Der Technologieindex Nasdaq 100 zeigt sich wieder von seiner besten Seite. Nach einer Korrektur von rund 12% zwischen Mitte Juli und Ende Oktober hat der Index wieder den Weg gen Norden eingeschlagen. Die Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungen der Fed, ein schwächerer Arbeitsmarktbericht sowie fallende US-Renditen beflügelten die Kurse. Bei einigen Marktteilnehmern flammt daher die Hoffnung auf eine Jahresendrallye auf.
Sieben Handelstage in Folge ging es zuletzt nach oben. Eine solche Gewinnserie kommt zwar nicht häufig vor, aber ist auch nicht völlig außergewöhnlich. Zwischen Ende Oktober und Anfang November 2021 legte der Nasdaq 100 sogar mal 10 Tage in Folge zu. Doch der Kurssprung von rund 6,5% allein in der vergangenen Woche schreit förmlich nach einer Konsolidierung.
Trotz der eher durchwachsenen Quartalszahlen der Tech-Giganten zeigen sich die US-Technologie-Aktien wieder im Aufwind. Der Nasdaq entwickelte sich im Vergleich zum Standardwerte-Index Dow Jones zuletzt deutlich besser, weil die Schwergewichte wie Apple, Alphabet und Co rechtzeitig die Kurve gekriegt haben. Die Big Tech-Werte waren in diesem Jahr die Treiber der Tech-Rallye und sind weiterhin das Rückgrat des Nasdaq. Da sich die Aktienmärkte nun in der saisonal besten Phase befinden, fragen sich die Anleger, ob dies der Startschuss für die Jahresendrallye ist. Doch noch hat der Tech-Index seinen Abwärtstrend nicht ganz überwunden.
Nasdaq erreicht Trendkanal-Begrenzung
Trotz der dreimonatigen Korrektur ist das übergeordnete Bild im Nasdaq 100 Futures Index weiterhin intakt. Der Tech-Index hat sowohl die 200-Tage-Linie als auch die Unterkante des Trendkanals verteidigt. Nicht einmal das 38,2% Fibonacci-Retracement (bei 13.840 Kassa-Kurs, 13.930 Future-Kurs) hat der Index abgearbeitet, bevor es wieder aufwärts ging – ein eher bullisches Signal. Die jüngste ABC-Korrektur könnte sich demnach als Bullenflagge herausstellen.
Um aber weiter an Höhe zu gewinnen, müsste der Nasdaq noch eine entscheidende Hürde nehmen. Er muss den vom Jahreshoch aktiven Abwärtstrend übersprungen, in dem er den Trendkanal nach oben bricht. Diese Negativlinie notiert derzeit um 15.265 Punkte. Im Erfolgsfall könnte dies frisches Aufwärtspotenzial für eine Jahresendrally generieren. Die nächsten Ziele liegen dann bei 15.430 und 15.700 Zählern.
Scheitert der Nasdaq jedoch an der Trendlinie, könnte es zunächst zum Rücklauf an die EMA50 bei 14.960 kommen. Angesichts der dynamischen Rallye der letzten Tage ist eine Konsolidierung wahrscheinlich. Tiefer als 14.620 sollte diese aber nicht laufen, da sich sonst die gute Ausgangslage wieder eintrüben würde. Bereits ein Unterschreiten der EMA50 bei 14.850 Punkten wäre ein erstes Schwäche-Signal.
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