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Flaute bei E-Autos Volkswagen senkt Ausblick, Audi prüft Werksaufgabe

Volkswagen senkt seinen Ausblick und die Tochter Audi muss vermutlich ein Werk schließen wegen zu schwacher E-Auto-Nachfrage.

Volkswagen-Produktion
Volkswagen-Produktion. Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg

Die Schwierigkeiten für die deutschen Autohersteller zeigen sich immer deutlicher. Erst gestern sagte die Bank of America, dass die alternde Modellpalette bei Mercedes-Benz den Absatz bremsen wird. Gestern Abend dann schlechte Nachrichten aus Wolfsburg: Volkswagen hat seinen Margenausblick für das laufende Jahr gesenkt und dabei auf die Kosten der drohenden Schließung eines Audi-Werks in Belgien verwiesen. Belastend wirken auch weitere ungeplante Ausgaben im Konzern. Für den Konzern und den Bereich Pkw sei nun jeweils eine operative Umsatzrendite von 6,5% bis 7% zu erwarten, hieß es laut Bloomberg am Dienstagabend in einer Mitteilung aus Wolfsburg. Das bisherige Ziel lag bei 7% bis 7,5%. Der Ausblick in Bezug auf die übrigen Kennziffern bleibt unverändert.

Aufgrund schwacher Nachfrage nach der Modellfamilie Q8 e-tron “in bestimmten Märkten” erwägt Audi die Schließung des Standorts Brüssel. Ein Informations- und Konsultationsprozess mit den zuständigen Sozialpartnern wurde in Gang gesetzt. Druck auf die Ergebnisse resultiert auch aus Währungskursverlusten im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung der Volkswagen Bank Rus sowie aus Aufwendungen im Zusammenhang mit der geplanten Schließung des Gasturbinengeschäfts der MAN Energy Solutions.

Bereits im April hatte Volkswagen Rückstellungen in Höhe von 0,9 Milliarden Euro für Aufhebungsverträge im Rahmen der Personalkostensenkung im Verwaltungsbereich gebildet. “In Summe führen alle genannten Sachverhalte im Geschäftsjahr 2024 zu einer Gesamtbelastung des operativen Ergebnisses von bis zu 2,6 Milliarden Euro, wobei die im letzten Absatz genannten Sachverhalte bereits im zweiten Quartal aufwandswirksam wurden”, hieß es vom Unternehmen. Der Halbjahresbericht von Volkswagen wird am 1. August veröffentlicht.

Die Volkswagen-Aktie ist seit gestern Abend von 106,50 Euro auf heute früh 105,40 Euro gefallen laut Tradegate. Im Chart sehen wir die Entwicklung der letzten zwölf Monate: Die Volkswagen-Aktie fällt 26,99 %, der Dax steigt um 16,35 %.

Chart vergleicht die Entwicklung der Volkswagen-Aktie mit dem Dax

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Den Verkauf von Teilen von VW nach China konnte der Wirtschaftsminister noch verhindern.
    Den Niedergang, teilweise Stilllegung und Entlassungen wird er bei VW nicht verhindern können.
    Aber die Deindustrialisierung ist ja auch das Ziel der grünen Sekte.
    Endlich mal etwas was bei Habeck offensichtlich klappt.

    Nebenbei noch ein positiver Sonder-Effekt.
    Die Target2 Salden schmelzen dahin.
    Etwa 200 Milliarden an Gütern haben die EU- Länder in den letzten Monaten mehr nach Deutschland geliefert, als Deutschland in die EU- Länder.
    Also etwa 200 Milliarden, die in Deutschland als Güter verbraucht werden konnten, aber für die Deutschland keine Rohstoffe kaufen musste, keine Energie verbrauchen musste, und keine Löhne bezahlt werden mussten.
    Mal weiter so.
    Etwa 1.000 Milliarden gehen noch.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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