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SAP-Quartalszahlen: Erwartungen gerade so erfüllt, Ausblick bestätigt

Die SAP-Quartalszahlen zeigen: Die Erwartungen wurden ziemlich genau erfüllt, der Ausblick für 2024 wird bestätigt.

SAP-Firmenschild
SAP-Firmenschild. Foto: Aparna Jayakumar/Bloomberg

SAP hat soeben seine Quartalszahlen veröffentlicht. Als Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung hat man großen Einfluss auf die Entwicklung im Dax. Also genau hingeschaut!

Der Umsatz liegt bei 8,04 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 7,44 / für heute erwartet 8,02).

Die Cloud-Umsätze liegen bei 3,93 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 3,18 / für heute erwartet 3,94).

Der Gewinn pro Aktie (Non IFRS) liegt bei 0,81 Euro (Vorjahresquartal 1,08 / für heute erwartet 0,89). Hier also eine kleine Enttäuschung im Vergleich zur Erwartung.

Es gibt zwar einen operativen Verlust (IFRS) von −0,8 Milliarden Euro im letzten Quartal aufgrund einer Restrukturierungsrückstellung von 2,2 Milliarden Euro, aber sowas wird in der Regel von den Anlegern als Sonderposten betrachtet, und quasi herausgerechnet bei der Betrachtung. Das Betriebsergebnis (Non-IFRS) erhöhte sich um 16 % auf 1,53 Milliarden Euro, beziehungsweise währungsbereinigt um 19 %.

Die Aktie reagierte nachbörslich im New Yorker Handel zuerst mit 5 % Verlust, aber nach wenigen Minuten sind es nur noch -0,4 %.

Jahresaussichten 2024: Der Umsatz sollte nach bisherigen Marktschätzungen von 31,2 Milliarden Euro in 2023 auf 33,8 Milliarden Euro in 2024 steigen soll. Dazu aktuell keine neuen Angaben von SAP.

Der Markt blickt auf die Cloud-Geschäfte! Die Jahresumsätze im Bereich Cloud sollten laut bisherigen Marktschätzungen von 13,66 Milliarden Euro in 2023 auf 17,08 Milliarden Euro in 2024 steigen. Jetzt sagt SAP, dass man eine Spanne von 17 bis 17,3 Milliarden Euro erwartet.

Das Betriebsergebnis für 2024 (Non-IFRS, währungsbereinigt) soll in einer Spanne zwischen 7,6 bis 7,9 Milliarden Euro liegen wird (2023: 6,51).

Wichtig: Der bisherige Ausblick wird damit bestätigt. Fällt die Aktie deshalb nachbörslich ein wenig, weil eine positive Überraschung beim Ausblick ausbleibt?

CEO-Aussage aktuell: Christian Klein, Vorstandssprecher: „Wir hatten einen großartigen Start in das Jahr 2024 und sind zuversichtlich, unsere Ziele für das Jahr zu erreichen. Für die weitere Zukunft verfügen wir mit unserer Unternehmens-KI, dem zusätzlichen Verkauf weiterer Lösungen aus unserem Cloudportfolio an Bestandskunden und der Gewinnung von Neukunden im Mittelstand über starke Wachstumstreiber. Das Rekordwachstum unseres starken Current Cloud Backlog belegt diese anhaltende Dynamik. Darüber hinaus verläuft unser Transformationsprogramm planmäßig und wird uns helfen, dieses Wachstum zu erzielen und die Effizienz zu steigern.“

SAP-Cloud-Umsatz übertrifft Schätzungen

Hier die aktuelle Einordnung von Bloomberg: Der Cloud-Umsatz von SAP entsprach im ersten Quartal den Erwartungen der Analysten, da der Boom bei der Nachfrage nach künstlicher Intelligenz das Wachstum des deutschen Softwareunternehmens ankurbelte. Der bereinigte Cloud-Umsatz stieg im Quartal um 25 % bei konstanten Wechselkursen gegenüber dem Vorjahr auf 3,9 Milliarden Euro. Damit lag das Unternehmen über der durchschnittlichen Schätzung von 3,9 Milliarden Euro der von Bloomberg befragten Analysten.

Europas größtes Softwareunternehmen hat versucht, Kunden von seiner alten On-Premise-Software in die Cloud zu migrieren, wo es KI-Services für Unternehmen anbietet, um das Geschäft zu versüßen. In diesem Jahr kündigte SAP Rabatte von bis zu 50 % für Bestandskunden an, um die Umstellung auf Abonnementmodelle zu beschleunigen, die zu höheren durchschnittlichen Ausgaben pro Kunde führen.

„Wir haben einen großartigen Start in das Jahr 2024 hingelegt und sind zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für dieses Jahr erreichen werden“, sagte Chief Executive Officer Christian Klein in der Erklärung. „Mit Blick auf die Zukunft haben wir starke Wachstumstreiber – Business AI, Cross-Selling über unser Cloud-Portfolio und die Gewinnung neuer Kunden, insbesondere im Mittelstand.“

Das Unternehmen schließt sich dem branchenweiten Trend an, KI-Tools in praktisch alle seine Produkte zu integrieren. Im Rahmen dieser Bestrebungen hat SAP in die Start-ups Aleph Alpha GmbH, Anthropic PBC und Cohere investiert.

SAP kündigte im Januar ein Restrukturierungsprogramm an, um sich stärker auf Wachstumsbereiche wie Cloud-Technologie und KI zu konzentrieren. Das Programm betrifft rund 8.000 Arbeitsplätze und wird etwa 2 Milliarden Euro kosten, die größtenteils in der ersten Jahreshälfte verbucht werden.

Die Ergebnisse der SAP enthalten erstmals Aufwendungen für aktienbasierte Vergütungen in ihrem Non-IFRS-Bericht, während Gewinne und Verluste aus Kapitalbeteiligungen nicht berücksichtigt werden.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Gewinnerwartung verfehlt, aber das interessiert ja keinen,bei einem KGV von knapp 40. Hauptsache die Treiber Cloud und KI wurden genannt und die ANALysten befriedigt.

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