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Nächster Rutsch im Anmarsch? Aktienmärkte: Erholung europäischer Aktien gerät in Gefahr

Aktienmärkte: Erholung europäischer Aktien gerät in Gefahr
Kursinformationen an der Euronext NV Börse in Paris. Foto: Nathan Laine / Bloomberg

Nach der kräftigen Erholung zur Wochenmitte fallen die europäischen Aktienmärkte wieder zurück. Durch die Bank legten die Aktien am Mittwoch nach dem jüngsten Kurseinbruch zu und verzeichneten dabei den besten Tag seit November. Doch am Donnerstag richtet sich der Blick schon wieder gen Süden. Schwache Vorgaben aus Asien und niedrigere US-Futures belasten die Indizes wie den heimischen Dax und den französischen CAC 40. Es stellt sich sogar die Frage, ob die Erholung beendet ist und ein weiterer Kurseinbruch droht?

Die europäischen Aktienmärkte notieren am Donnerstag tiefer und beenden damit einen zweitägigen Aufschwung, während die Nervosität der Anleger anhält. Die Handelswoche bleibt unruhig und volatil, während die Gewinnmeldungen der Unternehmen gemischt ausfallen.

Europa: Aktienmärkte fallen

Der breitgefasste Stoxx Europe 600 Index notiert aktuell über 1 % im Minus, nachdem er am Mittwoch seinen besten Tag seit November verbucht hatte. Grundstoffe, Bankaktien und der Technologiesektor gaben am meisten nach, während Reise- und Freizeitwerte zulegten.

Unter den Einzelwerten setzten die Aktien der Siemens AG ihre Abwärtsbewegung fort, nachdem sie für ihren wichtigsten Industriebereich ein Umsatzwachstum und Renditen am unteren Ende der Erwartungen prognostiziert hatte, da die Fabriken nicht ausgelastet sind und die Lagerbestände der Kunden hoch sind. Damit drückte das deutsche Schwergewicht auch auf die Kurse im Dax. Das britische Glücksspielunternehmen Entain Plc legte zu, nachdem es seinen Ausblick für das Gesamtjahr angehoben hatte, während der Versicherer Allianz SE nach der Veröffentlichung seiner Ergebnisse ebenfalls zulegte.

Die europäischen Aktienmärkte hatten einen schwierigen Start in den August, der gemeinhin als saisonal schlechter Börsenmonat gilt, da Sorgen über eine US-Rezession und die Auflösung des Carry-Trades einen weltweiten Marktausverkauf auslösten. Obwohl Europa aufgrund seines hohen Anteils an defensiven Werten als besser isoliert gilt, liegt der Stoxx 600 Index in diesem Monat immer noch mehr als 4,5 % im Minus. Der Dax hat aufgrund des jüngsten Einbruchs sein Jahresplus kurzzeitig von 13,5 % auf nur noch 3,5 % reduziert.

Spielraum für Ausverkäufe begrenzt

Die Erträge der Unternehmen stehen ebenfalls im Mittelpunkt. Trotz einiger aufsehenerregenden Enttäuschungen in dieser Berichtssaison sieht das Gesamtbild relativ positiv aus. Insgesamt beträgt das Wachstum der Gewinne pro Aktie im MSCI Europe-Index bisher 2,4 % und liegt damit über den Analystenschätzungen von 0,4 % vor der Berichtssaison. Ein von der Citigroup zusammengestellter Index für Gewinnrevisionen ist zum ersten Mal seit Anfang Juni wieder positiv.

Akitenmärke: Europäische Aktien fallen - Dax und Co. beenden Erholung
Europäische Gewinnrevisionen drehen ins Positive

„Die Positionierung ist jetzt bei Aktien und Krediten bescheiden, was uns zuversichtlich stimmt, dass der Spielraum für weitere aggressive Ausverkäufe begrenzt ist“, sagte Mohit Kumar, Chefökonom für Europa bei Jefferies International. Er fügte jedoch hinzu, dass die geopolitischen Risiken im Hintergrund bleiben und schwer vorhersehbar sind, und empfiehlt daher, in den kommenden Wochen mit angezogener Handbremse zu handeln.

Unterdessen sagte Marina Zavolock, Strategin bei Morgan Stanley, dass die technischen Indikatoren auf eine taktische Erholung der europäischen Aktienmärkte hinweisen, obwohl sie erwartet, dass der Handel volatil bleiben wird, bis neue Wirtschaftsdaten doch eine weiche Landung der US-Wirtschaft signalisieren.

FMW/Bloomberg



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