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OPEC-Monatsbericht: Saudis haben Fördermenge massiv erhöht

Die OPEC hat ihren Monatsbericht für Juli veröffentlicht mit ihren Fördermengen zu Ende Juni. Dieser Zeitpunkt markiert den exakten Start der offiziellen Fördermengenausweitung von ca 1 Million Barrels pro Tag, die am 22. Juni von der OPEC beschlossen wurde. Wie immer vertraut die OPEC offenbar externen Informationsquellen mehr als den Mengenangaben der eigenen Mitglieder.

Nach eigenen Angaben erhöhten die Saudis im Juni im Vergleich zum Mai ihre Fördermenge um 459.000 Barrels pro Tag. Gemäß Angaben Dritter erhöhten sie ihre Menge um 405.400 Barrels auf 10,42 Millionen Barrels pro Tag. Entweder taten sie das schon im Laufe des Monats, oder sie öffneten die Pumpen sofort ab dem 22. Juni. Möglich ist das durchaus, denn die Saudis hatten schon vorher verkündet, dass sie eine Kapazität von 2 Millionen Barrels pro Tag vorhalten, die sie zügig hochfahren können.

Während die Saudis kräftig hochfahren, hat vor allem Libyen die Förderung um 254.300 Barrels pro Tag gedrosselt gemäß externer Angaben. Libyen selbst machte keine Angaben zur Fördermenge. Diese Kürzung ist wie immer dem Chaos im Land geschuldet. Venezuela als Dauer-Sorgendkind der OPEC hat seine Förderung nach eigenen Angaben um 2000 Barrels gesenkt, gemäß externen Angaben waren es -47.500 Barrels pro Tag.

Insgesamt hat die OPEC basierend auf externen Informationsquellen im Juni die Fördermenge um 173.400 Barrels pro Tag erhöht auf 32,33 Millionen Barrels pro Tag. Ohne Libyen hätte die Erhöhung der Saudis richtig kräftig gewirkt in Form einer deutlich angehobenen Fördermenge. Aber jetzt im laufenden Monat Juli wird es ja erst richtig interessant. Die Anhebung um 1 Million Barrels pro Tag soll ja offiziell erst ab dem 1. Juli umgesetzt werden. Von daher werden wir erst am 10. August Näheres wissen, wenn die OPEC ihre Juli-Daten verkündet. Aber das heutige Verkünden der kräftigen Ausweitung der Saudis schon im Juni zeigt, dass sie es ernst meinen mit der Fördermengenausweitung.

Gegenüber dem Vormonat belässt die OPEC ihre Prognose für die Öl-Nachfrage im Gesamtjahr 2018 heute unverändert. Die Angebotsmengen-Erwartung der Nicht-OPEC-Staaten für das Gesamtjahr 2018 erhöht man im Vergleich zum letzten Monat um 0,14 Millionen Barrels pro Tag.

Bei der Rohöl-Lagermenge der OECD-Staaten zeigen die aktuellsten Daten für Mai einen Anstieg um 8,6 Millionen Barrels auf eine Menge von 2,823 Milliarden Barrels. Dies ist 236 Millionen Barrels weniger als vor einem Jahr, und 40 Millionen Barrels unter dem aktuellsten Fünfjahresschnitt. Wow, könnte man sagen! Die Öl-Lager liegen endlich unter dem Fünfjahresschnitt. Damit hat die OPEC ja offiziell das Ziel ihrer Fördermengenkürzung aus Ende 2016 erreicht. Aber der Grund für dieses Erreichen ist wohl, dass durch die lange Zeit hohen Bestände ja auch der Durchschnitt angehoben wurde. Die OPEC erwähnt deshalb heute auch, dass der aktuelle Stand immer noch 253 Millionen Barrels über Januar 2014 liegt.


Ölquellen. Foto: Arne Hückelheim / Wikipedia (CC BY-SA 3.0) – Ausschnitt aus Originalfoto



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