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Schlechtester Monat seit FTX-Crash Bitcoin fällt weiter – Die Gründe für den jüngsten Krypto-Einbruch

Bitcoin. Grafik: Olgamih125-Freepik.com

Die fulminante Rally der letzten Monate, die den Bitcoin Mitte März bis auf ein Rekordhoch von 73.798 USD katapultierte, ist zu Ende gegangen. Seitdem geht es für die größte Kryptowährung der Welt wieder abwärts. Der Tiefpunkt der jüngsten Korrektur wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bei knapp 57.000 USD erreicht. Damit stand zugleich der schlechteste Monat seit dem FTX-Crash zu Buche. Die Gründe sind vielseitig und reichen von Gewinnmitnahmen, über verspäteten Zinssenkungen der Fed bis hin zu einer nachlassenden ETF-Nachfrage.

Bitcoin: Stärkster Einbruch seit FTX-Crash

Wie Bloomberg berichtet, belastet die Aussicht auf höhere Zinsen für längere Zeit den Markt für Kryptowährungen, was durch den schlimmsten monatlichen Rückgang von Bitcoin seit dem Zusammenbruch des FTX-Imperiums von Sam Bankman-Fried im November 2022 unterstrichen wird.

Der größte digitale Vermögenswert brach im April um fast 16 % ein, da der Hype um börsengehandelte US-Spot-Bitcoin-ETFs abflachte, nachdem der Coin im März ein Rekordhoch von fast 74.000 USD erreicht hatte.

Auch das Debüt von Bitcoin- und Ether-ETFs in Hongkong am Dienstag hat keinen Rückenwind gebracht. Das Handelsvolumen für die sechs Vehikel belief sich am ersten Tag auf insgesamt 12,7 Mio. USD, was zwar lokal beträchtlich ist, aber deutlich unter den 4,6 Mrd. USD liegt, die die US-ETFs bei ihrem Start im Januar erzielten, so Bloomberg Intelligence.

Gewinnmitnahmen sorgen für stärksten Bitcoin Rückgang seit FTX-Crash
Bitcoin verzeichnet größten monatlichen Rückgang seit FTX-Crash

Aufgeschobene Zinssenkungen der Fed

Es spricht einiges dafür, dass die US-Notenbank Fed nach Abschluss ihrer Sitzung am Mittwoch eine Verzögerung der Zinssenkungen signalisieren wird. Die jüngsten US-Daten enthielten beispielsweise einen Anstieg der Arbeitskosten, was auf einen Inflationsdruck hindeutet. Die realen Renditen – die als die wahren Kosten des Geldes für Kreditnehmer angesehen werden – stiegen zuletzt sprunghaft an, ein schwieriger Hintergrund für spekulative Vermögenswerte wie Kryptowährungen.

Der jüngste Anstieg der Anleiherenditen und der realen Zinsen war „Gift für Gold, Bitcoin und US-Aktien“, schrieb Chris Weston, Leiter der Forschungsabteilung der Pepperstone Group in einer Notiz.

Der Bitcoin-Kurs notiert am Mittwochmorgen um 9:30 Uhr deutscher Zeit bei 57.500 USD und zeigt bisher kein Aufbäumen nach dem fast 5 %igen Rückgang in der vorherigen Sitzung. Kleinere Token wie Ether und der Memecoin Dogecoin verzeichneten in den letzten 24 Stunden ebenfalls Verluste.

Bitcoin wackelt inmitten steigender Realrenditen

Bitcoin-ETF-Abflüsse

Aus der Gruppe von fast einem Dutzend US-amerikanischer Spot-Bitcoin-ETFs wurden im vergangenen Monat bis zum 29. April netto 182 Millionen Dollar abgezogen, wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht. Im März verzeichneten die Fonds noch Nettozuflüsse in Höhe von 4,6 Milliarden Dollar.

„ETFs haben einen neuen Weg für das Engagement geschaffen, der sich großer Beliebtheit erfreut, viel beliebter als von irgendjemandem erwartet“, sagte Seth Ginns, geschäftsführender Gesellschafter von Coinfund und Leiter der liquiden Anlagen, in einem Bloomberg Television Interview am Dienstag. Das hat dazu geführt, dass Bitcoin sehr schnell gestiegen ist, viel weiter als erwartet.“

Das Bitcoin-Netzwerk hat gerade erst das sogenannte Halving abgeschlossen, einem alle vier Jahre stattfindenden Ereignis, das das Angebot an neuen Bitcoin reduziert und von einigen Analysten als Vorbote einer Hausse angesehen wird. Bislang hat das Halving den Bitcoin-Preis jedoch nicht nennenswert gestützt. Im nachfolgenden Bloomberg-Video äußert sich der Analyst Leigh Drogen zu dem jüngsten Rücksetzer und gibt eine Einschätzung, ob und wo der Bitcoin drehen könnte.

„Der jüngste Abwärtstrend kann auf verstärkte Gewinnmitnahmen von Anlegern zurückgeführt werden, die während der Abschwünge in den Jahren 2022 und 2023 in den Markt eingestiegen sind, sowie auf ETF-Anleger, die nach ihrem Einstieg in den ersten Wochen des Jahres 2024 erhebliche Kursgewinne bei ihren Anteilen verzeichnen konnten“, schrieb Matteo Greco, Research-Analyst bei Fineqia International, in einer Mitteilung.

FMW/Bloomberg



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