Der Absatz der Volkswagen AG ist im Jahr 2022 zum dritten Mal in Folge zurückgegangen, nachdem Engpässe bei Halbleitern die Produktion erneut behindert und die Auslieferungen auf ein 11-Jahres-Tief gedrückt haben, so Bloomberg aktuell. Die Verkäufe des Konzerns fielen um 7 % auf 8,3 Millionen Fahrzeuge, nachdem Lieferengpässe die Fabriken zum Stillstand brachten, teilte Europas größter Automobilhersteller am Donnerstag mit. Während man bei Volkswagen davon ausgeht, dass sich die Engpässe in diesem Jahr auflösen werden, erklärte das Unternehmen, man verfüge über einen hohen Auftragsbestand von 1,8 Millionen Fahrzeugen allein in Westeuropa.
„Das gibt uns Zuversicht für das Jahr 2023, trotz schwächelnder Konjunktur und anhaltender Lieferengpässe“, sagte Volkswagen-Vertriebschefin Hildegard Wortmann in einer Erklärung. „Letztere werden sich im Laufe des Jahres voraussichtlich schrittweise verbessern.“
Nach langwierigen Engpässen bei Chips, Schiffen und Rohstoffen sehen sich die Autobauer nun mit schwächeren Aussichten konfrontiert, vor allem in Europa, wo hohe Energiepreise die Rekordinflation anheizen. Volle Auftragsbücher dürften die Gewinne bis weit in die Mitte des Jahres hinein stützen, während die Kunden nach der Aufhebung der meisten Covid-Beschränkungen in China wieder in die Ausstellungsräume zurückkehren dürften.
Im vierten Quartal führte der nachlassende Beschaffungsdruck zu einem Anstieg der Auslieferungen in Westeuropa um 28 %, während die Verkäufe in China um 9,4 % stiegen. Die Erholung in den letzten Monaten des vergangenen Jahres reichte jedoch nicht aus, um bei Volkswagen die Rückgänge in beiden Schlüsselregionen in der ersten Jahreshälfte auszugleichen. Die Verkäufe von Volkswagen in China, seinem größten Markt, gingen um 3,6 % zurück, da westliche Autohersteller gegenüber der lokalen Konkurrenz an Boden verlieren, insbesondere bei Elektrofahrzeugen.
Die Auslieferungen von Elektroautos stiegen bei Volkswagen um 26 % auf 572.100 Fahrzeuge und erreichten einen Anteil von 6,9 %, womit der Autobauer sein eigenes Ziel von 7 % bis 8 % knapp verfehlte. Zu den meistverkauften Modellen gehörten der VW ID.4 und der Audi e-tron.
FMW/Bloomberg
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