Die Aktien von Nvidia sind gestern um über 8 % in die Höhe gesprungen, nachdem der CEO Jensen Huang erneut die starke Nachfrage nach den KI-Chips unterstrichen hat. Dabei erwies sich Huang abermals als begnadeter Verkäufer seines Unternehmens. Im gelingt es immer wieder die Produkte von Nvidia so darzustellen, dass sie zur heißesten Ware in der Technologiewelt geworden sind. Der Kampf um die begrenzten Mengen hat mittlerweile aber dazu geführt, dass die Kunden des Computerchip-Unternehmens zunehmend frustrierter und gereizter sind, sagt CEO Jensen Huang.
Mit seinen Aussagen hat er wahrscheinlich recht, dennoch wirken sie ein wenig wie Propagande, nachdem sich der KI-Hype zuletzt etwas abgeschwächt hat. Es kam die Sorge auf, dass die massiven Investitionen der großen Tech-Unternehmen in die KI-Infrastruktur sich nicht wie erhofft rentieren werden. Für Nvidia steht aber erst einmal der eigene Erfolg im Vordergrund – und der ist nach wie vor groß.
Nvidia: Aussagen von Huang
Bloomberg veröffentlichte einige seiner Aussagen, hier ein Auszug: “Die Nachfrage ist so groß, dass jeder der Erste sein und das Meiste will”, sagte der Konzernchef auf einer Technologiekonferenz von Goldman Sachs in San Francisco. “Wir haben heute wahrscheinlich emotionalere Kunden. Und das zurecht. Die Lage ist angespannt. Wir versuchen, unser Bestes zu geben.”
Huangs Unternehmen verzeichnet eine starke Nachfrage nach seiner neuesten Chip-Generation Blackwell, wie der CEO erklärte. Das Unternehmen mit Sitz in Santa Clara, Kalifornien, hat die physische Produktion seiner Hardware ausgelagert, und Nvidias Zulieferer machten Fortschritte, den Rückstand aufzuholen. Nvidias nächster großer Goldesel – die neue Blackwell-Prozessorreihe – erwiesen sich als schwieriger zu produzieren als erwartet.
Die Chips von Nvidia werden von Rechenzentrumsbetreibern zur Entwickllung und Ausführung von KI-Modellen verwendet. Unternehmen wie Microsoft und Meta Platforms sorgen für einen Großteil des Umsatzes.
Huang wurde gefragt, ob sich die massiven Ausgaben für KI für die Kunden auszahlen würden. Diese Sorge kam während des KI-Hypes in der Technologiebranche auf. Aus Huangs Sicht hätten Unternehmen jedoch keine andere Wahl, als “beschleunigtes Computing” zu nutzen. Die Technologie von Nvidia beschleunige konventionelle Arbeitslasten — die Datenverarbeitung — und bewältige auch KI-Aufgaben, die ältere Technologien nicht leisten könnten, sagte er.
Abhängigkeit von TSMC
Nvidia stützt sich bei der Produktion seiner wichtigsten Chips stark auf Taiwan Semiconductor Manufacturing, da das Unternehmen mit Abstand das beste in seinem Bereich sei, so Huang. Doch die geopolitischen Spannungen haben die Risiken erhöht. China betrachtet die Heimatinsel von TSMC als abtrünnige Provinz und schürt Ängste, dass Peking das Territorium zurückerobern könnte. Dadurch könnte Nvidia von seinem Hauptlieferanten abgeschnitten werden.
Huang zufolge entwickelt Nvidia einen Großteil der Technologie hausintern, was es dem Unternehmen ermöglichen sollte, Aufträge an alternative Lieferanten zu vergeben. Dennoch würde eine solche Änderung wahrscheinlich zu einer Qualitätsminderung bei seinen Chips führen, sagte er.
“Die Agilität von TSMC und ihre Fähigkeit, auf unsere Bedürfnisse zu reagieren, ist einfach unglaublich“, sagte er. “Wir nutzen sie, weil sie großartig sind, aber wenn nötig, können wir natürlich auch auf andere zurückgreifen.”
FMW/Bloomberg
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