Devisen

„Wir haben ein großes Währungsproblem“ „Schockwellen“ nach Trump-Kommentaren: Dollar fällt, Yen-Rally

Wie Kommentare von Trump die Märkte verunsichern

Dollar Yen Trump
Foto Bloomberg

Der Dollar fällt auf den tiefsten Stand seit fast zwei Monaten nach Kommentaren von Donald Trump – verstärkt wurde diese Entwicklung durch einen starken Anstieg des japanischen Yen, der an den weltweiten Devisenmärkten für Verunsicherung sorgt.  Darüber berichtet Bloomberg.

Dollar fällt, Yen steigt nach Trump-Kommentaren

Der Bloomberg Dollar Spot Index fiel am Mittwoch um bis zu -0,4% auf den niedrigsten Stand seit Ende Mai. Der japanische Yen stieg um fast 1,5%, nachdem Spekulationen über eine erneute Intervention der Behörden zur Stützung des Yen aufkamen und der ehemalige US-Präsident Donald Trump in einem Interview auf die Schwäche des Wechselkurses hinwies.

Die Entwicklung des Dollar-Yen scheint „Schockwellen“ über andere Währungen zu senden, sagte Valentin Marinov, Leiter der G-10 Devisenstrategie bei Credit Agricole.

Dollar fällt, Yen mit Rally Trump

Der Dollar-Index fällt auf den tiefsten Stand seit Ende Mai

Die japanischen Behörden stehen im Verdacht, in der vergangenen Woche 3,5 Billionen Yen (22 Milliarden Dollar) zur Stützung des Yen ausgegeben zu haben, nachdem sie bereits einige Monate zuvor Rekordsummen eingesetzt hatten. Die Währung hat in den letzten zwölf Monaten rund 11% an Wert verloren und ist damit so schwach wie seit den 1980er-Jahren nicht mehr.

Trump: Wir haben ein Währungsproblem

Trump sagte, die Stärke des Dollars habe die Wettbewerbsfähigkeit der US-Exporte beeinträchtigt, und verwies auf die Schwäche des Yen und des Yuan. Das löste Befürchtungen aus, dass Trump eines Wahlsiegs in diesem Jahr den Dollar schwächen könnte.

„Wir haben ein großes Währungsproblem“, sagte er in einem Bloomberg-Interview, das am Dienstag Abed US-Zeit veröffentlicht wurde. „Ich habe immer bemerkt, dass sie sehr hart darum kämpfen, ihre Währung niedrig zu halten.“

Andere verwiesen auf Gewinnmitnahmen im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidungen der Bank of Japan und der Federal Reserve im Laufe dieses Monats. Der Dollar hat fast 2% veroren, nachdem er Ende Juni ein Siebenmonatshoch erreicht hatte. Händler erwarten Zinssenkungen durch die Fed und wetten darauf, dass der jüngste Dollar-Anstieg übertrieben war.

„Einige Hot-Money-Ströme scheinen einige ihrer bevorzugten G-10-Wetten der letzten zwei Monate im Vorfeld der Zentralbanktreffen zu beenden“, sagte Roberto Cobo Garcia, Leiter der G-10-FX-Strategie bei der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA in Madrid.

Das Pfund Sterling stieg um 0,5% auf über $ 1,30 und erreichte damit den höchsten Stand seit einem Jahr – was durch heutige Daten aus UK gestützt wurde, die zeigten, dass die Inflation im Vereinigten Königreich weiterhin stabil bleibt. Der Euro kletterte auf 1,0945 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit März.

Auch die Aktienmärkte sind nach den Kommentaren von Trump unter Druck, besonders Chip-Aktien.

FMW/Bloomberg

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4 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    6000 Punkte sind trotzdem drin bis zum Jahresende ( S&P 500)…

    Das nach so einer Rallye auch mal Gewinne mitgenommen werden – ist sehr wahrscheinlich…

  2. Was mich hierbei wundert ist, daß der 45. US-Präsident Donald John Trump dem Export einen entsprechenden Stellenwert einräumt, hinsichtlich der Tatsache, daß ca. 70% der ökonomischen Wertschöpfung der Vereinigte Staaten-Volkswirtschaft vom Konsumenten/Verbraucher auf den Weg gebracht werden.

    1. @ Holger Voss

      Es geht nicht um den Export, es geht um die Produktion. Wohlstand geschieht durch Produktion. Der jetzige Konsum basiert allein auf dem Dollar. Verliert der Dollar seinen Status BEVOR die USA wieder eine deutlich größere eigene Produktion haben, kollabieren die USA.

      1. An FMW-Nutzer Felix: Bitte in meinem FMW-Feld beim Thema bleiben.

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