut.

Mark Zuckerberg
Mark Zuckerberg. Foto: Bloomberg

Technologiekonzerne, die viel Geld für Künstliche Intelligenz (KI) ausgeben und bei den Anlegern beliebt bleiben wollen, sollten sich eine Scheibe von Meta Platforms (Facebook) abschneiden. Die Aktien des von Mark Zuckerberg geführten Unternehmens sind in diesem Monat um 13 % gestiegen und haben damit die Aktien der großen Tech-Unternehmen weit hinter sich gelassen, obwohl das Unternehmen einen weiteren Anstieg der Investitionsausgaben meldete und versprach, in Zukunft noch mehr auszugeben. Die Aktie schloss am Mittwoch weniger als 1 % unter ihrem Rekordschlusskurs vom letzten Monat.

Der Unterschied für Meta besteht laut einem Bloomberg-Bericht darin, dass Mark Zuckerberg die Anleger besser davon überzeugen konnte, dass KI dazu beiträgt, die Ergebnisse in seinem Kerngeschäft – der digitalen Werbung – zu verbessern. Weiter wird berichtet: Bei anderen Unternehmen wie Amazon, Microsoft und Alphabet wurde der KI-Aufschwung nicht so gut artikuliert.

„Es war seine beste Gewinnmitteilung als öffentlicher CEO“, sagte Gene Munster, geschäftsführender Gesellschafter von Deepwater Asset Management. „Er erläuterte die kurzfristigen Vorteile der KI, die langfristigen Vorteile und das Timing, wie sich all dies auswirken wird. Und er hat es auf eine überzeugende Weise getan.

Chart vergleicht Entwicklung der Meta-Aktie mit anderen Big Tech-Werten

Meta setzt KI ein, um die Art und Weise zu verbessern, in der seine Werbetreibenden interessierte Nutzer finden können, und steigert so die Effizienz in diesem Bereich, der fast den gesamten Umsatz des Unternehmens ausmacht. Das Unternehmen nutzt auch eigene umfangreiche Sprachmodelle für bessere Inhaltsempfehlungen, die dazu beitragen, das Engagement auf Facebook und Instagram zu steigern.

Infolgedessen übertrafen der Gewinn pro Aktie und der Umsatz im zweiten Quartal die Schätzungen der Analysten bei weitem, was Doug Anmuth von JPMorgan zu der Aussage veranlasste, dass Meta „sich weiterhin das Recht verdient, viel Geld für GenAI auszugeben“. Gleichzeitig sind die Anleger kritischer gegenüber den Ausgaben anderer Big-Tech-Unternehmen geworden. Die Aktien der Google-Muttergesellschaft Alphabet haben sich nach dem Gewinnbericht des Unternehmens im letzten Monat, der höhere Investitionsausgaben als erwartet auswies, obwohl Gewinn und Umsatz die Schätzungen übertrafen, unterdurchschnittlich entwickelt. Ähnliches gilt für Microsoft, nachdem die Ergebnisse des Unternehmens das verlangsamte Wachstum im Azure-Cloud-Computing-Geschäft deutlich machten.

Die Aktien von Alphabet sind nach dem Ergebnisbericht vom 23. Juli um 9 % gefallen, während die Aktien von Microsoft seit der Veröffentlichung der Ergebnisse am 30. Juli in etwa unverändert sind.

„Google sagte: ‚Nun, wir müssen Geld ausgeben, um mit allen mithalten zu können‘, was sich nicht wirklich gut verkauft hat“, sagte Alec Young, Chef-Investmentstratege bei Mapsignals. „Microsoft hat es ein bisschen besser verkauft. Sie machen im Grunde das Gleiche.“

Natürlich hat Mark Zuckerberg schon reichlich Erfahrung mit der Strafbank der Wall Street. Erst vor einem Vierteljahr musste die Aktie eine Niederlage einstecken, nachdem das Unternehmen seine Prognose für die Investitionsausgaben erhöht hatte und gleichzeitig ein langsameres Umsatzwachstum als erwartet verzeichnete. Dies geschah nach einer katastrophalen Umstellung auf das so genannte Metaverse, das hohe Ausgaben mit wenig Hoffnung auf kurzfristige Gewinne erforderte – was dazu führte, dass die Aktie bis 2022 fast zwei Drittel ihres Wertes verlor.

Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon und Meta haben in dem Quartal, das im Juni endete, allesamt mehr Geld in Investitionen gesteckt, so dass ihre Ausgaben zusammen einen Rekordwert von 55 Milliarden Dollar erreichten, was einem Anstieg von 55 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht.

„Meta hat und wird auch weiterhin in erheblichem Umfang in generative KI investieren, hat aber seine Vision der KI-Integration wohl klarer formuliert als seine Konkurrenten“, sagte Andrew Ye, Investmentstratege bei Global X ETFs.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. man hat in bester erinnerung wie er seinerzeit sein metaverse verkauft hat. wenn das funktioniert hätte würden wir alle inzwischen wohl gut gekühlt nur noch auf der couch oder im gelbad vergammeln und de facto nur im netz existieren.

    denselben schiffbruch werden diese nerds wie zuckerberg und konsorten mit dem aktuell genauso überzogenen ki hype erleiden. die rechnung wird hier ohne den faktor mensch gemacht, der offensichtlich freudig und das gleich nächste woche etwas mit maximalen trainingsaufwand on top zur normalen arbeitsleistung implementieren soll wo er weiß, dass er sich den ast absägt auf dem er sitzt.

    diese it/tech heinis sind in einem ausmaß sozial unfähig wie man es nur selten sieht. zudem neigen sie aus ihren defiziten heraus zu kontrollzwang – was wiederum autokratische feuchte träume der politiker bestens ergänzt. hätten sie den nerd doch nicht immer in den klassen-mülleimer gestopft – jetzt rächt er sich.

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