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Argentinien: US-Richter „imperialistisch“

Argentiniens Kabinettschef Jorge Capitanich hat die gestrigen Äusserungen des New Yorker Richters Griesa scharf verurteilt. Griesa hatte die Pläne der argentinischen Regierung, die Staatsanleihen des Landes aus dem amerikanischen Rechtsrahmen zu lösen und damit das Urteil Griesas zu umgehen (Erstbedienung der Gläubiger aus der 2001er-Insolvenz), als „illegal“ bezeichnet. Capitanich hingegen nannte die Äusserungen Griesas heute „unglücklich, inkorrekt und geradezu imperialistisch“, wie Reuters berichtet.

Untersessen setzt sich die Talfahrt des argentinischen Peso fort. Die Märkte erwarten offenkundig eine erneute baldige Abwertung des Peso durch die Regierung – wie zuletzt im Januar 2014, als Argentinien den Peso um 15% abwerten ließ. Der offzielle Peso-Kurs wertete seit Wochenbeginn 1,3% ab, der „inoffizielle“ Kurs des sog. Dollar-Blue gab ebenfalls stark nach. Auch Argentiniens Staatsanleihen sind derzeit unter verstärktem Druck und fielen auf 0,78Cent pro Dollar.

Die argentinische Regierung erlaubt ihren Bürgern, bis zu 20% ihres Monatsgehalts in US-Dollar zu tauschen – nach dem offiziellen Kurs, wenn sie das getauschte Geld ein Jahr auf ihrem Konto belassen. Asonsten fällt eine Steuer von 20% der Summe an. Mit dem „inoffiziellen“ Dollar-Blue versuchen viele Argentinier die Kapitalrestriktionen der Regierung zu umgehen, daher liegt der „inoffizielle“ Kurs bei 1:13,8, während der „offizielle“ Kurs bei 1:8,40 liegt.



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