Gold

Goldpreis fällt in Erwartung eines hawkishen Fed-Entscheids

Im Vorfeld der morgigen Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed gibt der Goldpreis weiter nach. Gold nähert sich wieder an die Marke von 2.300 USD an, nachdem das Edelmetall im April ein neues Rekordhoch bei 2.431 USD markiert hatte. Durch den anhaltenden Rückgang verringerte der Goldpreis seinen dritten monatlichen Anstieg in Folge, da sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf die Zinssitzung der US-Notenbank am Mittwoch richtete, bei der erwartet wird, dass die Fed-Mitglieder, allen voran Jerome Powell, einen hawkishen Ton anschlagen werden.

Goldpreis fällt vor dem Fed-Zinsentscheid

Vor der Entscheidung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve (FOMC) am Mittwoch gab der Goldpreis leicht nach und handelt aktuell bei 2.316 USD je Unze. Im Monatsvergleich liegt er aber immer noch um etwa 4 % im Plus. Wie Bloomberg berichtet, wird davon ausgegangen, dass die Fed-Mitglieder nach den zuletzt unerwartet hohen Inflationsdaten eine hawkishe Wende einleiten und die Zentralbank gezwungen sein könnte, von den Andeutungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell vom Dezember, die Zinsen schneller zu senken, abzurücken.

Je nachdem, wie hawkish sich die Fed morgen präsentiert, könnte es zu einer Ausweitung der jüngsten Korrektur beim Goldpreis kommen. Die Marktteilnehmer erhoffen sich von dem Auftritt von Jerome Powell neue Hinweise auf den künftigen Zinskurs, während sie davon ausgehen, dass die Fed die Zinsen erst später senken wird. Swap-Händler rechnen damit, dass die Fed bis zum Jahresende höchstens zwei Zinssenkungen vornehmen wird – die geringste Anzahl an erwarteten Zinssenkungen seit November 2023. Höhere Zinsen sind für das zinslose Gold in der Regel negativ.

Gold: Goldpreis fällt vor dem Fed-Zinsentscheid - Hawkisher Powell?
Goldpreis steigt drei Monate in Folge

Gold zwischen Geopolitik und Geldpolitik

Trotz der Verschiebung des Zeitplans für die Zinssenkungen der Fed ist das Edelmetall in diesem Jahr aufgrund der robusten Nachfrage auf den asiatischen Märkten – insbesondere in China – und der zunehmenden geopolitischen Spannungen von der Ukraine bis zum Nahen Osten um mehr als 12 % gestiegen. Wie der World Gold Council am Dienstag mitteilte, verzeichnete die Goldnachfrage der Zentralbanken im ersten Quartal den stärksten Start in ein Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.

Der Goldpreis wurde zeitweise durch einen schwächeren US-Dollar gestützt, der am Montag nachgab, nachdem der Yen aufgrund von Spekulationen über eine Intervention der japanischen Regierung zur Stützung der japanischen Währung zum ersten Mal seit 2022 stark gestiegen war. Jede weitere Maßnahme könnte den Dollar belasten und Gold für Anleger attraktiver machen, da das Edelmetall vorwiegend in Dollar gehandelt wird. Allerdings halten sich die US-Renditen am Anleihemarkt weiterhin auf hohem Niveau. Dies könnte den Goldpreis doch noch belasten, nachdem das Kriegsrisiko im Nahen Osten etwas nachgelassen hat.

Der Spot-Goldpreis fiel um 9:30 Uhr deutscher Zeit um 0,7 % auf 2.316,80 USD je Unze. Der Bloomberg Dollar Spot Index stieg um 0,3 %, nachdem er am Montag um 0,4 % gefallen war. Silber, Palladium und Platin gaben ebenfalls alle nach.

FMW/Bloomberg



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4 Kommentare

  1. Von 2000, bei etwa 5% Kapitalmarktzinsen, stieg der Goldpreis bis 2019, bei dann etwa 2,14% Zinsen, um etwa 400%.
    Um dann von 2019 bei 2,14%, bis 2024 bei etwa 3,5% Zinsen, um über 100 % zu steigen.
    Und wenn nun die Zinsen fallen, dann fällt der Goldpreis?
    Er wird sehr wahrscheinlich fallen.
    Aber wegen der Zinsen?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Solte der GP infolge der Erwartung eines hawkishen Fed-Entscheids tatsächlich noch mal auf etwa EURO 300 absinken, spätestens dann werde ich all meine Ersparnisse zusammenkratzen und mir damit endlich auch ein paar Unzen zulegen um im Anschluss daran von einem rasant ansteigenden GP richtig saftig profitieren zu können. Wäre ein Träumchen, aber träumen ist ja schließlich (noch) erlaubt.

  3. Wer um Himmels Willen ist dieser Hawk (!?), der sich offenbar erdreistet mal so ganz nebenbei und offenbar mit voller Absicht mit seinen Entscheidungen den Goldpreis zu drücken – oder sollte man vielleicht nicht besser sagen „zu manipulieren“?

  4. Naja, der Goldpreis ist heute nach der Sitzung um etwa 1,5% gestiegen, und der DAX ist heute 1,2% gefallen.
    Das ist natürlich nur eine Momentaufnahme und sagt gar nichts.
    In Japan kann man aber jetzt gut beobachten, wie der Goldpreis den Währungsverfall ausgleicht und in den letzten 12 Monaten schon gegenüber dem Yen um über 30% gestiegen ist.
    Ebenso in allen anderen Ländern der Welt, wo die Währungen in die Knie gehen.
    Mal sehen wann der Euro an der Reihe ist.

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