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16 Jahre stabiles Rentenniveau Rentenpaket: Wählerkauf? Junge zahlen Zeche für „stabile Renten“

Das Rentenpaket II ist beschlossen. Bis 2040 soll die Rentenzahlung bei 48 % stabil bleiben. Die Zeche zahlen die heutigen Arbeitnehmer!

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Foto: GaiaLove-Freepik.com

Die Einigung beim Rentenpaket II ist da! Vorweg: Wussten Sie eigentlich, dass Sie als Rentner ihre Rente versteuern müssen? Aber gut, es gibt ja die Mindestrente, und die Bundesregierung sorgt regelmäßig für ein „stabiles Rentenniveau“, dann wird ja doch noch alles gut? Darf man von einer Art von „Wählerkauf“ sprechen, wenn man die heutige Entscheidung näher betrachtet? Immer weniger Menschen arbeiten, aber immer mehr Menschen beziehen gleichzeitig Rente. Von daher ist es in sich schlüssig, dass die Politik der wachsenden Wählergruppe etwas Gutes tut, während die schrumpfende Wählergruppe die Zeche zahlen muss.

Rentenpaket II – 48 % Rentenniveau stabil bis 2040

Aber kommen wir zur Sache. Die Bundesregierung hat es heute offiziell verkündet: Das von der Koalition beschlossene Rentenpaket II ist beschlossen, womit das Rentenniveau von 48 % des Durchschnittslohns bis zum Jahr 2040 stabil gehalten wird! Bei immer weniger Einzahlern und immer mehr Rentnern müsste das Niveau eigentlich stetig weiter sinken. Aber die Politik hat sich entschieden, die Rente stabil zu halten. Das ist natürlich gut für Millionen von Rentnern. Gerade für Rentner mit geringen Rentenzahlungen ist es wichtig, dass das Rentenniveau nicht noch weiter sinkt!

Ohne diese gesetzliche Maßnahme würde das Rentenniveau in den Jahren nach 2025 von der Lohnentwicklung abgekoppelt und langfristig auf unter 45 Prozent sinken, so die heutige Aussage der Bundesregierung. Durch die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent fällt demnach eine Rente im Jahr 2040 von beispielsweise 1.500 Euro um nahezu 100 Euro pro Monat höher aus. Das sind gut 6 Prozent mehr. Für alle Rentnerinnen und Rentner bedeute  dies laut offizieller Aussage, dass die Renten grundsätzlich so stark erhöht werden, wie es die Lohnentwicklung vorgibt. Dabei würden Änderungen bei den Sozialabgaben der Rentnerinnen und Rentner sowie der Beschäftigten berücksichtigt.

FMW: Es ist auch immer die Frage, wie das alles bezahlt werden soll. Denn Fakten sind nun mal Fakten. Immer weniger Einzahler sollen dieses auf lange Zeit stabil zu haltende Rentenniveau bezahlen. Und im jetzt vereinbarten Rentenpaket II ist zu entnehmen, wer die Zeche zahlen soll: Erstens die Beitragszahler, die monatlich in die Rentenkasse einzahlen, und zweitens alle Steuerzahler – denn schon jetzt fließen Jahr für Jahr gigantische Bundeszuschüsse an die Rentenversicherung, ohne die die Rente schon seit Jahren zahlungsunfähig wäre.

Beitragszahler müssen ab 2028 deutlich mehr zahlen

„Der Rentenbeitrag bleibt bis 2027 stabil bei 18,6 Prozent. Ab 2028 ist vor allem aufgrund der demografischen Entwicklung von einem Anstieg auf 22,3 Prozent bis zum Jahr 2035 auszugehen, der dank des Generationenkapitals dann bis 2045 stabil bleibt“, so schreibt es aktuell das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in seiner offiziellen Mitteilung zum vereinbarten Rentenpaket II. Von dem erwarteten Beitragssatzanstieg entfällt demnach langfristig ein Beitragssatzpunkt auf die Maßnahmen des Rentenpakets II.

Die jährlichen Bundeszuschüsse für die Rentenversicherung – in 2022 waren es 109 Milliarden Euro – werden wohl immer weiter ansteigen müssen, womit es zukünftigen Bundesregierungen auch immer schwerer fallen dürfte, bei Rekordsteuereinnahmen an Steuersenkungen zu denken. Die offizielle Mitteilung des Bundesministeriums drückt den zukünftigen Beitrag des Bundeszuschusses zur Rente richtig schön verklausuliert aus. Zitat: „Der Anteil der Bundesmittel an der gesetzlichen Rente gemessen an der Wirtschaftsleistung ist seit vielen Jahren stabil bei rund drei Prozent des BIP (seit 2009). Das wird auch in Zukunft mit der Haltelinie beim Sicherungsniveau so bleiben, da die Renten sich nicht erhöhen, wenn die Löhne der Beschäftigten nicht steigen.“

„Aktienrente“

Mit Darlehen aus dem Bundeshaushalt und der Übertragung von Eigenmitteln vom Bund soll ein Kapitalstock aufgebaut werden, dessen Erträge zukünftig zur Stabilisierung der Beiträge in der gesetzlichen Rentenversicherung verwendet werden sollen. Nur die Erträge aus der Kapitalanlage nach Abzug der Zinsen auf die gewährten Darlehen – und nicht die Substanz des Kapitalstocks – sollen laut Rentenpaket II als Finanzierungsbeitrag für die Rentenversicherung verwendet werden. Ab dem Jahr 2036 sind Ausschüttungen in Höhe von durchschnittlich 10 Milliarden Euro jährlich an die gesetzliche Rentenversicherung zur Stabilisierung der Rentenversicherungsbeiträge vorgesehen. Der Mega-Wurf ist das nicht mal ansatzweise, und ein auf Kredit durchgeführter Vermögensaufbau am Kapitalmarkt – das klingt eher wie eine wacklige Nummer. Man wollte offenbar vermeiden, dass die Gelder von Beitragszahlern für die „Aktienrente“ genutzt werden.

ifo-Institut mit scharfer Kritik

Das ifo-Institut meldet sich aktuell mit scharfer Kritik am Rentenpaket II. Hier die Aussagen: Das von der Bundesregierung beschlossene Rentenpaket hat der ifo-Forscher Niklas Potrafke kritisiert. „Das Einfrieren des Rentenniveaus auf 48 Prozent und das Aussetzen des Nachhaltigkeitsfaktors gehen an den Realitäten in Deutschland völlig vorbei. Der demographische Wandel erfordert eine andere Rentenpolitik. Mit dem Nachhaltigkeitsfaktor wurde vor 20 Jahren behutsam begonnen, die demographische Entwicklung im Rentensystem zu berücksichtigen. In Deutschland müssen sich immer wenige Junge um immer mehr Alte kümmern. Wenn sich die Bevölkerungsstruktur so entwickelt, müssen die Renten deutlich langsamer steigen“, sagte Potrafke am Mittwoch in München.

Dringend notwendig sei vielmehr eine Anpassung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung. Wenn die Bevölkerung älter werde, müsse auch der Renteneintritt später erfolgen. Gesellschaft und Politik verdrängten diese Tatsachen seit Jahren. Darüber hinaus schade das Rentenpaket den öffentlichen Investitionen. Es werde zusätzliche Steuerzuschüsse für die Rentenkassen erfordern. Dieses Geld werde dann für Investitionen in Straßen, Bildung und Landesverteidigung fehlen. „Der Beschluss zum Rentenpaket zeigt, wie sehr die Politik konsumtive gegenüber investiven Ausgaben vorzieht. Jegliche Debatte um die Schuldenbremse wäre überflüssig, wenn die Regierung nicht eine derart fatale Rentenpolitik betreiben würde“, fügte Potrafke hinzu.

Maschinenbau sieht das Rentenpaket II negativ

Anlässlich des Beschlusses der Bundesregierung zum Rentenpaket II meldet sich der Verband der deutschen Maschinenbauer (VDMA) aktuell wie folgt zu Wort: „Im Streit um den Haushalt scheint es weiterhin keine Bewegung zu gegeben. Trotzdem einigt sich die Bundesregierung auf eine Rentenreform, die künftige Generationen erheblich belasten wird. Das ist nicht nachvollziehbar. Wir können nicht über eine Wirtschaftswende diskutieren, während gleichzeitig Beitragserhöhungen beschlossen werden. Das passt nicht zusammen. Die Lösung ist nicht, dass diejenigen, die einzahlen, noch mehr leisten. Die Lösung ist, dass es mehr Beitragszahler gibt, auch um den Fachkräftemangel zu lindern. Mehr Arbeitsanreize, Fachkräfteeinwanderung, flächendeckende Kinderbetreuung und die Abschaffung der Rente mit 63 sind hier Stellschrauben.“

Kommentar

FMW: Die Jungen zahlen deutlich mehr, für eine Stabilisierung der Rente bei den „Alten“. Ich freue mich einerseits wirklich, dass die Alten nicht noch weniger Rente erhalten! Zugleich ist es ein Desaster für die aktuellen und zukünftigen Arbeitnehmer, die ab 2028 deutlich höhere Rentenbeiträge zahlen werden. Die allermeisten Menschen werden diese heutige Meldung wohl schnell wieder vergessen, aber im Jahr 2028, wenn ihre Netto-Gehaltszahlung auf einmal abrutscht, und man auf dem Gehaltszettel den Sprung in der Rentenbeitragszahlung sieht – dann erst wird es richtig weh tun! Mit noch mal deutlich höheren Abgaben wird Arbeiten in Deutschland noch weniger attraktiv, noch weniger Netto vom Brutto! Damit wird auch der Standort Deutschland für ausländische Fachkräfte noch unattraktiver. Warum nach Deutschland gehen, wo immer mehr vom Lohn für Abgaben drauf geht? Der große Wurf ist das Rentenpaket II nicht. Wieder einmal wird eine neue Wunde (Rentenniveau stabil halten) nur mit einem neuen Pflaster abgedeckt, das Problem aber wird nicht behoben. Eine große Rentenreform, wo man vom Topf-System (Einzahlen und gleich wieder Entnehmen) umstellt zu einem wirklichen Ansparen fürs Alter, die ist auch trotz dem Mini-Ansatz zur Aktienrente nicht in Sicht.

Auch die grundsätzliche Idee, dass auch Selbständige und Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen sollen, wäre nur eine kurzfristige Notlösung. Langfristig würde man die Lage damit noch schlimmer machen – denn wo diese Berufsgruppen jetzt zunächst mehr frische Beiträge in die Rentenkasse spülen würden, wären diese Beitragszahler später ja auch Rentenempfänger. Die späteren Verpflichtungen der Rentenkasse würden durch die Aufnahme von Beamten und Selbständigen nur noch wachsen, die Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben würden langfristig nur noch größer werden.



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22 Kommentare

  1. Die eigentliche Lösung wäre später in Rente gehen zu können. Wie auch immer, die Haltbarkeit dieses Gesetzes hängt davon ab welche Partei in der nächsten Regierung sein wird. Wenn es die SPD ist, wird das so bleiben oder noch besser für die Rentner werden, werden es die Grünen sein, wird sich das ändern, wenn auch wohl nicht viel, denn auch für die Union sind Rentner wichtige Wähler.

  2. Moin, moin,

    stimmt, wie so oft in der Politik, das ist „Wählerkauf“. Wenn man bedenkt, dass die Rentner immer mehr werden, so sind sie eine große Wählergruppe. Aber die Ampel „produziert“ auch neue eigene Wähler durch die Verteilung der BRD-Staatsbürgerschaft. Das gilt aber auch für bspw. den „Bürokratieabbau“. Wer will die Bürokratie abbauen? Niemand. Es wird nur davon geredet, aber auch der Oberamtsrat hat eine Stimme.

    Im Ergebnis kann man m.E. sagen, dass dieses Kaufen von Wähler(-gruppen) und die Lobbyarbeit in der etablierten BRD im Endeffekt ins die Pleite für müssen oder wesentlich dazu beitragen. Aber welcher Politiker denkt über 4 Jahre hinaus? Keiner. Hauptsache jetzt mit Hilfe von Steuergeldern gewählt und nach mir die Sintflut.

    1. Ein kluger Mann hat einmal gesagt:“Ein Staatsmann denkt bis zur nächsten Generation, ein Politiker bis zur nächsten Wahl“.

  3. Das Ergebnis ist absehbar. Seit 1970. Die Belastung für die Einzahler steigt, die Auskömmlichkeit der Renten sinkt. Da die zweite Guppe die größere Wählerbasis bietet, wird die Last zur ersten Gruppe verschoben. Aber in beiden Gruppen werden immer mehr Menschen nicht mehr klarkommen und auch die, die noch leben könnten, werden keinen Spaß daran haben.

    Rentenpaket III ist in Arbeit und geht in die gleiche Richtung. Während Rentenpaket II den Offenbarungszeitpunkt vermutlich etwas nach hinten schiebt, sieht das Paket III aber so aus, als ob es die Entwicklung beschleunigen könnte, in dem es eine Gruppe mobiler Leistungsträger angreift.

    Was nötig gewesen wäre: der langfristige Aufbau eines Kapitalstocks (Aktien) und die Ermöglichung individueller Kapitalbildung durch viel höhere Freibeträge.
    Aber nun sind 54 Jahre verstrichen. Der Staat hat nichts getan, und nur die wenigstens Bürger haben sich ernsthaft gekümmert.

    Was uns bevorsteht ist „Terra Incognita“. Jede Menge Menschen, die leben wollen und keine sichere und mehrheitsfähige Lösung in Sicht, nur Fantasy.

    1. „Was nötig gewesen wäre: der langfristige Aufbau eines Kapitalstocks (Aktien)“

      Das funktioniert aber nur wenn:

      – Hauptsächlich in ausländische Aktien investiert wird, wo die Demographie besser ist
      – Uns das Ausland später brav die Rente finanziert ohne übermäßige Inflation

      Ich würde eine umlagebasierte Rente stark bevorzugen. Und dabei möglichst die Geburtenrate noch etwas mehr ansteigen lassen, auf 1,7 bis 1,8 Kinder pro Frau und vor allem Produktivitätssteigerung (d.h. Bildung, Bildung, Bildung und Infrastruktur).

  4. US Ökonomen bezeichnen die Sozialsysteme wie z.B. die Rente als Ponzi-Schemata, als Betrug der sozialistisch gefärbte sogenannten Sozialpolitiker. Die ist leicht einzusehen – das eingezahlt Geld vor 40 Jahren mit dem Erwerb von irgendwelchen Punkten hat heute einen Wertverlust von ca 90%. Eine Semmel (Brötchen) kostete 1985 ca 10-15 Pfennige, heute um 60-70 Cent, entspricht 130 Pfennige. Die laufende Geldentwertung dient den Politikern, um das Trugbild des Ausbaus des Sozialstaates vorzugaukeln.Wer über die Jahre die Zwangsabgaben zusammen mit dem Arbeitgeberanteil spart und anlegt, kann sich mit der Zunahme der Vermögenspreise und der Zinsen (Mieterträge, Aktien, Anleihen) unabhängig vom Betrug der Politik machen.

    1. Warum soll die Umlage ein Ponzi-Schema sein? Das ist völliger Blödsinn.

      1. Hallo Markus, ein Ponzi- Schema oder Schneeballsystem, kann nur bestehen, wenn immer mehr Menschen in das System immer mehr einzahlen, damit das System noch funktionieren kann.
        Und typisch für beide System ist: Sobald es keine Einzahler mehr gibt, bricht das System sofort zusammen.
        Aber, auch das System hat Vorteile.
        Nur die Leistung muss immer weiter nach unten geschraubt werden, und gleichzeitig müssen die Beiträge steigen. Oder eben Steuerzuschuss.
        Ich erhalte zwar für die 22 Beitragsjahre nur etwa 500 Euro Rente von der DRV. Das ist auch richtig so.
        Nur ich bin über die KVdR in Deutschland als Rentner zwangsversichert in der Krankenkasse und muss auch Zwangsbeiträge in die Pflegekasse zahlen.
        Aber in die KK nur etwa 8% von der Rente, und 3,4 % in die Pflegekasse.
        Somit bin ich kostenlos auch in der spanischen KK versichert.
        Und die deutsche Pflegeversicherung zahlt seit 2018 Pflegegeld dafür, dass meine Ehefrau mich versorgt.
        Rollator usw. zahlt die spanische Krankenkasse.
        Also grundsätzlich für die Grundversorgung wirklich gut.
        Aber um finanziell im Alter gut abgesichert sein, reicht das bei Weitem nicht aus.
        Ich erzähle seit etwa 40 Jahren das es so kommen wird.
        Aber die Werbung für die Altersvorsorge, wofür im Alter noch Steuern und Sozialbeiträge bezahlt werden müssen, wa4r erfolgreicher.

        Viele Grüße aus Andalusien
        Helmut

  5. Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: 3% Zuschuss für die Rente, „mit Not“ 2% für die Verteidigung. Wenn die Verteidigungsfähigkeit angesichts des Agressors im Osten nicht gegeben ist, brauchen wir uns um Renten keine Gedanken mehr zu machen.
    Bert Rürup hat letztes Jahr auf einem Vortrag vorgerechnet, dass die Aktienrente die Rentenzahlung in 10 Jahren für ca. 7 Tage sicherstellen wird. Das ist doch mal ein großer Wurf!

    1. Wenn Deutschland nicht über 1 Billionen in den Taget 2 Salden hätte auflaufen lassen, die kein Fälligkeitsdatum haben und zinslos mit der Inflation dahinschmelzen, sondern in Gold als Generationenvermögen angelegt wären, dann wären es heute mehrere Billionen und davon könnte vieles finanziert werden. Auch ein dicker Zuschuss zur Altersrente.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  6. Felix, ich war ein bisschen langsamer und hatte erst 1986 mal nachgerechnet wo die Rente hingeht.
    Damals lebten schon alle Menschen, die etwa 2040/45 in Rente gehen.
    Es ist ein Schneeballsystem, aus dem ich dann ausgetreten bin, und habe dann privat vorgesorgt fürs Alter.
    Andere haben dann in Direktversicherungen, Allianz, Riester und Co. und Betriebsrenten fürs Alter investiert. Und wundern sich heute, dass sie für ihre Renten auch noch Steuern und Krankenkassenbeiträge zahlen müssen. Manche sogar doppelte Krankenkassenbeiträge.
    Dann kam die Wiedervereinigung, und die Rentenkasse mussten auch den Menschen eine Rente zahlen, die nie eingezahlt hatten, oder denen die Jahre fehlten.
    Natürlich mussten die Menschen aus der DDR eine Rente haben. Aber so mussten dass nur die Menschen im Westen bezahlen, die der gesetzlichen Rentenversicherung angehörten.
    Wenn es gerecht verteilt worden wäre, dann hätte das aus Steuermitteln finanziert werden müssen.
    Aber das hätte dann ja eine Steuererhöhungen geben können.
    Damals gab es noch nicht das Wort Verschwörungstheoretiker wenn ich über den Daumen gewarnt habe, dass es sehr mager mit der Rente aussehen wird so um 2017, wenn ich auch in Rente gehe. Die Narren haben wie immer gelacht, und die anderen abgewinkt, mit den üblichen Bemerkungen wie Schwarzseher, Angstmacher, usw.
    Durch die Wiedervereinigung kam dann die Rentenlücke noch eher.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

  7. @Claudio Kummerfeld: „Eine große Rentenreform, wo man vom Topf-System (Einzahlen und gleich wieder Entnehmen) umstellt zu einem wirklichen Ansparen fürs Alter, die ist auch trotz dem Mini-Ansatz zur Aktienrente nicht in Sicht“

    Dieser Schritt würde es erfordern, die zukünftigen Leistungen für die jetzigen Rentner (und teilweise für die Arbeitnehmer kurz davor) sofort in einen Topf einzuzahlen, das diese ihre Renten nicht mehr ansparen können. Dann würde die Verschuldung der Bundesrepublik Deutschland über Nacht von 70% auf 200% ansteigen.

  8. wenn die rente noch weiter gesenkt wird landen eine ganze Menge noch Rentner in der Sozialhilfe,dann müssen Steuern erhöht werden,ich Plädiere für eine Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer,auch um den extrem wichtigen Verteidigungshaushalt auf über 2% zu erhöhen,dazu eine Übergewinnsteuer für die Nutzniesser,wie Rheinmetall Hensoldt Diehl usw.alle zahlen in die Degressive Rente,Trader usw.jetzt höre ich den Aufschrei,nicht mit uns,an unseren Privilegien wird nicht gerüttelt.
    Wenn ich das lese,dann weis ich warum viele nur noch den Mindesteinsatz bringen,die Alten haben Einsatz gebracht das Land aufgebaut,jetzt reichen Almosen,einfach widerlich dieses Geschreibsel von Foristen,Sagts bitte euren Eltern,Harz4 ist genug für euch und jetzt Klappe halten.

  9. Das ist eine geniale Idee: Bundesregierung will Schulden aufnehmen, um Aktien zu kaufen.
    Vielleicht kommt bald ein besserer Vorschlag, in den Kryptowährungen zu „investieren“.

    Gute Nacht!

  10. Walter Brodowsky

    Hallo Herr Kummerfeld,
    Ich glaube, hinsichtlich der hypothetischen Renteneinzahlungen von Beamten ist Ihnen unabsichtlich ein Denkfehler unterlaufen. Aktuell haben wir in Deutschland die Situation, dass Millionen Beamte überhaupt nichts für ihre Altersvorsorge in einen Topf einzahlen und der Staat wegen der gesetzlich geregelten Fürsorgepflicht mit jährlich steigenden Pensionszahlungen für Beamte zu kämpfen hat, denn auch hier werden Baby Boomer in den kommenden Jahren immer häufiger pensioniert. Der Staat zahlt also einen Betrag aus dem laufenden Haushalt für pensionierte Beamte, wofür er vorher keinerlei Einnahmen von den selben Beamten generiert hat. Es ist richtig, dass bereits jetzt ein Bundeszuschuss > 100 Mrd. € p.a. in die Rentenkasse fließt. Dies geschieht aber zusätzlich, zu den aktuell vom Bund und von den Ländern zu zahlenden Beamtenpensionen. Wenn nun Beamte ebenfalls in die Rentenkasse einzahlen würden, dann gäbe es zwar zu einem späteren Zeitpunkt mehr Rentenempfänger. Der Bundeszuschuss würde vermutlich um den Betrag für die dann zusätzlichen Rentenempfänger noch ansteigen. Zur gleichen Zeit würden sich aber auch die Pensionszahlungen des Staates mit jedem Beamten verringern, der vorher in die Rentenkasse eingezahlt hat. Am Ende des Tages könnte dieses Verfahren für die Haushalte sogar entlastend wirken, weil, wie gesagt, derzeit zahlen Beamte nichts für ihre Altersvorsorge und nach meinem Kenntnisstand (ich will hier keine Neiddiskussion lostreten, aber es ist ein Fakt): Aktuell sind Pensionszahlungen an Ruhestandbeamte immer noch höher als die 48%, die das aktuelle Rentenniveau für die Rentner beträgt.

  11. Ich kann die Kommentare zur Rente nicht mehr hören. Sie werden immer in ein falsches Licht gerückt. Die Leute haben eingezahlt, um die Rente zu bekommen, die ihnen versprochen wurde. Warum fangen wir nicht bei den Pensionen an?
    -Ich schätze die Pensionen auf über 100 Milliarden.
    -Die Zahlungen für externe Leistungen, die aus der Rentenkasse bezahlt werden müssten, sind gesondert auszuweisen.
    -Das bereits aus der Rentenkasse entnommene Geld von ca. 1 Billion sollte wieder zurückgeführt werden.
    -Die Steuereinnahmen sprudeln, es werden jedes Jahr mehr, jetzt bei ca. 930 Milliarden und es reicht immer noch nicht.
    -Das Geld wird ins Ausland verschenkt, derzeit über 60 Milliarden.
    -Die Zuwanderung mit ca. 40 Milliarden (nicht alles eingerechnet).
    -Usw.
    Die Politik kann es nicht oder wie ich glaube, sie machen es bewusst und das Volk kapiert es nicht.

    Mit herzlichen Grüßen
    Tom H.

  12. Vernetztes Denken

    Ja, aber sehr komische Sichtweise, wenn Beamte und Selbständige auch einzahlen würden, die Lücke später noch grösser würde ?Vor allem bei Beamten ist es doch so, dass sie die Rente auch ohne Einzahlung bekommen, also unter dem Strich muss die Gesamtlücke des Staates kleiner werden.Die Selbständigen werden sich wohl über private Versicherungen absichern.

  13. Mein Standpunkt ist die Realität. Es kann doch nicht sein, dass keine Berufsgruppe (Architekten, Beamte, Ärzte, Rechtsanwälte usw.) in die Rentenkasse einzahlen muss, aber die Arbeitnehmer (der kleine Mann). Ich bin auch selbständig und zahle aus Solidarität in die Rentenkasse ein. Das ist nur fair und gerecht gegenüber der Gesellschaft, die wir gemeinsam auf den besten und gerechtesten Weg bringen müssen. Ich nehme an, Sie sind Beamter und wollen nicht auf Ihre Vorteile verzichten. Das ist menschlich verständlich, aber nicht gerecht.

    1. @Tom
      Es gibt Menschen, die beherrschen einigermaßen die 4 Grundrechnungsarten, wonach der Wert der Einzahlungen nicht mit dem Wert der Auszahlung übereinstimmt. Sie sehen, wie alle Politiker mit den Steuergeldern um sich schmeißen und wie die EZB und Regierungen fröhlich die laufende Geldentwertung in Kauf nehmen. Damit wird der Wert der Arbeit entwertet. Von über 100 Milliarden pro Jahr, die aus der Rentenkasse versicherungsfremd entnommen werden, nicht zu reden. Sozial in Deutschland heißt immer, wer hat, dem wird genommen. Wer nur spazieren geht oder 1 h pro Woche „arbeitet“, der muß mit Frau und Kind versorgt werden, damit die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben gesichert ist. Das alles nenne ich ein korruptes und asoziales Konzept. Wer freiwillig in die Rentenkasse einzahlt, der muss ein Politiker sein.

  14. Hallo Tom, jeder von uns kann sicherlich Vor- und Nachteile im jetzigen System finden.
    Das Umlagesystem hat zumindest bisher den Vorteil, dass dann im Alter nur etwa 8% von der Rente für die Krankenkasse bezahlt werden muss.
    Bei dann privat versicherten kann dann der Beitrag für die Krankenkasse im Alter leicht auf 5 bis 600 Euro klettern.
    Bei einem Ehepaar das Doppelte.
    Die Frage wäre auch: Wenn dann alle in die gesetzliche Rente einzahlen müssen, bekommen dann Beamte usw. auch nur die normale Rente?
    Und ab wann?
    Werden dann laufende Beamtenpensionen gekürzt?
    Oder werden dann aus Steuermitteln die Beamtenpensionen „aufgehübscht“?
    Natürlich habe ich auch keine Lösung.
    Kann aber bisher ganz gut damit leben.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  15. Die Lösung ist einfach. Wahlsystem verändern, damit die Politik sich auf die arbeitende Bevölkerung konzentriert. Das kann man z.B. so machen: Jeder der arbeitet bekommt 3 Stimmen, alle die nicht arbeiten nur 1 Stimme.

    Mit einem Schlag sind die Rentner deutlich weniger interessant für den eigenen Wahlerfolg.
    Die Zahlen sind eindeutig. Das deutsche Rentensystem ist seit 1957 ein Umverteilungssystem und durch die geringen Geburten seit ca. 1970 absehbar, dass das auf Dauer nicht funktioniert.

    Ein andere Vorschlag wäre, radikal und natürlich ethisch zu überdenken, dass man ein definiertes Maximalalter in Deutschland schafft. Sie und ich, müssen z.B. spätestens mit 75 oder 80 in die Klinik und dort irgendeine Pille schlucken und dann friedlich einschlafen.
    Wollen Sie länger leben? Dann müssen Sie zahlen. Das kann man mit 2k pro Jahr anfangen und dann jedes Jahr verdoppelt. Damit schöpft man Geld ab und nur die überleben, die auch zahlen können.
    In jedem Fall bringt man damit das Rentensystem in relativ kurzer Zeit wieder auf Kurs.

    Was die vorwiegend alte Bevölkerung nicht verstehen will, was ich nachvollziehen kann, ist der Fakt, dass die Rente ja nur erwirtschaftet werden kann, wenn die jungen Generationen sich weiter verarschen lassen. Was die aber bereits heute nicht mehr tun und in wenigen Jahren wir die Produktivität noch deutlich weniger werden.

    Die jungen Generationen sind ja nicht blöde. Die verstehen sehr gut, dass man sie dazu bringen will, irre viel in den Topf einzuzahlen, aber dann selbst irgendwann mal nichts oder nicht viel rauszubekommen.
    Es gibt keine Perspektive oder wie soll eine junge Familie sich ein Haus für 1 Mio leisten? Rücklagen bilden?
    Vorsorgen?

    Die Steuern kennen nur eine Richtung. Kein Wunder, dass die jungen Leute nur noch 25-30 Stunden pro Woche arbeiten wollen. Viele suchen sich andere Länder und in absehbarer Zeit wird man die Rentenbeiträge deutlich anheben müssen, weil einfach kaum noch Leute da sein werden, um den Rentnern ihren Lebensabend zu versüßen.

    Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Renten auf das Niveau von Italien oder Spanien zu bringen.
    Nur fragen wir doch mal die Rentner was die davon halten. Nichts! Die wollen ihre letzten 10-20 Jahre gut leben und scheißen auf die jungen Generationen.

    1. Immobilienfisch, Sie schauen zuviel Tagesschau.
      Wer in Spanien 15 Jahre (egal wie hoch der Betrag ist) in Spanien in die Rentenkasse eingezahlt hat, bekommt in Spanien eine Rente, wofür in Deutschland etwa 40 Jahre der etwa 30 fache Betrag eingezahlt werden muss.
      Und die Rennte ist Netto, denn Rentner zahlen in Spanien keine Krankenkassenbeiträge.
      Meine Ehefrau erhält diese Rente für 11,5 Jahre Beiträge, weil Rentenjahre übertragen werden konnten.
      Gerne rechne ich das hier detaillierter vor.

      Viele Grüße aus Andalusien
      Helmut

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