Die Inflation in der Türkei ist den zweiten Monat in Folge leicht rückläufig. Sie bleibt aber weiterhin auf extrem hohem Niveau mit 20,30% im Dezember nach 21,62% im November (erste Grafik). Mit 25,24% hatte sie im Oktober ihren Höhepunkt erreiht. Lebensmittelpreise steigen mit 25,1% im Dezember stärker als der Durchschnitt. Der aktuell leichte Rückgang der Gesamt-Inflation in der Türkei ist durchaus nachvollziehbar, weil die Entwicklung der türkischen Lira mit mehreren Monaten Verzögerung auch auf die Endverbraucherpreise durchschlägt.
War die Lira im letzten Jahr bis August noch massiv abgewertet worden, so erholte sie sich seit September wieder. Verbraucher mussten also bis Herbst dank deutlich höherer Preise auf Importwaren (teurerer Dollar und Euro) höhere Preise zahlen, was sich jüngst dank Lira-Erholung ins Gegenteil verkehrt hat.
Neben den Verbraucherpreisen wurden heute von den türkischen Statistikern auch die Produzentenpreise für Dezember veröffentlicht. Sie sind dank der Importabhängigkeit der türkischen Wirtschaft ähnlich wie die Verbraucherpreise stark abhängig vom Lira-Kurs. Daher hat sich auch die Steigerungsrate bei den Produzentenpreisen entspannt – wenn man hier überhaupt von Entspannung sprechen kann bei +33,64% Steigerung im Jahresvergleich nach 38,5% und 45% in den beiden Vormonaten. 33,64% Steigerung in einem Jahr ist immer noch enorm viel, auch wenn die Steigerung rückläufig ist (dritter Chart).
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