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Arbeitsmarkt: ifo drei Mal runter, IAB drei Mal rauf

Ein ifo-Index für den deutschen Arbeitsmarkt fällt drei Monate in Folge, ein staatlicher Index steigt den dritten Monat in Folge.

Deutschland-Fahne
Grafik: Borin-Freepik.com

Wer hat recht, wer liegt hier falsch? Laut heutiger Meldung des ifo-Instituts geht es am deutschen Arbeitsmarkt den dritten Monat in Folge bergab, während das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) – eine Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit – heute meldet, dass ihr Index für den Arbeitsmarkt den dritten Monat in Folge ansteigt.

ifo-Index für Arbeitsmarkt fällt dritten Monat in Folge

Die Unternehmen in Deutschland zeigen sich laut ifo-Institut vorsichtiger bei ihrer Personalplanung. Das ifo Beschäftigungsbarometer sank im August auf 94,8 Punkte, nach 95,3 Punkten im Juli. Dies ist der dritte Rückgang in Folge. „Die schwache Wirtschaftsentwicklung schlägt sich auch in einer schwachen Beschäftigungsentwicklung nieder. Der Auftragsmangel bremst die Unternehmen bei Neueinstellungen“, so das ifo-Institut in seiner Einschätzung für den Arbeitsmarkt.

In der Industrie ist das ifo-Barometer merklich gesunken. Immer mehr Unternehmen denken über einen Abbau von Arbeitsplätzen nach. Ähnliches gilt für den Handel, wo Kunden in den Geschäften fehlen. Im Baugewerbe allerdings sollen trotz der schweren Krise die Mitarbeiter gehalten werden. Nur bei den Dienstleistern gibt es eine positive Einstellungstendenz. Dies gilt insbesondere für die IT-Branche und den Tourismus.

Grafik zeigt ifo-Index für Arbeitsmarkt

IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt zum dritten Mal in Folge

Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liegt im August nach einem Plus von 0,4 Punkten im Vergleich zum Vormonat bei 100,9 Punkten und befindet sich damit weiter im leicht positiven Bereich, der dritte Anstieg in Folge. „Für eine Wende am Arbeitsmarkt ist die Konjunktur aber nach wie vor zu schwach“, so das IAB.

Die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers zur Vorhersage der Beschäftigung in Deutschland verschlechtert sich geringfügig. Sie sinkt im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte, bleibt mit 102,3 Punkten aber im positiven Bereich. „Die Beschäftigung wird weiter wachsen, aber schwächer war der Ausblick nur zu Corona-Zeiten“, so das IAB. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit legt mit einem Anstieg von 0,9 Punkten im August hingegen deutlich zu. Sie liegt mit nun 99,4 Punkten zwar weiterhin im negativen Bereich, befindet sich aber auf dem höchsten Stand seit Januar 2023. „Erstmals seit zwei Jahren scheint ein Ende des Anstiegs der Arbeitslosigkeit in greifbare Nähe zu rücken“, ordnet der IAB-Forscher die aktuelle Entwicklung ein.

Grafik zeigt IAB-Arbeitsmarktbarometer



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