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Wie man Risiken auf andere abwältzt Microstrategy: Der große Bitcoin-Coup von Michael Saylor

Eine geniale Strategie auf Kosten anderer

Michael Saylor Microstrategy Bitcoin

Die Aktie von Microstrategy (Börsenkürzel MSTR) des vor allem von Krypto-Fans viel beachteten Michael Saylor hat sich im Zuge der Rally von Bitcoin seit Oktober mehr als verdreifacht. Das Unternehmen besitzt laut eignen Angaben 197000 Bitcoin, die gegenwärtig rund 12,5 Milliarden Dollar wert sind.

Die Marktkapitalisierung des Unternehmens beläuft sich aktuell auf 17,4 Milliarden Dollar und liegt somit fast 40% über dem Wert der von Microstrategy gehaltenen Bitcoin-Position. Das ist bemerkenswert, denn das Unternehmen erwirtschaftet im Kerngeschäft quasi keinen Umsatz. 2023 belief sich der operative Gewinn auf lächerliche 804 Tausend Dollar. Im besten Jahr (2015) waren es auch nur magere 134,4 Millionen Dollar. Warum zahlen die Investoren dann eine Prämie von 40% auf die von Microstrategy gehaltenen Bitcoin? Für erklärende Vorschläge wäre ich dankbar..

Microstrategy: Michael Saylor und sein egoistisches Bitcoin-Spiel

Im Gegensatz zu mir, hat Michael Saylor den Durchblick. Er hat es verstanden, seine privaten Risiken an Microstrategy auszulagern. Er nutzt dabei das marode Unternehmen für seinen eigenen Profit, indem er dessen Bitcoin-Position hebelt und seine überteuerten Aktien auf den Markt wirft. Es ist die wahrscheinlich derzeit größte Bitcoin-Wette an den weltweiten Finanzmärkten (zur Strategie von Michael Saylor hier mehr).

Sollte Microstrategy irgendwann einmal implodieren, so ist sein persönlicher Verlust gering, denn das Unternehmen wirft ohnehin kaum etwas ab. Die Bitcoin-Millionen hat er aber über Verkäufe der Mircostrategy-Aktie längst ins Trockene gebracht. Allein seit Jahresbeginn verkaufte er fast täglich 5000 Aktien mit einem Gewinn von durchschnittlich circa 500 Dollar pro Aktie, also satten 2,5 Millionen Dollar am Tag, wie ein Blick auf die von der Nasdaq erfassten Insider-Aktivitäten zeigt.

Kein Kind von Traurigkeit

Michael Saylor ist bekanntlich kein Kind von Traurigkeit, hat er doch mit Steuerhinterziehungsdelikten bereits Bekanntschaft machen müssen. Zahlen schönen kann er auch – weshalb Microstratgy zu einer Strafe von bescheidenen elf Millionen Dollar verdonnert wurde.

Michael Saylor ist also zweifellos ein Top-Mann für den CEO-Posten einer Aktiengesellschaft – ein Künstler aber vor allem ist er darin, wie man Risiken auf andere abwälzt und damit gleichzeitig enorme Profite in die eigene Tasche erwirtschaftet!



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6 Kommentare

  1. Inwiefern geht seine Strategie auf Kosten anderer? Das wird hier nicht deutlich.
    Dafür, dass die Aktien überteuert sind, kann er nichts. Der Preis entsteht am Markt, den legt er ja nicht selbst fest.

  2. Gemeint ist wahrscheinlich, dass er von seinen eigens gehaltenen Aktien bei hohen Kursen jeden Tag 5.000 verkauft, also momentan pro Tag 2,5 Mio. Dollar verdient. Wenn man von seinem eigenen Unternehmen überzeugt ist, dann macht man so etwas in der Regel nicht. Herr Niederwieser schlussfolgert nun daraus, dass, wenn Microstrategy mal pleite gehen sollte, weil vielleicht Bitcoin (warum auch immer) crasht, Michael Saylor nur noch wenige Unternehmensanteile hat, weshalb er dann keinen nennenswerten Schaden erleiden würde.

  3. im Artikel wird leider nicht deutlich, wie ein Unternehmen, welches operativ kein Gewinn erwirtschaftet, es schafft 197.000 Bitcoin zum Durchschnittspreis von ungefähr 30.000 zu kaufen.
    Also mehrere Milliarden dafür aufzuwenden.
    Ist der Autor sicher, die Bilanz & GuV sauber recherchiert und verstanden zu haben, oder könnten die Bitcoin vielleicht auch am Ende Geschäftsausgaben (=Akqusitationen) sein, welche den Überschuss dann nahe Null drücken… ;)

  4. Andreas, Sie brauchen dazu lediglich eine Handelslizenz und 2 Bitcoin-Konten. Dann schieben Sie den ganzen Tag Bitcoins hin und her, wenn Sie genug davon haben, um der Welt einen Markt vorzugaukeln. Steigt der Preis, nehmen Sie Ihr Angebot zurück, um erhöhte Nachfrage zu suggerieren und verkaufen dabei ein paar Bitcoin, fällt der Preis, dann fluten Sie den Markt und erzeugen einen Preisverfall, so dass sich andere Marktteilnehmer zu Zwangsverkäufen genötigt sehen, bei denen Sie dann wieder einsammeln gehen. Wichtig ist nur, dass Sie in Summa mehr Bitcoins kaufen als verkaufen, womit der Anschaffungspreis je Bitcoin immer weiter sinkt.
    Das wird übrigens auch mit allen anderen börsengehandelten Papieren und lagerfähigen Waren so gemacht. Selbst holländischer Käse wandert in Unmengen von einem Händler zum anderen über den Tisch, nur um gegenüber potenziellen Käufern den Preis zu rechtfertigen.

  5. Dann ist er ja perfekt für den Job als EZB Presidentent.🤔 Villeicht fehlt dann nur noch die Verurteilung für unvertreuung von Steuergelder.

  6. @team_finanzmarktwelt

    Ihr verbreitet hier Falschinformationen! Michael Saylor war nie wegen Drogendelikten angeklagt!

    Erklärt mal bitte wie der Mann während der Covid Pandemie im Knast sein konnte während er gleichzeitig als CEO von Microstrategy tätig war?

    Ihr bezieht euch doch sicher auf diesen Artikel hier: https://casetext.com/case/united-states-v-saylor-18

    Bitte mal aufpassen was ihr hier so loslasst, das kann auch arg nach hinten losgehen….

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