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Apple fällt bei iPhones in China in sechs Monaten von Platz 1 auf 6

Auch iPhone-Verkäufe von Apple in China sind im letzten Quartal gesunken, man ist inzwischen sogar nur noch auf Platz 6 bei den Anbietern.

iPhones von Apple
iPhones von Apple. Foto: Andrea Verdelli/Bloomberg

Apple meldet am 1. August seine Quartalszahlen. Augen auf – kann es eine üble Überraschung geben? Denn in China sieht es gar nicht gut aus, zahlreiche andere Hersteller stellen die iPhones bei der Beliebtheit der Kunden in den Schatten. Apple hat im Juni-Quartal auf dem chinesischen Smartphone-Markt an Boden verloren, nachdem lokale Unternehmen wie Huawei zugelegt haben. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens IDC gingen die iPhone-Lieferungen in diesem Zeitraum um 3,1 % zurück, während die Android-basierten Konkurrenten im Jahresvergleich einen Anstieg von 11 % verzeichneten, so meldet es Bloomberg aktuell. Damit wurde Apple zum ersten Mal seit vier Jahren aus den Top Five der Handyhersteller in diesem Land verdrängt. Wie die Grafik zeigt: Binnen zwei Quartalen von Platz 1 auf Platz 6.

Das viel beachtete iPhone, das Herzstück von Apples Unterhaltungselektronik-Imperium, hat in diesem Jahr in China mit seiner gewohnten Popularität zu kämpfen, so dass Einzelhändler und Apple selbst zu tiefen Rabatten greifen. Die angeschlagene Wirtschaft des Landes hat zu einer Verlangsamung der Verkäufe beigetragen, während der einheimische Champion Huawei ein Wiederaufleben der Android-Alternativen anführte. Das Marktforschungsunternehmen Canalys meldete für den Berichtszeitraum einen Rückgang der iPhone-Verkäufe in China um 3,9 %. Counterpoint Research, das den Verkauf an Endverbraucher verfolgt, verzeichnete einen Rückgang von 5,7 % für das iPhone.

Grafik zeigt Absturz der Marktanteile von Apple in China

Noch vor wenigen Monaten schien Apple auf dem Weg der Besserung zu sein, als die Daten der Regierung in Peking einen Anstieg von mehr als 40 % im April und Mai zeigten. Doch laut IDC sind die Lieferungen im letzten Monat aufgrund von Rentabilitätssorgen bei den lokalen Partnern zurückgegangen. Außerdem gibt es eine Diskrepanz zwischen den Angaben der Regierung und denen von Forschungsunternehmen wie IDC. Die nationalen Statistiken erfassen die Anzahl der Smartphones, die bei der Regierung registriert werden, bevor sie an den Einzelhandel ausgeliefert werden. IDC betrachtet die tatsächlichen Auslieferungen an Einzelhandelspartner, die enger mit den Verkäufen korreliert sind.

„Wir haben ein Wachstum bei den Lieferungen von April bis Mai gesehen, insbesondere im April, um sich auf das Einkaufsfest 618 vorzubereiten“, sagte IDC-Analyst Will Wong. „Dennoch verlangsamten die Offline-Vertriebspartner im letzten Monat des zweiten Quartals das Tempo, um die Rentabilität zu sichern, da sie nicht mehr so viel Geld für Marketing ausgeben wollten.“

Dennoch ist es schwierig, die iPhone-Auslieferungen zu beurteilen – insbesondere in Chinas volatilerem Umfeld nach der Corona-Krise. Im Mai überraschte Chief Executive Officer Tim Cook viele Analysten, als er sagte, dass der iPhone-Umsatz in China im März-Quartal gestiegen sei, obwohl viele Schätzungen von einem Rückgang der Auslieferungen ausgingen.

Im letzten Quartal verdrängte das Wiedererstarken von Huawei, dessen Verkaufszahlen um 50 % stiegen, und der erbitterte Kampf zwischen lokalen Anbietern wie Vivo und Xiaomi laut IDC Apple auf den sechsten Platz im Markt. Dies geschah in einem Quartal, in dem sich die iPhone-Auslieferungen weltweit stabilisierten.

Weltweit will das Unternehmen in der zweiten Hälfte dieses Jahres mindestens 90 Millionen iPhone 16-Geräte ausliefern und setzt dabei auf KI-Dienste, um die Nachfrage nach der neuen Produktreihe nach einem schwierigen Jahr 2023 anzukurbeln. Gegenüber Zulieferern und Partnern erklärte Apple, dass man bei den neuen iPhones ein Wachstum von etwa 10 % im Vergleich zu den Vorgängermodellen anstrebt. Immerhin: „Das Unternehmen befindet sich heute in China in einer viel besseren Position als im Jahr 2020, mit einem deutlich höheren Anteil – 13,6 % jetzt gegenüber 8,3 % im dritten Quartal 2020 – und einem fast 40 % höheren Liefervolumen“, sagte IDC-Analystin Nabila Popal.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. die nächsten widersprüche im us-big-tech-märchen? vielleicht von nvidia was abgeschaut? die verkaufen auch an unternehmen an denen sie beteiligt sind, finanziert durch kredite die großinvestoren bereitstellen und der „verkauften“ ware besichert sind – manche sagen ponzi-schema dazu.

    man wird sehen ob es tatsächlich auch hier „unerklärliche phänomene“ gibt. diese massiven von apple selbst gemeldeten auslieferungssprünge waren ja tatsächlich kaum erklärbar. auch wenn sie den hobel mal um 10% oder 20% billiger machen, wird das den zunehmend protektiven chinesischen markt nicht in zwei monaten wieder komplett umdrehen.

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