Von Claudio Kummerfeld
Gestern berichteten wir über das Desaster „Eingefrorene Konten“ beim Londoner CFD-Broker „Plus500„. Hier ein Update zur aktuellen Lage zwei Tage nach dem Absturz der Aktie und dem Einfrieren der Konten…
Regularien
So wie es aktuell aussieht, wird „Plus500“ viele seiner Kunden, deren Konten derzeit noch eingefroren sind, nach und nach ansprechen, damit diese einen Adressnachweis nachreichen. Dies kann z.B. eine Telefonrechnung, Stromrechnung oder ein Steuerbescheid sein. Da es in angelsächsischen Ländern keine Meldepflicht und damit auch keine Meldeämter gibt, bedient man sich dort üblicherweise solcher Rechnungen als Adressverifikation. Grund für die Einholung dieser Nachweise ist es festzustellen, ob ein Kunde auch wirklich unter der Adresse wohnt, die er im Kontoantrag angegeben hat. Dies soll u.a. für die Geldwäscheprävention gemäß der EU-Richtlinie „MIFID2“ nützlich sein.
Wie uns bekannt ist, haben andere CFD-Broker ähnliche Verifikationen mit ihren Kunden durchgeführt, aber bereits vor 1-3 Jahren, und ohne vorher die Konten einzufrieren. Bei diesen Brokern gewährte man den Kunden Übergangsfristen von mehreren Wochen, in denen die Kunden die Nachweise einreichen konnten, und erst nach Ende der Frist und ohne Einreichung von Nachweisen wurden Konten gesperrt. Also kann man hier in der Tat von einem mehr als außergewöhnlichen Vorgehen sprechen bei dieser „Masseneinfrierung“ von Konten bei „Plus500“. Die Aktion wirkt doch mehr als überstürzt und unüblich.
„Plus 500“ fiel bei der britischen Regulierungsbehörde „FCA“ schon einmal negativ auf, als sie der Firma im Jahr 2012 eine Strafe von 205.000 Pfund aufbrummte wg. nicht korrekter Dokumentation von Trades. Das muss man erst mal schaffen – wenn man bedenkt, dass der Finanzplatz London de facto fast ganz dereguliert ist, sich diese Art von Strafe einzuhandeln… das schafft nicht jeder.
Die auch für die die Geldwäscheprävention zuständige „FCA“ vermeidet bzgl. der aktuellen Vorgänge bei Plus500 bisher jede Aussage.
Hauptaktionär erhöht Anteil
Just am Tag des großen Kurseinbruchs (vorgestern) hat der größte Aktionär von „Plus500“, der Hedgefonds „Odey Absolute Return Fund“ seinen Aktienanteil an Plus500 von 14,5 auf 16,2 Millionen Aktien aufgestockt – das bedeutet einen Steigerung von 13,01% auf jetzt 14,64%.
Die „Plus500“-Aktie
Nach dem desaströsen Einbruch des Aktienkurses am Montag fiel der Kurs der Plus500-Aktie gestern weiter. Am heutigen Mittwoch tendiert die Aktie weiter schwach um das Level von 400 Pence herum.
Rund um „Plus500“ brodelt derzeit die Gerüchteküche – aber unklare bzw. nicht nachprüfbare Gerücht e möchten wir hier nicht anheizen. Wir bleiben am Ball, wie die Enwicklung bei „Plus500“ weitergeht und recherchieren die Hintergründe.
Haben Sie Anmerkungen, Fragen, interessante Hintergründe, die wir nachrecherchieren sollen? Diskutieren Sie gerne mit uns über die Kommentarfunktion unter diesem Artikel hier auf www.finanzmarktwelt.de
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Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
…..Plus500 ist für mich nichts anderes als dreister Betrug…..wer hier Gewinne erwirtschaften konnte hat dann die große Mühe diese Gewinne auch zu realisieren und sich auszahlen zu lassen.
Die Tradingplattform ist nicht dafür gedacht, daß man damit auch im Kurzfristtrading erfolgreich sein kann. Nötigenfalls werden die Orderroutings entsprechend verzögert. Ist fast wie Roulettespielen…..
Erfahrungsberichte findet man hier:
https://broker-bewertungen.de/erfahrungsberichte/plus500
Meine Vermutung lautet deshalb eher: Das große Schneeballsystem bricht zusammen……
Viele Grüße
GN
Sowas ist wohl noetig, weil die so viel Startbonus und sowas anbieten, da melden sich bestimmt viele mit extra accounts an nur um den Bonus abzuzocken. Aber dreister Betrug bei so einer riesen Firma wohl kaum.