Absatzeinbruch? Alles nur Firmenstrategie? Umstellung auf neue Produkte + Abbau von Lagerbeständen, deswegen produziert man erstmal weniger neue Autos? Aber gut: Dass man erstmal viel zu hohe Lagerbestände abbauen muss, zeigt ja auch, dass man vorher viel mehr Autos produziert hatte, also eigentlich abgesetzt werden konnten! Bei Stellantis (Fiat, Opel, Peugeot, Citroen, Chrysler, Jeep), neben VW der große europäische Massenhersteller, sieht man laut heutiger Meldung global einen Absatzeinbruch von 20 % im dritten Quartal im Vergleich zum dritten Quartal 2023 (Lieferungen an Händler, Vertriebspartner oder direkt an an Einzelhandels- und Flottenkunden).
Der Gesamtabsatz sank im Jahresvergleich von 1,427 Millionen Autos im dritten Quartal 2023 auf 1,148 Millionen im dritten Quartal 2024. Dabei ist der Absturz je nach Region unterschiedlich groß. In Europa ist es ein Absatzeinbruch von 17 %, in Nordamerika ist es ein Rückgang um 36 %. In Asien verliert man 30 % (ein seiner kleiner Markt für Stellantis mit 14.000 Stück). Das sind dramatische Rückgänge. Aber wie gesagt, Stellantis bemüht sich in seiner aktuellen Meldung, gute Gründe zu präsentieren, dass alles halb so schlimm ist.
Der Rückgang der Auslieferungen war mit -20 % stärker als der zugrunde liegende Umsatzrückgang in diesem Zeitraum von etwa 15 %, was auf die vorübergehenden Auswirkungen von Veränderungen in unserem Produktportfolio und Initiativen zur Reduzierung der Händlerbestände zurückzuführen ist, so die aktuelle Aussage von Stellantis.
In Nordamerika gingen die Auslieferungen um etwa 170.000 Einheiten zurück, wovon mehr als 100.000 Einheiten auf angekündigte Produktionskürzungen zurückzuführen sind, die darauf abzielen, die Lagerbestände der Händler zu reduzieren und Lücken im Produktportfolio zu schließen, so die Erläuterung von Stellantis. Man stelle auf neue Multi-Energie-Angebote mit einer neuen Generation von Produkten um, die ab Ende 2024 mit dem Dodge Charger Daytona und dem Jeep Wagoneer S auf den Markt kommen . Die Verkäufe an Endkunden in den USA hätten immerhin den Anstieg des Marktanteils von Monat zu Monat im dritten Quartal gestützt von 7,2 % im Juli auf 7,9 % im August und 8,0 % im September, während der Lagerbestand im Vergleich zum Ende des Vorquartals um 50.000 Einheiten (-11,6 %) reduziert werden konnte.
In Europa lagen die Auslieferungen aus den Werken von Stellantis etwa 100.000 Einheiten unter dem Vorjahreswert, was hauptsächlich auf die verzögerte Markteinführung von Produkten auf Basis der Smart-Car-Plattform zurückzuführen sei, darunter der Citroën C3. Die Aussichten für die Markteinführung neuer Produkte in Europa seien gut, mit Bestellungen von 50.000 Einheiten für den brandneuen Citroën C3 und 80.000 Einheiten für den brandneuen Peugeot 3008, zum Beispiel.
Immerhin kann man positiv anmerken: Südamerika, auch ein großer Mengenmarkt für Stellantis, konnte einen Absatzanstieg um 14 % vorweisen. Abschließend kann man anmerken: Zwar liefert Stellantis plausible Gründe für den Absatzrückgang in Europa und Nordamerika. Aber dennoch ist die Dimension des Absatzrückgangs ein Zeichen der Schwäche der europäischen Autoindustrie! Vollständig schönreden kann man diese Zahlen nicht.
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Das wird nicht das einzige Gesetz sein, was in den Reißwolf gehört.
Aber die anderen Gesetze werden auch erst zerrissen, wenn den Bürgern das Wasser bis zum Hals steht.
Oder Unterkante Oberlippe.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut