Aktien

Auch Jobgarantien könnten aufgehoben werden VW erwägt erstmals Werksschließungen in Deutschland

Große Zeitenwende in Wolfsburg!

VW Logo
VW Logo. Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg

VW erwägt beispiellose Einschnitte in Deutschland! Zu den möglichen Maßnahmen, die sowohl die wichtigste Pkw-Marke als auch andere Konzerngesellschaften betreffen, gehört neben erstmaligen Werkschließungen hierzulande auch der Versuch, den Pakt des Unternehmens mit den Gewerkschaften zur Sicherung von Arbeitsplätzen bis 2029 zu beenden, heißt es laut Bloomberg in einer aktuellen Erklärung. Jede Schließung wäre die erste in Deutschland in der 87-jährigen Geschichte des Unternehmens und würde VW in einen Konflikt mit den mächtigen Gewerkschaften stürzen. Die Volkswagen-Aktie reagiert aktuell positiv, die Vorzüge steigen in den letzten Minuten von 96,50 Euro auf 98,12 Euro.

„Das wirtschaftliche Umfeld ist noch härter geworden und neue Akteure drängen nach Europa“, sagte VW-Vorstandschef Oliver Blume in einer Erklärung. „Der Standort Deutschland fällt in der Wettbewerbsfähigkeit weiter zurück.“

Ein ausgewachsener Arbeitskonflikt wäre eine große Bewährungsprobe für den Vorstandsvorsitzenden, der auch die Sportwagenmarke Porsche leitet, nachdem eine Reihe seiner Vorgänger von Gewerkschaftskonflikten betroffen waren. VW hatte sich bemüht, die Kosten bei seiner gleichnamigen Automarke zu senken, wo die Gewinnmargen seit langem hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind, wobei die Bemühungen angesichts der stotternden Umstellung auf Elektroautos und der Verlangsamung der Verbraucherausgaben immer schwieriger werden.

Betriebsratschefin Daniela Cavallo sagte, das Management von VW habe versagt, nachdem in Gesprächen deutlich wurde, dass die Kernmarke des Unternehmens, die die Modelle Golf und Tiguan herstellt, in die Verlustzone zu geraten drohte, wie aus einer separaten Erklärung hervorgeht. Das Unternehmen plane die Schließung von mindestens einer größeren Autofabrik und einem Komponentenwerk in Deutschland sowie die Abschaffung von Tarifverträgen.

VW beschäftigt weltweit rund 650.000 Mitarbeiter, davon fast 300.000 in Deutschland. Die Hälfte der Sitze im Aufsichtsrat des Unternehmens wird von Arbeitnehmervertretern gehalten, und das Bundesland Niedersachsen, das einen Anteil von 20 % hält, stellt sich häufig auf die Seite der Gewerkschaften.

Frühere Auseinandersetzungen beendeten oder verkürzten die Amtszeiten von Spitzenmanagern, darunter der ehemalige Vorstandsvorsitzende Bernd Pischetsrieder, der ehemalige VW-Markenchef Wolfgang Bernhard und Herbert Diess, Blumes Vorgänger als Vorstandsvorsitzender. Alle drei versuchten, Effizienzsteigerungen vor allem im deutschen VW-Geschäft durchzusetzen.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

3 Kommentare

  1. Moin, moin,

    endlich, es wird Zeit, dass der Arbeitnehmer in diesem Land merkt woher der Wind weht. Es ist schon lustig, jetzt die Arbeitnehmer vor dem VW-Werk mit ihren IG-Metall Transparenten zu sehen. Wie hoch soll die nächste Lohnforderung sein, wenn das Werk nicht mehr vorhanden ist??? Vielleicht wenden sich die Mitarbeiter einmal an ihre Rot-Grünen „Kollegen“ im Aufsichtsrat und Vorstand. Tja, die Welt ist nicht Rot-Grün, die Quittung muss man dann auch ganz tapfer ertragen.

  2. bitte gehen sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen, dies ist keine deindustrialisierung

  3. Ja und was ist nun die Jobgarantie wert?

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage